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0006 - In den Klauen der Mumie

0006 - In den Klauen der Mumie

Titel: 0006 - In den Klauen der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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kam die Mumie auf ihn zu. Ravazza wich Schritt um Schritt zurück. Sein Herz drohte ihm aus dem Hals zu springen. Er wich bis an die kalte nackte Kellerwand zurück. Von da stemmte er sich blitzschnell ab. In Windeseile sauste er durch den Raum. Er wollte die Tür erreichen, nach draußen stürmen, fliehen.
    Mit einem weiten Satz, den man der Mumie nicht zugetraut hätte, schnitt ihm das Monster jedoch den Weg ab. Er konnte seinen Lauf nicht mehr schnell genug bremsen und prallte gegen den harten Arm des Unheimlichen.
    Ein schwerer Hieb traf ihn im Nacken. Er fiel nach vorn und krachte mit der Stirn gegen die gegenüberliegende Mauer. Benommen sackte er auf die Knie. Sofort sprang er wieder hoch, wirbelte herum. Keine Sekunde zu früh. Die Mumie griff mit ihren bandagierten Händen nach ihm. Er drosch die Arme des gespenstischen Mörders wild zur Seite, unterlief sie und rammte der Mumie seinen Kopf in den Bauch. Es war, als würde er mit dem Schädel ein zweites Mal gegen die Wand donnern, so hart war der Bauch des Unheimlichen. Schwer angeschlagen brach Claudio Ravazza zusammen.
    Die Mumie riß ihn knurrend hoch.
    Er entwand sich ihrem Griff, schnellte von ihr fort, konnte die Tür aber auch diesmal nicht erreichen. Geschickt wählte die Mumie ihre Positionen aus.
    Immer darauf achtend, daß Ravazza nicht die geringste Fluchtmöglichkeit blieb.
    Das Monster tappte auf Ravazza zu. Es hatte ihn lange genug leben lassen. Jetzt sollte er sterben.
    Unbarmherzig flogen Ravazza die Hände des Unheimlichen an den Hals. Er versuchte, den Würgegriff abzuschütteln.
    Vergebens.
    Er hakte sich mit den Beinen in den Kniekehlen des Monsters fest und wollte es zu Fall bringen. Doch auch das glückte ihm nicht.
    Ein krächzender Schrei entrang sich seiner zugeschnürten Kehle. Dann bekam er überhaupt keine Luft mehr.
    Unbarmherzig drückte ihm die Mumie mit ihren kräftigen Händen den immer dünner werdenden Lebensfaden ab.
    ***
    Walter Quine war für die gefüllten Weinflaschenregale im Erdgeschoß verantwortlich. Die Kellner konnten unmöglich wegen jeder Flasche Wein in den Keller gehen, um sie zu holen, deshalb war in einem Raum neben der Küche ein kleines Lager eingerichtet, das zu komplettieren jeweils Walter Quines Aufgabe war.
    Aus diesem Grund fuhr er nun mit dem Lift in den Keller. Er hatte zwölf Flaschen Beaujolais, Jahrgang 69, nach oben zu holen.
    Quine war achtundvierzig. Seit einem Autounfall vor zwei Jahren hinkte er mit dem rechten Bein. Dabei mußte er noch froh sein, daß die Sache so ausgegangen war. Wenn man die Bilder des Wracks sah, aus dem man ihn herausgeschnitten hatte, hielt man es für unmöglich, daß er überhaupt noch lebte. Seit jenem Unfall war Walter Quines struppiges Haar schneeweiß. Die Brille, die er trug, bestand aus einem dicken dunklen Schildpattgestell.
    Als er den Personalaufzug verließ und auf den Weinkeller zuhinkte, hörte er Ravazzas krächzenden Schrei. Verdutzt blieb er stehen. Da vernahm er ein Poltern, das ihn erschreckte.
    Schnell hinkte er auf die Tür zu, hinter der sich der Abstellraum befand. Ohne zu zögern riß er die Tür auf.
    Im selben Moment wurden seine großen Augen hinter der Brille noch größer. Zu seinen Füßen lag ein Mann, dessen Gesicht schrecklich verzerrt war. An seinem Hals waren deutlich rote Würgemale zu sehen. Es schien sich um einen der Hotelgäste zu handeln. Walter Quine glaubte, den Mann schon mal gesehen zu haben. Er beugte sich zu dem Mann hinunter. Er war noch warm. Trotzdem brauchte man nicht unbedingt ein Arzt zu sein, um festzustellen, daß dieser Mann tot war.
    Quine zuckte bestürzt hoch.
    Obwohl dieser Mann eben erst getötet worden war, fehlte von dem Mörder jede Spur…
    ***
    Die Mumie hatte einen in den Boden eingelassenen Deckel hochgerissen, nachdem sie Ravazza getötet hatte. Noch ehe Walter Quine in den Kellerraum treten konnte, war die Mumie in einem tiefschwarzen Schacht verschwunden. Als Quine in den Raum humpelte, hatte die Mumie den Deckel längst an seinen Platz zurücksinken lassen, ohne das geringste Geräusch zu verursachen.
    Das Monster kletterte die rostigen Sprossen einer Eisenleiter hinunter. Der Schacht führte in den Sammelkanal hinab. Glucksend rauschte die Kloake durch den großen runden Stollen.
    Die Mumie erreichte das Ende der eisernen Leiter. Sie wandte sich um und lief mit raumgreifenden Schritten durch die Dunkelheit. Ohne auszugleiten. Ohne fehlzutreten. Ohne die Orientierung zu verlieren.
    Etwa

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