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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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geschrieben hatte?«
    »Allerdings«, gab Wendell jetzt sofort zu. »Ich hatte die beiden mal zufällig an einem Ausflugsort gesehen und mir darauf sofort einen Reim gemacht.«
    »Seit wann gibt es diese Freundschaft zwischen der Wilkens und Strime?«
    »Seit ungefähr acht Wochen«, erwiderte Wendell.
    »Wann wurde Landen eigentlich entlassen?« warf Phil ein. »Nur eine Zwischenfrage, Wendell.«
    »Das wird auch etwa acht Wochen her sein«, erzählte Wendell. »Sie vermuten schon richtig. Landen wurde geschmissen, als er dem Chef wegen der Wilkens mal auf die Füße getreten hatte.«
    »Aber woher wußten Sie eigentlich von den Briefen, die Strime an Miß Wilkens geschrieben hatte?«
    »Ich vermutete es«, sagte Wendell. »Dienstlich sprachen sie kaum ein Wort miteinander. Und dann hatte Landen während des Streits mit Strime über solche Briefe gesprochen… Daß mir die Briefe in die Hand fielen, war rein zufällig, das heißt, ich hätte nicht erwartet, sie hier im Geschäft zu finden.«
    »Warum waren Sie eigentlich auf die Briefe so scharf?«
    »Ich… Das heißt, eigentlich wollte ich…«
    »Das war sehr deutlich«, stellte ich fest.
    »Direkt klassisch ausgedrückt«, sagte Phil grinsend. Wendells Gesicht färbte sich rot. Diesmal nicht aus Verlegenheit, sondern aus Wut.
    »Können Sie sich vielleicht allgemeinverständlicher ausdrücken?« sagte Wendell und erhob sich.
    »Wir sind die letzten, die Sie dazu zwingen würden«, antwortete ich harmlos. »Sie können uns nicht nachsagen, daß wir unkorrekt sind.«
    »Gehen Sie zum Teufel«, schimpfte Wendell, als er zur Tür marschierte.
    »Dann werden wir uns bestimmt noch einmal Wiedersehen«, sagte Phil. Wir zuckten noch nicht einmal zusammen, als Wendell die Tür ins Schloß schmetterte. Wir hatten seinem Selbstgefühl einen ganz schönen Stoß versetzt. Dabei war im Grunde alles so klar. Wendell hatte zumindest versucht, etwas gegen seinen Chef einzufädeln. Zumindest, das sage ich absichtlich. Es konnte nämlich auch durchaus sein, daß er viel tiefer in einem gewissen Fall saß, als wir bis jetzt überschauen konnten.
    Gegen sechzehn Uhr saß ich in meinem Jaguar.
    Phil und ich hatten uns getrennt. Er wollte sich mit den Angehörigen von Margy Wilkens beschäftigen. Auf meinem Programm stand der Besuch bei Hank Landen. Die Adresse hatte ich mir bei Strime besorgt. Ich war gespannt darauf, was diese Unterhaltung erbringen würde.
    Landen wohnte in der Nähe der Häfen.
    Genauer gesagt, er hauste in einer schäbigen Mietskaserne, deren Putz schon zu Zeiten der Sintflut abgeblättert sein mußte. Wenn man vor dem Bau stand, glaubte man nicht, daß Menschen darin wohnen konnten. Ich fragte mich durch zu Landens Zimmer. Wie im Fall Wilkens mußte ich bis unter das Dach klettern, bis ich endlich vor seiner Tür stand.
    Ich brauchte nur einmal anzuklopfen, da machte er auch schon auf. Er sah mich erstaunt an und fragte, was ich von ihm wolle. Ich antwortete nicht sofort, sondern peilte erst einmal in sein Zimmer hinein. Ich hörte Schallplattenmusik und Stimmengewirr. Er hatte Besuch.
    »Sie haben Pech, wenn Sie mir was verkaufen wollen«, sagte er ungeduldig. »Ich nehme grundsätzlich nichts.«
    »Hank, nun komm doch endlich«, rief eine Männerstimme. Landen drehte sich herum und rief zurück, daß er gleich wieder da sei. Landen war etwa fünfundzwanzig Jahre alt, schlank und trug Blue Jeans. Das Hemd war am Hals weit geöffnet. Landen hatte ein gutgeschnittenes Gesicht, zeigte dunkelbraune Augen und kurzgeschnittenes Haar in der gleichen Farbe. Er war mir sympathisch.
    »Also, was ist?« fragte er mich, als er sich mir wieder zugewandt hatte.
    »Ich komme vom FBI«, sagte ich. »Ich heiße Cotton.«
    »FBI?« echote er und sah mich maßlos erstaunt an. »Was wollen Sie ausgerechnet bei mir?«
    »Dreimal dürfen Sie raten, mein Junge«, erwiderte ich. »Aber da das einige Zeit dauern könnte, sollten wir besser in die Wohnung gehen.«
    »Na klar, kommen Sie mit rein«, sagte Landen sofort. »Ich hab’ zwar Besuch, das braucht Sie aber nicht zu stören. Was ist denn geschehen?«
    »Wo waren Sie heute?« fragte ich ihn. »Hoffentlich haben Sie für jede Stunde ein Alibi, mein Junge.«
    »Ich war unterwegs«, sagte Landen. »Allein, wenn Sie es genau wissen wollen. Ich war zum Meer raus.«
    »Wer ist denn das?« wurde Landen gefragt, als ich mit ihm im Zimmer erschien. Um einen runden Tisch saßen einige Jungs und Mädel, alle im Alter von Landen. Sie gaben

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