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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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würde mit den beiden Beamten nicht so herumbrüllen. Was gibt’s denn, meine Herren?«
    »Er ist ein treuer Diener seines Herrn«, lobte ich Wendell. »Er weigert sich, Unterlagen herauszugeben, die er sich aus Miß Wilkens Schreibtisch herausgeholt hat.«
    »Er sprach von internen Geschäftsdingen«, sagte Phil lächelnd.
    »Sie sind wohl verrückt, Wendell, wie?« fragte Strime da in einem bösartigen Ton. »Oder wissen Sie nicht, daß Miß Wilkens ermordet worden ist? Rücken Sie die Papiere heraus, ganz gleich, was sie enthalten… Oder legen Sie Wert darauf, daß man Sie als Mörder verdächtigt?«
    Wendell lieferte uns die Papiere aus, und Phil fragte, ob er auch nichts in der Tasche vergessen habe. Wendell sah zu Boden, und ich steckte die Papiere in die Tasche.
    »Sie werden sie zurückbekommen, sobald wir sie gesichtet haben«, versprach ich Strime.
    »So wichtig werden sie nicht sein«, antwortete der. »Oder brauchen wir die Unterlagen für die laufende Arbeit, Wendell?«
    »So wichtig sind sie nicht«, erwiderte Wendell mit kaum hörbarer Stimme. Daß er gelogen hatte, merkte ich erst später in unserem Büro, als wir die Papiere gesichtet hatten…
    ***
    »Also, Jungs, was hat die Sache ergeben?« wollte Mr. High wissen. Der Chef hatte uns einen Drink spendiert und brannte auf unseren Bericht. Wir saßen in der Kantine des Baus und waren vollkommen ungestört. »Was halten Sie von der Garage, in der die Wilkens gearbeitet hat?«
    »Strime ist ein Gemütsathlet«, sagte ich. »Die Wilkens interessierte ihn von dem Moment an nicht mehr, in dem sie tot war.«
    »Hat er sich denn vorher für sie interessiert?« fragte Mr. High, der genau zugehört hatte.
    »Das geht aus diesen Briefen einwandfrei hervor«, erwiderte ich und reichte dem Chef einige Briefe, die ich Wendell abgeluchst hatte. Mr. High blickte auf das Papier, schaute kurz hinein und reichte mir den Kram wieder zurück.
    »Was steht drin?« fragte er dann.
    »Die Wilkens und Strime müssen sehr eng liiert gewesen sein«, sagte ich. »Von Liebe steht zwar kein Wort in dem Brief, aber man spürt das doch heraus.«
    »Und warum war dieser Wendell so scharf auf die Briefe?«
    »Vielleicht will er sich eine Sondersuppe kochen«, meinte Phil. »Strime hatte keine Ahnung, tun welche Papiere es sich handelte. Sonst wäre er bestimmt nicht scharf darauf gewesen, daß Wendell sie uns gab.«
    »Was wollt ihr nun unternehmen?« fragte Mr. High. »So wie ich euch kenne, habt ihr genug Unterlagen, um rangehen zu können.«
    »Wir werden uns heute noch diesen Hank Landen schnappen und ihn interviewen«, sagte ich. »Er war der Freund der Wilkens, und Strime will gehört haben, daß er seine Freundin schwer bedroht hat.«
    »Könnte Landen ein Mitglied der Staaten-Bande sein?«
    »Es sieht fast so aus, Chef«, erwiderte ich. »Aber mit Beweisen ist noch nichts.«
    »Paßt auf, Jungs, daß ihr nicht einer Eifersuchtstragödie aufsitzt«, warnte Mr. High uns und stand auf. »Ich habe noch zu arbeiten. Ich möchte laufend Bericht haben.«
    Phil und ich wollten noch einen heben, bevor wir ans Werk gingen, doch wir kamen nicht mehr dazu. Der Mann hinter der Kantinentheke winkte uns zu. Ich ging ans Telefon und hörte von unserem Vorzimmermädchen, daß uns ein gewisser Walter Wendell unbedingt sprechen wollte.
    »Der rührt sich aber verdammt schnell«, sagte Phil grinsend.
    »Sein schlechtes Gewissen wird ihm eingeheizt haben«, meinte ich lächelnd. »Komm, Phil, hören wir uns an, was er uns vorlügen wird.«
    Walter Wendell war ziemlich aufgeregt, als wir vor ihm standen.
    »Sie kommen wegen der Geschäftsunterlagen?« fragte ich, um ihm den Start zu erleichtern.
    »Mr. Cotton«, sagte Wendell, »die Briefe dürfen auf keinen Fall in die Hand von Strime fallen. Verstehen Sie? Er darf niemals erfahren, daß ich sie aus dem Schreibtisch der Wilkens geholt habe. Er würde das glatt mißverstehen und mich an die frische Luft setzen. Sie dürfen mir das nicht antun.«
    »Weshalb waren Sie so scharf auf die Briefe?« fragte ich.
    »Also, mit den Briefen war das so, ich wußte, daß welche existieren, und ich wollte nur mal nachschauen, um was es sich handelte. Die Wilkens tat nämlich immer so, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Und als sie heute wegging, da habe ich mal nachgesehen, nicht?«
    »Das war die Vorgeschichte«, sagte ich. »Und nun wollen wir mal zur Sache kommen, Wendell. Reine Neugier allein war es nicht! Sie wußten, daß Strime diese Briefe

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