Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
Vom Netzwerk:
weißt, daß ich dich noch nie belogen habe.«
    »Dann willst du damit wohl heute abend beginnen, wie?«
    Ich bestellte mir noch einen Krug Bier. Ich sah, daß ihm das Wasser im Mund zusammenlief, aber ich blieb hart. Muß man auch mal sein, wenn man etwas erreichen will. Als ich den Krug absetzte und mich nach Eddy umdrehte, war er verschwunden. Sie dürfen mir glauben, daß ich fast vom Schlitten gefallen wäre. Eddy ließ die Chance fahren, sich Freibier zu schnorren! Das war noch nie dagewesen, das gab’s eigentlich überhaupt nicht. Umsonst hatte er sich bestimmt nicht verdrückt. Ich mußte ein Eisen berührt haben, das mehr als heiß war.
    Natürlich suchte ich ihn in der Bierschwemme. Aber Eddy war und blieb verschwunden. Er war vor mir oder, besser gesagt, vor meinen Fragen getürmt. Dieser Dean schien eine tolle Nummer zu sein. Es mußte sich schon lohnen, sich mit ihm zu befassen.
    Ich weiß nicht, wieviel Leute ich an diesem Abend diskret nach Dean und der Narbe fragte. Aber ich erhielt in keinem Fall eine Antwort. Ich fand aber bald heraus, daß nicht nur Eddy Angst vor diesem Dean hatte. Andere verdrückten sich ebenso schnell und unauffällig, wenn der Name gefallen war. Es war gegen Mitternacht, als ich zu meinem Wagen ging, den ich vor einem Bürohaus abgestellt hatte.
    Um den Weg abzukürzen, wählte ich eine ziemlich dunkle Gasse, die mir aber bekannt war. Tagsüber rollten schwere Laster im Einbahnverkehr zum Hafen hinunter. Ich hatte erst zwanzig Schritte in diese dunkle Gasse hinein gemacht, als ich schon merkte, daß man mir folgte.
    Ich hatte meine Kanone bei mir, also konnte ich’s mir leisten, ruhig zu bleiben. Ich blieb sogar stehen und klemmte mir eine Zigarette zwischen die Lippen. Hinter mir wurde es daraufhin auch still. Als ich weitermarschierte, waren die Schritte wieder zu hören.
    Als ich die Hälfte der Gasse hinter mir hatte, wurde ich angerufen. Ich sollte mal stehenbleiben, man hätte was für mich. Ich blieb stehen, hatte aber meine Finger um den Kolben der Kanone gelegt.
    Sie stürzten auf mich mit Gebrüll.
    Es handelte sich um drei Strolche, die mich verdreschen wollten. Und sie waren so wild darauf, mir’s zu geben, daß sie sich gegenseitig behinderten. Nun, ich bin ein friedlicher Mensch, aber sie brachten mich doch in Wallung.
    Ich zeigte ihnen, was eine Harke ist. Einer von ihnen setzte sich ab, nachdem er wieder aufgestanden war. Der zweite Bursche rutschte an der Wand entlang zu Boden, und der dritte fing einen Haken ein, der sich gewaschen hatte. Er stöhnte auf und legte sich auf seinen Partner, der sich gerade zu rühren begann. Daß ich es nicht mit alten Füchsen zu tun gehabt hatte, war mir längst aufgegangen, sonst hätten sie mich bestimmt anders hochgenommen. Was in Wirklichkeit aber gespielt wurde, merkte ich fast zu spät.
    Sie hatten mich nur beschäftigen sollen. Die eigentliche Streitmacht kam von der anderen Seite der Gasse her und schlich sich auf leisen Sohlen heran. Und die Burschen hatten Kanonen bei sich, wie ich zu hören bekam.
    Ich duckte mich ab, als der erste Schuß lospeitschte. Bevor ich türmte, schnappte ich mir die Brieftasche des Jungen, der noch immer auf seinem Partner lag, und dann legte ich einen siegreichen Rückzug auf die Bretter.
    Sie hatten die Gasse von beiden Seiten blockiert.
    Ich hatte mein Schießeisen längst hervorgekramt und sah mich nach einer Tür um. Gott sei Dank fand ich was Entsprechendes. Eine Bleiladung reichte dazu aus, das Yale-Schloß aus der Füllung zu fetzen. Dann trat ich ein, ohne anzuklopfen.
    Vor mir lag eine steile, aber breite Betontreppe, die nach oben führte. Rechts daneben war ein Lastenaufzug angebracht, auf den ich aber verzichtete. Ich wollte nicht freiwillig in eine Falle hineinlaufen. Die Treppenstufen blieben blitzartig hinter mir. Als sie unten die Tür aufstießen, war ich schon längst im ersten Stock.
    Sie hatten es sich in den Kopf gesetzt, mich fertigzumachen. Es interessierte sie einen Dreck, daß sie einen Krach verursachten, der an mittlere Gefechtstätigkeit erinnerte. Sie trieben mich mit Störfeuer weiter nach oben, was ich aber auch freiwillig getan hätte.
    Ich landete in einer Druckerei.
    Durch die hohen Fenster fiel eine Menge Licht in den Saal. Ich konnte mich ohne Schwierigkeiten orientieren. Doch bevor ich mir den Saal genauer ansah, blieb ich an der Tür aus Eisenblech stehen und horchte nach unten.
    Die wilde Schießerei war eingestellt worden.
    Dafür aber hörte

Weitere Kostenlose Bücher