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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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herum.
    Phil und ich trafen uns in einer Bar, in der wir öfter mal vor Anker gehen. Ich brauchte nicht auf ihn zu warten, sondern fand ihn schon an der Theke, auf die er sich gestützt hatte.
    »Komm, wir setzen uns an einen Tisch«, sagte ich zu ihm. »Hat sich dein Ausflug gelohnt?«
    »Ich hoffe«, erwiderte Phil. »Ich habe mit ihrer Mutter geredet. Miß Wilkens Vater ist schon seit Jahren tot. Ihre Mutter ist nicht besonders gut auf sie zu sprechen. Selbst jetzt noch nicht, wo sie tot ist.«
    »So etwas soll’s geben«, warf ich ein. »Sarah Wilkens meinte, Margy hätte immer schlechten Umgang gehabt, und so hätte es einmal kommen müssen. Ich hab’ ihr natürlich auf den Zahn gefühlt und nach langer Quasselei endlich zu hören bekommen, daß Margy sich seit einigen Tagen mit einem jungen Mann traf. Sarah hatte die beiden dabei beobachtet. Sie saßen in einer Kneipe.«
    »Und wie heißt der junge Mann?«
    »Sie hatte nur seinen Vornamen gehört«, erwiderte Phil. »Der Junge heißt Dean mit Vornamen. Er soll mittelgroß und schlank sein. Als er mit Margy zusammen war, trug er einen hellen Sommeranzug.«
    »Viel ist das nicht«, sagte ich enttäuscht.
    »Das noch nicht«, erwiderte Phil und sah mich verschmitzt an, »aber Sarah hatte auch die Narbe gesehen, die sich von der Nasenwurzel bis zum Haaransatz hochzieht.«
    »Narbe?« fragte ich und richtete mich steil auf. »Das ist doch genau das, was wir brauchen.«
    »Ich glaube auch, daß wir schon eine brauchbare Spur gefunden haben«, sagte Phil. »Jetzt brauchen wir nur noch diesen Dean aufzuspüren.«
    »Wir werden ihn schnell am Kanthaken haben«, sagte ich nachdenklich. »Auf einen Großeinsatz verzichten wir aber besser.«
    ***
    Es war eine lausige Sache, diese Suche nach Dean. Es war inzwischen dunkel geworden, und in den Bars und Kneipen herrschte ein ganz netter Betrieb. Nun, ich kenne mich in der Stadt wie in meiner Westentasche aus und wußte genau, wie ich zu gehen hatte. Ich rechnete nicht damit, diesen Dean zu finden. Im Gegenteil, ich hatte mich schon damit abgefunden, daß Phil und ich einige Tage lang suchen müßten.
    Es war der lahme Eddy, der mir endlich ein Licht aufstecken konnte. Eddy hatte sich vor Jahrzehnten mal ein Bein gebrochen, das schlecht zusammengewachsen war. Seit dieser Zeit hinkte er, arbeitete nicht mehr, sondern schnorrte Bier und Schnaps in jeder Menge. Er war harmlos, vielleicht ein ganz kleiner Gauner, der seine Hände mal in fremde Taschen steckte, wenn er zuviel Hunger hatte. Eddy war es also, der mir etwas hätte sagen können. Ich traf ihn in Elsas Bierlokal, unten am Hafen.
    Elsa wog gut und gern ihre zwei Zentner. Sie war aus Deutschland gekommen und hatte einen original bayerischen Bierladen aufgezogen. Eine Trachtenkapelle schmetterte Märsche, und das Publikum trank aus Steinkrügen. In dem Laden traf ich Eddy, der auf der Suche nach einem edlen Spender war. Als er mich sah, weiteten sich seine Augen. Er hinkte auf mich zu und schnorrte mich sofort um einen Silberling an.
    »Trinken wir einen«, ging ich auf seinen Vorschlag ein. »Heute habe ich mal wieder Zeit.«
    »Nicht dienstlich hier?« fragte mich Eddy mißtrauisch.
    »Halbdienstlich«, sagte ich. »Wir suchen nach einem Mann, der hinkt und der hin und wieder Taschendiebstahl begeht.«
    »Im Ernst?« fragte Eddy ängstlich.
    »Ich hab’ dich tatsächlich gesucht«, erwiderte ich.
    »Jerry, ich schwöre dir, daß ich schon seit…«
    »Meineid wird mit Zuchthaus bestraft«, warnte ich ihn. »Eddy, ich suche einen Burschen, der sich Dean nennt und eine Narbe auf der Stirn hat.«
    Eddy soff wie ein durstiger Gaul, den man endlich an die Tränke gestellt hat. Er war nicht zu bremsen und schien meine Worte vergessen zu haben. Als er sich den dritten Krug hinter die Binde gegossen hatte, rülpste er.
    »Hoffentlich hat’s geschmeckt«, sagte ich.
    »Mensch, Jerry, wenn du wüßtest, was für einen Durst ich habe«, sagte er aufatmend. »Seit heute morgen habe ich keinen Schluck mehr getrunken.«
    »So durstig bin ich nicht.«
    »Nein?« fragte er enttäuscht. »Ich dachte, wir würden noch einen nehmen?«
    »Vielleicht«, antwortete ich. »Aber zuerst möchte ich mal etwas über diesen Dean hören.«
    »Über wen? Ach, Dean heißt der Bengel… Kenne ich nicht, Jerry, ich schwör’s dir.«
    »Brich dir bloß keine Verzierung ab«, sagte ich. »Ohne Antwort kein Freibier mehr, Eddy.«
    »Ich kenne wirklich keinen Dean mit einer Narbe«, sagte Eddy. »Du

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