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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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schlagen können. Es ist zu befürchten, daß ihr das ein zweitesmal ebenso leicht gelingt.«
    Einer plötzlichen Eingebung folgend nahm John Sinclair sein silbernes Kreuz ab und reichte es Bill. »Hier«, sagte er ernst. »Trage es. Vielleicht können wir damit Isabels verderblichen Einfluß von dir fernhalten.«
    Bill hängte sich das Kruzifix wortlos um den Hals.
    Dann gingen die Freunde weiter.
    Diesmal war Suko nicht mehr so voreilig. Die bittere Erfahrung hatte ihn schnell klug gemacht. Er überließ John den Vortritt, als sie die Hütte des Medizinmannes erreicht hatten. John fegte mit der Linken den Fetzen weg, der vor der Tür hing. Mit vibrierenden Nerven trat er ein. Er war jederzeit bereit, den Stecher seiner Waffe durchzuziehen. Er hätte alles mit einer geweihten Silberkugel durchlöchert, was sich auf ihn gestürzt hätte.
    Doch nichts störte den Frieden.
    Die Hütte war so leer, wie sie nur sein konnte.
    Weder Isabel Snake noch Zarrambo waren anwesend. Plötzlich ein Krachen, Donnern und Knirschen. »John!« brüllte Suko aus vollen Lungen. »John, raus aus der Hütte! Schnell!«
    Der Geisterjäger zuckte augenblicklich herum. Das Donnern wurde immer lauter.
    John Sinclair flog förmlich aus der Hütte heraus. Bill Conolly und Suko waren hinter einen mächtigen Lavafelsen gesprungen.
    »Hierher!« schrie Suko. »Schnell! Schnell! Hierher, John!«
    Der Oberinspektor sprintete von der Hütte weg. Atemlos erreichte er die Freunde. Und dann ahnte er schaudernd, was schon in der nächsten Sekunde mit ihm passiert wäre…
    ***
    Zarrambo hatte einen gewaltigen Lavafelsen in die Tiefe gestoßen. Polternd, knurrend, knirschend und donnernd kam der riesige Block herabgerollt. Genau auf die armselige Hütte zu, in der sich John Sinclair noch vor wenigen Augenblicken befunden hatte. Der Felsen deckte die Hütte vollkommen zu. Er zertrümmerte sie mit einem ohrenbetäubenden Krachen. Als John das sah, stieg ihm der kalte Schweiß aus den Poren. Das war mehr als knapp gewesen.
    »So rettet pausenlos einer dem andern das Leben, was?« sagte John mit einem schiefen Grinsen zu Suko. Aber der Scherz ging in die Hosen. Keiner konnte darüber lachen. Auch John nicht. Ihnen allen steckte der Schock noch in den Knochen. Als John sich erhob, merkte er, wie seine Knie zitterten. Er war eben kein Supermann. Auch ihm gingen manche Dinge an die Nieren.
    »John!« krächzte plötzlich Bill Conolly. Der Reporter wies nach oben. »Dort klettert Zarrambo!«
    »Los!« keuchte John Sinclair. »Den Knaben holen wir uns jetzt!«
    Sie stürmten vorwärts, kletterten über Geröll und Gestein. Sie sprangen von Grat zu Grat, quälten sich an einer fast überhängenden Wand hoch, zwängten sich unter eingekeilten Felsbrocken hindurch. Suko hatte es wegen seiner Leibesfülle nicht leicht, er mußte Umwege in Kauf nehmen, weil er sich nicht überall hindurchzwängen konnte, fiel mehr und mehr zurück, während John Sinclair und Bill Conolly gut vorankamen. Doch Zarrambo war besser als sie. Er schien hier jeden Stein zu kennen.
    Er sprang wie eine Gemse hin und her, fand immer den kürzesten und sichersten Weg, schlüpfte hinter Lavanasen hindurch und war kurze Zeit später nicht mehr zu sehen. John ließ sich dadurch jedoch nicht entmutigen. Er kletterte verbissen weiter. Er wollte nicht wahrhaben, daß Zarrambo hier der bessere Mann sein mußte, weil er hier sein Leben verbrachte und die Gegend kannte – ein Vorteil, den der gefährliche Medizinmann nun geschickt für sich verbuchte. John mußte einfach das Nachsehen haben. Aber das sah er erst eine halbe Stunde später ein.
    ***
    Und dann kam der Tag, an dem John Sinclair in den Krater hinabstieg. Mort Agamemnon hatte ihm einen funkelnagelneuen Asbestanzug zur Verfügung gestellt. Auch Bill Conolly und Suko waren mit einem Hitzeschutzanzug ausgerüstet. Für den massigen Suko war es gar nicht so leicht gewesen, einen solchen zu finden. Schließlich zwängte er sich in einen Anzug hinein, schloß ihn keuchend und knurrte nicht ganz überzeugend: »Paßt.«
    In der Tiefe kochte die glühende Lava. Sie gurgelte und brodelte. Und immer wieder kam es zu kräftigen Eruptionen. Fast schien es, als würde der Dämon die Freunde vor weiteren Aktionen warnen.
    John Sinclair schlang sich das Seil um die Mitte. Suko würde ihn daran hinunterlassen. Beide – sowohl Suko als auch Bill – hatten John unbedingt auf seiner gefährlichen Tour begleiten wollen, doch das hatte der Geisterjäger strickt

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