Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
gesprochen wurde, verstand Nicole jedoch noch nicht.
    Jedenfalls waren es zwei Männer, die miteinander sprachen.
    Zögernd ging sie den Stimmen entgegen. Es gehörte einiger Mut dazu, und Nicole hoffte, daß der sie nicht vorzeitig verließ.
    Unter einer Tür sah sie einen hellen Lichtbalken. Sie sah einen Schatten hin und her gleiten und hörte die Schritte des Mannes, der diesen Schatten warf.
    Auf diese Tür schlich Zamorras Sekretärin zu.
    Sie war schon lange nicht mehr so aufgeregt gewesen wie jetzt.
    Es konnte eine Menge schiefgehen.
    Als sie die Tür erreicht hatte, hämmerte ihr Herz wie verrückt gegen die Rippen. Ein Schweißfilm legte sich auf ihr Gesicht. Sie nagte nervös an der Unterlippe, während sie ihr Ohr näher an die Tür heranbrachte.
    Die Schritte machten ihr große angst.
    Es war ohne weiteres möglich, daß Hathaway nicht immer nur auf und ab ging, sondern auch mal auf die Tür zukam.
    »Wieso willst du schon wieder Geld?« fragte Hathaway ärgerlich.
    »Weil ich keines mehr habe«, sagte eine schnarrende Stimme.
    »Verdammt, das ist kein Argument!« fauchte Raffael Hathaway.
    »Du mußt es dir eben besser einteilen.«
    »Das ist leichter gesagt als getan.«
    »An wieviel hast du gedacht?« hörte Nicole Hathaway seufzend fragen.
    »An zweitausend Pfund.«
    »Zweitausend Pfund?« schrie Raffael Hathaway wütend auf. »Du hast sie wohl nicht alle!«
    Der andere lachte knurrend.
    »Ist doch kein Betrag für Sie.«
    »Ich finde deine Forderung unverschämt.«
    Der Mann fragte mit einem drohenden Unterton in der Stimme:
    »Wollen Sie mich etwa vor die Hunde gehen lassen? Das würde nicht nur für mich, sondern auch für Sie sehr, sehr unangenehm werden!«
    »Was soll das heißen?« bellte Hathaway gereizt.
    »Nichts soll das heißen. Gar nichts.«
    Nicole Duval entfernte sich von der Tür. Sie wollte den Mann sehen, der Raffael Hathaway offensichtlich erpressen wollte.
    Schnell schlich sie in den angrenzenden Raum. Völlig blind tastete sie sich durch die Dunkelheit. Sie stieß gegen einen Stuhl und hoffte, daß man das leise Geräusch, das dadurch entstand, nebenan nicht gehört hatte.
    Weiter drängte es sie.
    Aufgeregt erreichte sie das Fenster.
    Hastig zog sie den Riegel hoch und öffnete die Fensterflügel.
    Mit vibrierenden Nerven stieg sie in die kühle Nacht hinaus.
    Aus dem Nachbarfenster fiel Licht.
    Darauf schlich sie zu, während sie sich kaum von der Hauswand löste.
    Endlich hatte sie es geschafft.
    Sie erreichte das helle Fenster. Es stand halb offen. Nicole konnte Hathaways aufgeregte Stimme ganz deutlich hören.
    Und wenn sie sich nun noch einen Zentimeter nach vorn wagte, konnte sie auch in den Raum blicken.
    Mit angehaltenem Atem überwand sie diese kurze Distanz.
    Aufgeregt blickte sie in das Zimmer.
    Plötzlich stockte ihr Herzschlag.
    Sie konnte Raffaels Gesprächspartner ganz genau sehen, und die Zusammenhänge, die sich auf einmal vor ihr darlegten, waren nicht gerade geeignet, das aufgeregte Mädchen ruhiger werden zu lassen.
    Der Mann war erschreckend häßlich.
    Er hatte einen fast fleischlosen Schädel. Über die Knochen spannte sich eine pergamentene gelbliche Haut. Seine schwarzen, unheimlich funkelnden Augen lagen tief in ihren Höhlen, über denen es keine Brauen gab.
    Nicole hatte diesen häßlichen Totenschädel schon mal gesehen.
    Und von Professor Zamorra kannte sie auch den Namen.
    Es war Jack Procter.
    ***
    Max Kirby war der vierte Mann, den Professor Zamorra in dieser Nacht besuchte. Auch Kirby stand auf der Liste, die Zamorra von Hathaway bekommen hatte.
    Um neun hatte der Professor seinen Besuch telefonisch angekündigt.
    Um zwölf Uhr nachts war er dann gekommen.
    Kirby war nicht gerade erbaut über den reichlich späten Besuch.
    Angesichts der schrecklichen Ereignisse hatte er es aber doch vorgezogen, den Professor zu empfangen.
    Max Kirby war fünfundvierzig, Junggeselle, ein sportlicher Typ, den die Angst und die Nervosität oft zu einem Gelächter verleiteten, wo es nichts zu lachen gab.
    Zamorra hatte schon am Telefon angedeutet, weshalb er den Mann sprechen wollte. Nun ging er ins Detail. Er erkundigte sich nach den Vermögensverhältnissen des Mannes und fragte ihn, ob er Feinde habe. Er fragte ihn weiter, wie er zu Raffael Hathaway stehe und weshalb er Mitglied seines Spiritistenzirkels war.
    »Jeder hat irgendein Hobby«, meinte Max Kirby darauf. »Meines ist der Spiritismus.«
    Sie kamen auf die drei Werwolf-Opfer zu sprechen. Kirby hatte

Weitere Kostenlose Bücher