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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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keine Ahnung, weshalb die Männer hatten sterben müssen.
    Mitten im Gespräch stockte Zamorra plötzlich der Atem.
    Er hörte ganz deutlich die einschmeichelnden, lockenden Klänge einer Spieluhr.
    Wie elektrisiert schnellte er hoch.
    »Was ist denn mit Ihnen, Professor?« fragte Kirby verblüfft. »Was regt Sie dermaßen auf?«
    »Die Spieluhr!« keuchte Zamorra. »Hören Sie die Spieluhr nicht?«
    »Ich besitze keine Spieluhr«, sagte Kirby lächelnd.
    »Hören Sie sie nicht?«
    »Doch.«
    »Sie spielt in Ihrem Haus, Mr. Kirby.«
    Max Kirby schüttelte nervös lachend den Kopf.
    »Das ist unmöglich, Professor. Ich sagte doch gerade, daß ich keine Spieluhr be…«
    Zamorra rannte auf die Tür zu, hinter der die Uhr spielte.
    Er riß die Tür auf.
    Auf einem Tisch stand jene Spieluhr, die er bei Hathaway gesehen hatte. Zumindest sah diese Spieluhr genauso aus. Ob es dieselbe war, vermochte Zamorra nicht zu sagen.
    Max Kirby trat zu ihm.
    Verwirrt blickte er auf die Uhr, die ihm nicht gehörte.
    »Wie kommt die dahin?«
    Zamorra überblickte das Geschehen besser als Kirby. Es ging jetzt nicht um die Frage, wo diese unheimliche Spieluhr herkam, die ununterbrochen dieselbe Melodie spielte.
    Zamorra wußte eines mit absoluter Sicherheit: Max Kirby sollte das nächste Opfer des Werwolfs sein. Das bedeutete, daß sich Kirby schnellstens in Sicherheit bringen mußte, ehe das Monster hier auftauchte.
    »Begreifen Sie das, Professor?« fragte Kirby verdattert.
    »Ja, ich begreife es!« sagte Zamorra aufgeregt. »Sehen Sie sich die Spieluhr genau an, Kirby.«
    »Sie ist sehr schön«, meinte Kirby, ohne näher an die Kassette heranzugehen, auf der sich das kleine Mädchen drehte.
    »Kommt Ihnen diese Uhr nicht bekannt vor?«
    »Bekannt? Wieso sollte sie mir bekannt vorkommen?«
    »Raffael Hathaway besitzt die gleiche Spieldose!«
    »Ach ja. Ich glaube, ich habe sie da schon mal gesehen«, sagte Kirby ausweichend.
    »Soll ich Ihnen sagen, was für eine Bewandtnis es mit dieser Spieluhr hat?«
    Max Kirby schaute den Professor neugierig an.
    »Was ist mit dieser Uhr?«
    »Sie spielt eine ganz und gar unheimliche Rolle bei der bestialischen Mordserie hier in London, Mr. Kirby«, sagte Zamorra hastig.
    »Sie spielte bei Prewitt, bei Candrix und bei Averall. Kurz darauf wurden diese Männer von einem Werwolf zerfetzt. Die Uhr lockt das Monster zu seinem Opfer. Das heißt mit schlichten Worten, daß Sie der nächste sind, wenn Sie nicht schnellstens Ihr Haus verlassen.«
    Kirby war bleich geworden.
    »Ist das Ihr Ernst, Professor?« fragte er verdattert.
    »Mein voller Ernst, Mr. Kirby. Wer kann ein Interesse daran haben, sie zu töten?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Kirby wollte zu der Spieluhr gehen, die ununterbrochen mit zarten Klängen die gleiche Melodie spielte. Zamorra hielt ihn davon ab.
    »Sie müssen sich in Sicherheit bringen, Mr. Kirby! Lassen Sie die Uhr!«
    »Wenn wir sie am Weiterspielen hindern, wird nichts geschehen«, sagte Kirby.
    »Ich habe das Gefühl, daß sich diese Spieluhr nicht so einfach abstellen läßt«, sagte Zamorra. Er drängte Kirby zurück. »Darf ich schnell mal telefonieren?«
    »Natürlich.«
    Zamorra rief Detective Inspector McNee an und setzte ihn von dem zu erwartenden Ereignis in Kenntnis. Der Yard-Mann versprach, mit ein paar Männern schnellstens zu Kirbys Haus zu kommen.
    Nach diesem Telefonat verließen Zamorra und Kirby fluchtartig das Gebäude.
    Sie legten sich hinter dem Glashaus in Kirbys Garten auf die Lauer.
    Ein langes, nervenzerfetzendes Warten begann.
    Jedes Geräusch konnte vom Werwolf hervorgerufen sein.
    Jeder Schatten konnte der Schatten des unheimlichen Mörders sein.
    Aufgeregt beobachteten die beiden Männer das Haus, in dem die Spieluhr unablässig weiterspielte. Lockend, zart und lieblich war die Weise, die sich ständig wiederholte. Ganz laut und deutlich waren die Klänge zu hören.
    Auf irgendeine Weise schlugen sie jeden, der sie hörte, in ihren Bann. Sie beruhigten Kirby, lullten ihn ein, ließen ihn lachen, weil doch gar kein Grund zur Sorge war.
    Zamorra wußte es besser.
    In diesem Haus spielte die Spieluhr des Teufels. Wer sich in ihrer Nähe befand, war verloren.
    Da!
    Zamorra stieß Max Kirby leicht an, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Er wies auf den gegenüberliegenden Zaun, hinter dem er soeben einen dunklen Schatten gesehen hatte.
    Plötzlich schnellte der Schatten hoch und flankte über den Zaun.
    Kirby stockte der Atem. Er schaute Zamorra entsetzt

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