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001 - Der Gott aus dem Eis

001 - Der Gott aus dem Eis

Titel: 001 - Der Gott aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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duckte sich gleichzeitig unter den Frankenhiebendes zweiten Gegners weg.
    Doch sie schaffte es nicht rechtzeitig, ihr Schwert aus dem Leib der getöteten Bestie zu ziehen. Der Schwanz des Angreifers riß sie roden Schnee und die Ratte warf sich auf sie.
    Matt stöhnte, als sich die dunklen Schleier der Ohnmacht erneut in seinem Hirn ausbreiten wollten. Nein! Er durfte jetzt nicht bewusstlos werden!
    Aber… war er denn nicht schon ohnmächtig?! Wie sonst sollte er all dies träumen?
    Auf einmal hörte er ein Surren in der Luft. Ein schmaler Schatten pfiff über ihn hinweg und als er hinunter zum Kampfplatz blinzelte, sah er einen Holzschaft im Rücken der Monsterratte vibrieren. Ein Speer!
    Die unwirkliche Szene verschwamm vor seinen Augen. Er hörte laute Stimmen über sich. Stimmen, die Worte einer fremden Sprache schrien. Er sah noch, dass die Frau sich aus dem Schnee wühlte und zu ihrem Fellmantel kroch. Dann sackte sein Bewusstsein wieder in ein finsteres Loch.
    Kurz darauf träumte er, jemand würde an seinem Helm herumzerren. Matt riss die Augen auf. Das Gesicht der Schwertkämpferin schwebte dicht vor ihm. Aus großen braunen Augen sah sie ihn an. Eine Mischung aus Ehrfurcht und Schrecken lag auf ihrer Miene.
    Matthew hob die Hand und tastete nach dem Haar der Frau. Es fühlte sich nass und drahtig an. Er tastete nach ihrem Gesicht in der Hoffnung, das Traumbild würde sich dann auflösen.
    Es löste sich nicht auf. Die Gesichtshaut der Schwertkämpferin fühlte sich heiß und schweißnass an. Sie zuckte zusammen, als er sie berührte. Sie roch nach Schnee und Blut.
    Das war kein Traum! Matt konnte sich nicht erinnern, jemals so deutliche Gerüche geträumt zu haben. Jemals im Traum Haut ertastet zu haben. Nein er träumte nicht. Doch alles in Matt sträubte sich gegen diese vollkommen verrückte Wahrheit…
    Rechts neben dem Jet sah er zwei Fellbekleidete in seinem Blickfeld auftauchen. Sie packten den nackten jungen Burschen und zogen ihn aus dem Hang nach unten. Er stöhnte und röchelte.
    »Sigwaan?« Die rauhe Stimme der Schwertkämpferin. Sie deutete auf ihn. »Sigwaan?«
    Matt kämpfte gegen die schwarzen Nebel in seinem Kopf.
    Kalt und summend krochen sie wieder durch seine Hirnwindungen.
    Die Frau deutete auf sich.
    »Aruula«, sagte sie. Sie klopfte die Faust gegen ihr Brustbein. »Aruula…«
    Matt begriff. Die Schwertkämpferin stellte sich vor.
    »Sigwaan?« Erneut deutete sie auf ihn.
    Er schüttelte müde den Topf.
    »Matt… Matt Drax«, murmelte er. Sie runzelte die Stirn.
    Kurz darauf spürte er drei oder vier Paar' Arme nach sich greifen. Eine Schmerzwelle schoss durch seinen Körper, als sie ihn aus dem Jet zerrten. Dann nichts mehr…
    ***
    Sie mussten einen anderen Weg nehmen. Nicht nur, weil es sich als unmöglich herausstellte, den Gott über den Steilhang auf das Schneefeld zu ziehen. Auch der Taratzen wegen.
    Die beiden getöteten Bestien waren sicher nicht die einzigen, die der Taratzenkönig auf die Suche nach dem Feuervogel geschickt hatte. Baloor befürchtete sogar, dass die Taratzen ihre Spuren vom Lager bis zur Absturzstelle des Göttervogels verfolgen könnten.
    »Es ist nicht Sigwaan«, sagte Aruula. Seite an Seite mit Baloor zog sie den Flügel des Feuervogels durch den Schnee den Berghang hinauf. Sie hatten den bewusstlosen Gott darauf gebunden. Aus den Taratzenschwänzen hatten sie Zugseile angefertigt. Ein dritter Krieger ging hinter dem Flügel und schob ihn.
    Die beiden anderen schleiften den verletzten Häuptlingssohn durch den Schnee. Sie hatten eine der Taratzen enthäutet und Radaan in den Pelz gewickelt.
    »Nicht Sigwaan?« Die Lider um Baloors rote Augen verengten sich zu Schlitzen. Ein lauernder Ausdruck trat auf sein tausendfach zerfurchtes Gesicht. »Woher willst du das wissen?« zischte er.
    »Er hat mir seinen Namen genannt«, sagte Aruula. »Er heißt Maddrax.«
    »Er hat mit dir gesprochen?« wunderte sich Baloor.
    »Ja. Bevor du zu uns gestoßen bist.« Aruula kannte den herrschsüchtigen Baloor lange genug, um zu wissen, was jetzt in ihm vorging: Er ärgerte sich, weil Aruula mit dem Gott gesprochen, er, der Göttersprecher, ihn aber nur bewusstlos angetroffen hatte. »Hast du von einem Gott namens 'Maddrax' gehört?« wollte Aruula wissen. »Was erzählt man sich von ihm?«
    »Maddrax…«, murmelte Baloor. Er packte den Taratzenschwanz, an dem er den Flügel hinter sich herschleifte, und legte ihn sich auf die andere Schulter. »Maddrax…« Er drehte

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