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001 - Der Gott aus dem Eis

001 - Der Gott aus dem Eis

Titel: 001 - Der Gott aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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schrie er in der grollenden, zischelnden Sprache der Taratzen. »Hohlköpfiges Pack!« Er warf sich die Keule auf die Schulter und glitt mit peitschendem Schwanz um den Felsblock herum. Jetzt war die bleiche Keule deutlicher zu erkennen: der Oberschenkelknochen eines Säugetieres oder eines großen Vogels.
    Jeder Führer, an dem Rraar vorbeilief, ließ sich auf die Seite fallen und präsentierte demutsvoll seinen Bauch.
    Sorban und dieser gerissene Göttersprecher Baloor! Wenigstens waren sie dumm genug gewesen, sich in Höhlen zu verbarrikadieren. Die Horde und ihre leckeren Frekkeuscher waren schon so gut wie sicher in seinem Vorratslager.
    »Ein Gott!« fauchte Rraar verächtlich. Seine Taratzen hatten ihm in den grellsten Farben beschrieben, wie der Gott in einem feuerspeienden Vogel über den Kampfplatz gerast war. Gebrüllt wie ein ausbrechender Vulkan habe er und mit Feuer und Blitzen um sich geschleudert.
    Und nun wollten seine Jäger die Sorbanhorde nicht mehr angreifen; nicht solange sie den Gott auf, ihrer Seite hatte!
    Rraar glaubte nur die Hälfte der Schilderungen. Aber selbst wenn nur diese Hälfte stimmte etwas, das seine tapfersten und gefräßigsten Leute zittern ließ wie eine erbeutete Menschenfrau, das würde auch die mächtigsten Gegner der Taratzen erzittern lassen. Er musste diesen Gott in seine Gewalt bringen!
    Rraar hatte zwanzig Jägerpaare ausgeschickt um den furcht- erregenden Gott und seinen Feuervogel zu finden. Sie waren mit leeren Klauen zurückgekehrt. Und was noch schlimmer war mit einer haarsträubenden Nachricht: Sorbans Sippe hatte den Gott aufgenommen.
    Rraar pfiff laut vor Wut. Er sprang um seine Längsachse, dass seine großen Ohren und die langen Haare seines Fells flogen, und peitschte mit dem Schwanz um sich. Nur ganz langsam beruhigte er sich. Irgendwann kletterte er zurück auf seinen Thronstein.
    »Jemand, der Blitze verschleudern kann…«, zischte er.
    »Jemand, der donnert wie ein Vulkan…« Seine Führer rappelten sich auf und spitzten ihre Ohren.
    »Jemand, der in der Lage ist, fünfundzwanzig meiner besten Jäger in die Flucht zu schlagen…« Rraars helles Fell sträubte sich. Er stützte sich auf seine Knochenkeule.
    »So jemanden brauchen wir!« fauchte er. »Er wird uns die Vorratslager so schnell füllen, dass wir es nicht länger nötig haben, einer jämmerlichen Menschenhorde durch ein Eisgebirge nachzujagen!« Mit seiner Keule stampfte er auf den Thronstein. »Und er wird uns im Kampf gegen die Eluus zum Sieg verhelfen!« Aus seinen roten Augen blitzte er seine Führer an.
    »So wahr ich euer König bin«, brüllte er, »ich will diesen Gott haben!«
    ***
    Noch immer fiel ihm das Atmen schwer. Noch immer schmerzte sein Schädel. Und noch immer nahm Matthew Drax alles um sich herum wie durch graue Nebelschwaden wahr. Aber er spürte, dass sich etwas verändert hatte.
    Der stinkende Kerl in dem knarzenden Lederzeug und mit dem faltigen Gesicht einer Mumie kam nur noch selten an sein Lager. Und wenn er kam, murmelte er lediglich ein paar unverständliche Sätze,, blitzte ihn aus seinen roten Augen an' und verschwand dann wieder. Zuvor hatte er nächtelang neben seinem Lager gewacht und irgendwelche Kräuter verbrannt, deren Gestank Matts Fieberträume noch verschlimmert hatten.
    Doch es gab noch mehr, was sich verändert hatte. Seit ein paar Tagen hörte er oft das Gemurmel vieler Stimmen draußen vor der kleinen Steinhütte, in die sie ihn gelegt hatten. Und manchmal kam jemand auf Knien hereingerutscht und stellte irgendetwas neben ihm ab.
    Etwas, das die Frau Aruula ihm dann zerkleinerte und in den Mund steckte. Manches schmeckte fleischig und fett, anderes bitter und mehlig. Anfangs konnte Matt die Dinge nicht sehen, mit denen Aruula ihn fütterte. Er hielt sie für getrocknetes Fleisch und Wurzeln.
    Der Mann, der am häufigsten zu ihm kam, war unglaublich groß und fett.
    Er trug ein schwarzes Fell, das er meist in einer Art Ka- puzenumhang über seinen dichten Lockenkopf gezogen hatte, und stank noch schlimmer als der Ledertyp. Er benahm sich merkwürdig unterwürfig. Als hätte er in Matt einen ranghöheren Offizier vor sich.
    In einem seiner lichten Momente begriff Matt, dass der fette Goliath Sorban hieß. Und dass er der Chef der Bande sein musste.
    Welche Bande das allerdings war, die anscheinend von der restlichen Welt abgeschieden mitten in den Alpen lebte, das hatte er noch immer nicht herausgefunden.
    In den ersten Tagen erlebte er wenige

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