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001 - Der Gott aus dem Eis

001 - Der Gott aus dem Eis

Titel: 001 - Der Gott aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Jim Trash hervor, eine Comicfigur, die im letzten Jahr Furore gemacht hatte.
    Die Uhr konnte also noch nicht alt sein. Doch sie sah aus, als hätte sie Jahrzehnte überdauert, bevor sie luftdicht eingegossen worden war. Und auch das Amulett selbst schien einige Jahrzehnte oder mehr auf dem Buckel zu haben, wie die grünspanbelegte Kette bewies.
    Matt nahm die Uhr und hielt sie ins Licht, um die kleine Kalenderanzeige in der unteren Hälfte des Zifferblatts erkennen zu können.
    B. Februar 2012. Exakt der Tag, an dem »Christopher Floyd« die Erde getroffen hatte. War es eine Woche her? Oder zwei? Matt konnte es nicht sicher sagen.
    Ein eisiges Frösteln zog über seine Kopfhaut. Matt fühlte, dass er der Lösung des Rätsels ganz nahe war. Doch er war sich nicht mehr sicher, ob er es überhaupt wissen wollte.
    Denn gleich hinter der Erkenntnis, das spürte er mit jeder Faser seines Selbst, lauerte ein abgrundtiefer Schrecken…
    ***
    Die Dunkelheit brach herein. Wie jeden Abend, ließ der Sohn des Häuptlings sein Bein von Baloor vor dessen Zelt behandeln. Der Göttersprecher kniete vor dem jungen Krieger und verrieb eine Paste aus Frekkeuscher Speichel, zermahlener Eichenrinde und Mooswurzeln auf der Muskulatur des gebrochenen Oberschenkels.
    »Er ist nicht von Wudan gesandt«, murmelte Radaan unvermittelt.
    Baloor blickte erstaunt auf.
    »Wer?« fragte er, obwohl er genau wusste, wen Radaan meinte.
    »Maddrax.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Er spricht nicht unsere Sprache«, erklärte der Sohn des Häuptlings bestimmt. »Würde Wudan uns einen Gott schicken, der uns nicht einmal versteht?«
    Die beiden Männer sahen sich an. Wenn er den Häuptlingssohn von der Gottheit Maddrax' hätte überzeugen wollen, hätte Baloor jetzt darauf verwiesen, dass man sich schon ein wenig Mühe geben musste, um die Götter zu verstehen. Und dass sie oft eine rätselhafte Sprache sprachen. Aber er legte keinen Wert darauf, Radaan von der Gottheit Maddrax' zu überzeugen. Im Gegenteil; die Zweifel des jungen Kriegers kamen ihm wie gerufen.
    »Du hast recht«, sagte er statt dessen und fuhr fort, den Schenkel des Mannes zu massieren. »Und da ist noch vieles andere, was mich nachdenklich stimmt. Maddrax' Absturz. Seine Krankheit. Seine angeblichen Götterbrüder… Was glaubst du, Radaan wer ist er wirklich und woher kommt er, wenn nicht von Wudan?«
    »Es ist mir gleichgültig.« Eine Zornesfalte erschien zwischen Radaans schwarzen Brauen. »Ich will nur, dass er Aruula in Ruhe lässt. Sie soll mir viele Kinder gebären.«
    »Ich verstehe.« Baloor schlug den Rest der Paste in einen Lederlappen ein und verschnürte ihn zu einem kleinen Säckchen.
    »Dann solltest du nicht länger tatenlos bleiben.« Er rieb sich die Hände an seiner Lederkutte ab.
    »Was rätst du mir?« wollte Radaan wissen.
    »Es ist nicht schwer, was du tun musst«, sagte Baloor. Er blickte sich um. Zwei Feuer brannten in der Mitte des Lagers. Zwischen Vorhang und Eingang des Götterhauses fiel ein Lichtschimmer nach draußen. Niemand hielt sich in der Nähe des Göttersprecher Zeltes auf.
    »In den nächsten Tagen werde ich mit Maddrax das Lager verlassen. Du wirst uns ein Stück begleiten. Deine Aufgabe ist es, jedem Einhalt zu gebieten, der uns folgt. Und Maddrax selbst von einer Umkehr abzuhalten.«
    Radaan zuckte zusammen. »Bei Wudan! Wie sollte ich gegen einen Gott kämpfen!?«
    »Hohlkopf!« zischte Baloor.
    »Hast du nicht eben selbst durchschaut, dass er kein Gott ist?!«
    »Und wenn doch?« Radaans Stimme klang unsicher.
    »Er ist keiner.« Der Ledermann ballte die Fäuste. »Das sagt Baloor, der Göttersprecher und Beschwörer des schrecklichen Orguudoo. Er ist kein Gott hast du das verstanden?«
    Der Häuptlingssohn nickte.
    Und Baloor erklärte ihm, was er zu tun hatte…
    Lang hingestreckt auf seinem Lager, starrte Matt in die primitive Konstruktion aus Leder, Fell und Ästen über sich. Der Lichtschein der Fackel erhellte die Dachkuppel seiner Steinhütte.
    Die Fackel steckte hinter ihm in der Erde. Die junge Frau ließ Brösel getrockneten Laubes hineinfallen. Ein süßer, fruchtiger Duft erfüllte den kleinen Raum.
    Manchmal erhaschte Matt einen Blick von Aruula. Dann wanderten ihre feinen Brauen nach oben und ihr schöner Mund lächelte. In ihren Augen allerdings stand noch immer Scheu.
    Die Scheu, die ein Mensch vor einem Wesen empfindet, das er für göttlich hält.
    Matt fühlte sich, als hätte er einen Nachmittag in der Zentrifuge

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