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001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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enttäuschen, der sich so nett um ihn gekümmert hatte. Angestrengt dachte er darüber nach, wie er es beiden recht machen konnte, und plötzlich hatte er die Lösung gefunden. Es schadete sicher nichts, wenn er für kurze Zeit das Zimmer verließ. Er wollte nur nachsehen, was außerhalb des Schloßes los war. Wahrscheinlich fürchtete die Gräfin, daß im Wald ein Dieb herumschleichen könnte.
    Vukujev verließ das Zimmer, ohne auf das Heulen, Wimmern und Poltern zu achten, das rings um ihn tobte. Er sah auch nicht mehr die schattenhafte Gestalt, die sich von einer Wand des Korridors löste und dem Raum näherte, in dem Anja aufgebahrt lag. Der Fürst der Finsternis kam, um sich sein Recht zu holen.

    Dorian schreckte aus dem Sessel hoch. Das Geräusch der aufspringenden Tür hatte ihn geweckt. Noch bevor er die schemenhafte Gestalt richtig sah, spürte er den Haß und das Böse, das von ihr ausging. Dorian taumelte zurück. Die Gestalt kam näher. Sie verbreitete Eiseskälte und Finsternis um sich. Als sie ins Mondlicht trat, sah Dorian, daß sie keinen Schatten warf.
    »Vukujev!« schrie er verzweifelt, doch als Antwort erklang nur ein höhnisches Gelächter.
    Dorian hätte sich in diesem Augenblick mit bloßen Händen auf den obersten aller Dämonen gestürzt, doch er besaß keinen eigenen Willen mehr. Etwas zwang ihn dazu, Abstand zu halten. Und dann spürte er in seinem Rücken einen Widerstand; der Fensterriegel drückte in seinen Nacken. Er konnte nicht mehr weiter zurückweichen. Das war sein Ende. Oder doch nicht?
    Er zerrte an dem Riegel und bekam das Fenster schließlich auf. Geschickt schwang er sich hoch und trat auf den Sims und in die sturmgepeitschte Nacht hinaus. Ein höhnisches Gelächter, das aus dem tiefsten Schlund der Hölle zu kommen schien, begleitete ihn.
    Erst da erkannte er, daß er nicht aus freien Stücken aus dem Fenster geklettert war. Die Läden schlugen krachend hinter ihm zu. Dorian stand auf dem schmalen Sims, mit dem Rücken zur Wand. Der Sturm zerrte an ihm. Wenn er ausrutschte, würde das sein sicherer Tod sein. In der Tiefe blickte er auf nackten Fels, und die Äste der nächststehenden Tanne waren noch gut fünf Meter von ihm entfernt. Er konnte den Sprung nicht wagen, die Distanz war zu groß.
    Außerdem konnte er sich von dem Sims nicht richtig abstoßen; er würde nie den Nadelbaum erreichen, sondern wie ein Stein in die Tiefe fallen.
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den Sims entlangzutasten, um ein Fenster zu erreichen, das zu einem leeren Raum gehörte.
    Vorausgesetzt, die Dämonen erwarteten ihn nicht bereits überall.
    Dorian machte einen ersten vorsichtigen Schritt. Er wagte nicht, den Fuß zu heben, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Statt dessen schob er ihn langsam über den Untergrund, dann zog er das andere Bein nach. Er schwitzte, obwohl ihn ein eisiger Wind durchschüttelte. Nach einer kurzen Atempause machte er den nächsten Schritt. Als er das Bein zum drittenmal ausstreckte, stieß er mit dem Rücken gegen einen Widerstand. Sein Körper neigte sich nach vorn, und er mußte heftig mit den Armen rudern, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Sobald er einigermaßen sicher stand, machte er den Rücken hohl, um nicht wieder gegen den Mauervorsprung zu stoßen. Diesmal kam er daran vorbei, doch schon beim nächsten Schritt erwarteten ihn neue Schwierigkeiten.
    Unter seinem rechten Fuß spürte er plötzlich keinen Boden mehr.
    Augenblicklich verlagerte er sein Gewicht auf das andere Bein – gerade noch rechtzeitig. Neben ihm bröckelten etwa zwanzig Zentimeter des Simses ab. Ihm blieb nichts anderes übrig, als über das fehlende Stück hinwegzubalancieren. Auch durfte er auf keiner Seite die Bruchstellen zu sehr überlasten. Das bedeutete, daß er eine Distanz von annähernd vierzig Zentimetern zu überbrücken hatte. Er setzte das rechte Bein behutsam auf der anderen Seite auf. Als er so dastand, fiel plötzlich ein Schatten auf ihn herab. Er hob in instinktiver Abwehr die Arme, dann fühlte er den Flügelschlag und spürte, wie sich scharfe Krallen in sein Fleisch gruben. Kaum hatte er den ersten Angreifer abgeschüttelt, da fiel ein ganzer Schwarm dieser grauen, unheimlichen Ungeheuer über ihn her.
    Fledermäuse!
    Sie verkrallten sich in seinem Haar, rissen es ihm in Büscheln aus und saugten sich an seinem Körper fest. Er hörte, wie der Stoff seiner Kleider zerriß, und spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Wie wild schlug er mit

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