Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
kamen von selbst immer wieder.«
    Dorian konnte sich denken, welche von ihnen allein zurückkehrten. Wahrscheinlich jene, die den Vampiren verfallen waren. Aus den alten Überlieferungen wußte Dorian, daß der Biß des Vampirs beim Opfer ein gewisses Lustgefühl erzeugte. Bei manchen wurde es zu einer Art Sucht. So wie andere immer wieder Rauschgift nehmen müssen, benötigten sie den berauschenden Aderlaß durch einen Blutsauger. Was allerdings mit jenen Mädchen passiert war, die Vukujev nie mehr zu Gesicht bekommen hatte, daran wollte Dorian besser nicht denken.
    Und Vukujev schien sich überhaupt keine Gedanken darüber zu machen. Er war der denkbar geeignete Handlanger für die Hexe von Lethian: hilfsbereit und nicht gerade mit Intelligenz gesegnet; zudem wurde er von den anderen nicht für voll genommen und für harmlos gehalten.
    »Stimmt es, daß die Bewohner von Asmoda die Gräfin fürchten?«
    fragte Dorian weiter.
    »Ja, sie haben ganz schreckliche Angst. Sie sagen immer zu mir:
    ›Du wirst sehen, Vuk, eines Tages verschlingt dich Anastasia von Lethian mit Haut und Haaren!‹ Aber das ist Unsinn. Die Gräfin ist eine nette alte Dame.«
    »Wie kommst du auf die Idee, daß sie alt sein könnte?«
    »So stelle ich sie mir vor.«
    »Hast du sie noch nie gesehen? Wie erfährst du dann, was sie von dir will?«
    »Sie zeichnet mir immer alles auf. Von Zeit zu Zeit komme ich ins Schloß. Wenn ich einen Zettel vorfinde, auf dem Holzstücke aufgezeichnet sind, dann weiß ich, daß ich Holzscheite heranschaffen soll.
    Braucht die Gräfin für einen ihrer Gäste eine Partnerin, dann zeichnet sie mir ein nacktes Mädchen auf. Hihihi!«
    »Kommt es dir nicht seltsam vor, daß sich dir die Gräfin niemals zeigt?«
    Vukujev senkte den Blick. »Am Anfang hat mich das gekränkt, weil ich geglaubt habe, sie würde mich für minderwertig halten, aber jetzt weiß ich, daß es nicht so ist.«
    »Wie hast du das herausgefunden?«
    »Sie sprach einmal zu mir.«
    »Und selbst dabei hast du sie nicht zu Gesicht bekommen?«
    »Nein.« Vukujev runzelte die Stirn. »Ihre Stimme kam damals von ganz nahe. Sie hat gesagt, daß sie nicht wüßte, was sie ohne mich tun sollte, und daß sie mich bräuchte. Aber sehen konnte ich sie nicht. Das stört mich jetzt nicht mehr. Ich habe mich daran gewöhnt.«
    Dorian kam ein phantastischer Gedanke. War es möglich, daß die Hexe Vukujev seines kranken Geistes wegen mied? Hatten sich nicht auch seine Brüder darum bemüht, einen möglichst großen Abstand zu Vukujev zu halten, als er sie zum Schloß hinaufführte?
    Konnte es sein, daß alle Dämonen die Geistesgestörten mieden, weil diese eine besondere Ausstrahlung besaßen?
    »Vukujev«, sagte Dorian bedächtig, »als du vorhin im Korridor warst, ist dir da nichts aufgefallen?«
    »Ich habe Sie gesehen, Herr«, sagte Vukujev verständnislos. »Und als Sie sich aus dem Fenster stürzen wollten, da hielt ich Sie zurück.
    Warum wollten Sie das tun?«
    »Ich wurde verfolgt«, antwortete Dorian. »Hast du nicht bemerkt, daß mich eine Meute schrecklicher Gestalten verfolgte?«
    »Ich habe Lärm gehört, so wie jetzt auch«, sagte Vukujev, »aber als ich nachsehen ging, da waren nur Sie draußen, Herr.«
    Also sind die Dämonen vor dem Irren geflüchtet, dachte Dorian.
    Beinahe wünschte er sich, den Verstand zu verlieren, um von all dem Schrecken um sich nichts mehr zu wissen. Aber das wäre eine viel zu einfache und unbefriedigende Lösung gewesen. Er mußte nur diese eine Nacht überstehen, dann würde er den Kampf gegen die Dämonen mit allen Mitteln aufnehmen. Andererseits würden die Geschöpfte der Finsternis alles daran ersetzen, ihn noch vor Anbruch der Dämmerung zu erledigen.
    »Du hast gesagt, daß du Anja magst, Vuk. Stimmt das?«
    »Ich habe nicht gelogen.«
    »Wenn sie dir etwas bedeutet, dann weichst du diese Nacht nicht von ihrer Seite«, sagte Dorian beschwörend. »Sie ist in großer Gefahr, doch solange du bei ihr bleibst, passiert ihr nichts. Wenn du jedoch aus diesem Zimmer gehst, dann wird etwas Furchtbares mit ihr geschehen.«
    Vukujev starrte ihn ängstlich an und wischte sich mit dem Handrücken den Speichel von den Lippen. »Ich darf nicht bleiben«, sagte er unsicher. »Anja ist für den Fürsten bestimmt, und solange ich mich hier aufhalte, wird der Fürst nicht erscheinen.«
    »Genau darum geht es ja. Der Fürst muß von diesem Raum ferngehalten werden«, erklärte Dorian. »Vor ihm mußt du Anja beschützen, denn er

Weitere Kostenlose Bücher