Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Zamorra bei Jo Haxford gewesen. Und Haxford hatte von einem Kuriositätenkabinett gesprochen, das Cappa gehört hatte und das sich auf dem Rummelplatz von Coney Island befand.
    Fleming war sicher, daß Zamorra nur deshalb diesen Vorschlag gemacht hatte.
    Er behielt recht.
    ***
    Jo Haxford hatte sich vorgenommen, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Egal, was die Polizei und Zamorra unternahmen, Haxford wollte seine eigenen Wege gehen.
    Entschlossen setzte er sich in seinen Wagen, als es Abend wurde.
    Fünfundvierzig Minuten später lief er an den ersten lärmenden Schaubuden des Rummelplatzes vorbei. Jede Bude hatte ihre eigenen plärrenden, dröhnenden Lautsprecher. Überall spielte man hämmernde Beatrhythmen. Überall wurde in Mikrofone geschrien, man möge doch näher treten, man möge sich doch dieses einmalige Schauspiel nicht entgehen lassen.
    Alles war hier einmalig. Die Beleuchtung, die Etablissements, die Darbietungen. Jedenfalls dann, wenn man den stimmgewaltigen Ausrufern Glauben schenkte.
    Haxford eilte an Geisterbahnen vorbei, an Grottenbahnen und Hochschaubahnen, auf denen die Mädchen quietschten, wenn der klappernde Wagen zur rasanten Talfahrt ansetzte.
    Grelle Lichter, wohin man blickte. Neon in allen Farben. Elektrische Glühbirnen. Leuchtschriften, Figuren – vom Clown bis zum beweglichen nackten Mädchen.
    Dazwischen ausgelassene Leute, die viel zuviel lachten. Sie waren hierhergekommen, um sich zu amüsieren. Und sie erfüllten gezwungenermaßen ihr Plansoll, indem sie alles konsumierten, was ihnen angeboten wurde – vom langweiligsten Strip einer abgetakelten Nutte bis zu den unbeholfenen Kunststücken eines gichtkranken Jongleurs.
    Haxford kaufte sich ein Päckchen Kaugummi. Er schob ein Pfefferminzplättchen zwischen die Zähne und begann es zu zerkauen.
    Vier Buden noch.
    Dann stand er vor dem geschlossenen Etablissement des Earl Cappa.
    Wie ein verwahrlostes Spukhaus sah das Kuriositätenkabinett aus.
    Es hob sich deutlich von den anderen Buden ab.
    Mit weißer Farbe war an die Wände gepinselt, was es drinnen zu sehen gab.
    Geköpfte. Gehenkte. Von Werwölfen Zerfleischte. Schaurige Spukgestalten mit bleichen Gesichtern und drohenden Blicken, unheimlich anzusehen. Mit vielen dürren Armen, die scheinbar nach dem Betrachter griffen und in jedem, der sie ansah, das Gefühl von Angst weckten.
    Auch in Jo Haxford.
    Trotzdem war er entschlossen, das Kuriositätenkabinett des Earl Cappa zu betreten.
    Im gläsernen Kasten der Kasse saß niemand.
    Haxford flankte über das eiserne Gestänge, das den Zutritt versperrte, und stand vor der Eingangstür. Sie war abgeschlossen.
    Schwarz war der Schatten, der die Türnische füllte. Haxford war von den lachend vorbeiziehenden Leuten nicht mehr zu sehen.
    Schnell holte er sein Springmesser aus der Tasche. Die Klinge klappte blitzend aus dem Griff.
    Haxford werkte kurz an der Tür. Dann ließ sie sich ächzend öffnen.
    Ein unangenehmer Geruch schwebte dem Footballspieler entgegen. Es war ein Gemisch aus Maschinenöl, Staub und verfaulter Pappe.
    Jo Haxford zog die Tür hinter sich zu. Wieder ächzte sie, und dieses Geräusch erzeugte bei Haxford eine unangenehme Gänsehaut.
    Er strengte die Augen an, doch die Dunkelheit war hier so perfekt, daß man nicht einmal die Hand vor den Augen sehen konnte.
    Tappend tastete er sich vorwärts.
    Plötzlich fühlten seine Finger Stoff. Und etwas Weiches darunter.
    Ein Körper?
    Blitzschnell zuckte Haxford zurück. In fiebernder Eile durchstöberte er seine Taschen und fand ein Streichholzbriefchen.
    Er riß ein Streichholz an der Reibfläche an. Die Flamme sprang zischend hoch.
    Haxford schnellte mit einem heiseren Entsetzensschrei zurück. Ein Werwolf stand vor ihm. Er schien zu leben. Seine schrecklichen Fangzähne waren gefletscht. Aus dem Maul hing eine Zunge, an der Blut klebte. Auch das graue Fell war blutverschmiert. Das Monster starrte Haxford aus kleinen glühenden Augen mordlüstern an.
    Das Streichholz brannte ab. Die Flamme verbrannte Haxfords Finger. Er schüttelte die Hand. Das Licht erlosch. Schnell riß er das nächste Streichholz an. Seine Bestürzung kannte keine Grenzen, als es wieder hell wurde.
    Der Werwolf war nicht mehr da.
    Ängstlich ging Haxford weiter. Er kam an einem Sarg vorbei, aus dem eine bleiche Hand ragte.
    Ein Wimmern und Ächzen füllte den dunklen Raum. Haxfords Angst wuchs von Sekunde zu Sekunde. Sein Herz klopfte wie verrückt gegen die Rippen. Mit einemmal fühlte er

Weitere Kostenlose Bücher