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0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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war der Auffassung, daß man da mit geheimen Tricks gearbeitet hatte.
    Zamorras Sekretärin erhob sich und nahm sich einen Orangenjuice. Schweigsam setzte sie sich wieder zu den Männern.
    Professor Zamorra berichtete über die Vorfälle im Kuriositätenkabinett.
    Vorne dran setzte er die Behauptung, daß Jo Haxford ermordet worden war. Vermutlich auch von Earl Cappa. Zamorra hatte sich persönlich davon überzeugt, daß Jo Haxford heute nicht in seiner Wohnung war. Er hatte mehrmals angerufen. Haxford war spurlos verschwunden.
    Chambers seufzte tief.
    »Sagen Sie mir, was ich von all diesen Dingen halten soll, Professor. Haxford wurde ermordet. Er starb nach Ihrer Schilderung einen grausamen Tod in einer eisernen Jungfrau. Dann erzählen Sie mir von einer anderen Dimension. Sie sagen, der tote Haxford hätte Ihre Sekretärin töten wollen, Sie hätten ihm mit einem Schwert den Kopf abgeschlagen. Sie reden von Werwölfen, von Vampiren – mir raucht der Kopf. Können Sie das verstehen?«
    »Natürlich, Captain.«
    »Ich bin nur ein einfacher Polizeibeamter, der sich auf dem Boden der Realität bewegen muß. Es gibt keine Gesetze, die dort hinreichen, wo Sie sich angeblich befunden haben.«
    Zamorra lächelte.
    »Deshalb habe ich Ihnen ja schon einmal gesagt, daß ich in diesem Fall der zuständigere Mann bin.«
    Chambers ächzte.
    »Beinahe glaube ich das jetzt auch schon.« Er erhob sich, verabschiedete sich von Nicole mit einer angedeuteten Verneigung und drückte dann Zamorras Hand. »Ich werde mir die gesetzlich gedeckte Bewilligung verschaffen, dieses Kuriositätenkabinett ausräumen zu dürfen«, versicherte er. »Bis ich die Erlaubnis dafür habe, werde ich Posten vor diesem unheimlichen Tempel aufstellen. Wer weiß, vielleicht läuft ihnen dieses verdammte Gespenst in die Arme.«
    ***
    Marion war in der Küche und spülte das Geschirr. Der kleine Transistor lief.
    Gilbert O’Sullivan sang von Claire, und Marion sang mit ihm. Sie tat alles, um sich abzulenken. Es hatte wenig Sinn, ständig an das zu denken, was passiert war.
    Es war eben geschehen und war nicht mehr rückgängig zu machen. Man mußte es hinnehmen und mußte damit fertig werden.
    Und man mußte es vergessen. Je eher, desto besser. Jerry dachte darüber genauso. Sie hatte ihn fortgeschickt, damit er ein paar Sachen für das Abendessen einkaufte.
    Marion schaute auf die Küchenuhr. Jerry würde bald zurück sein.
    Sie ließ das Wasser ab und zog die zitronengelben Gummihandschuhe von den Händen. Dann band sie die Schürze ab und verließ die Küche. Das Radio nahm sie mit. Sie stellte es im Wohnzimmer auf die Kommode, schüttelte die Zierkissen auf und zündete sich eine Zigarette an.
    Draußen klappte die Tür zu. Jerry war wieder da. Marion wandte sich um. »Na«, rief sie, »hast du alles bekommen?«
    »Leider ja!« knurrte Len Prissy, der plötzlich teuflisch grinsend in der Tür stand.
    »Len!« stieß Marion entsetzt hervor. Der Rocker griff in die Tasche.
    Augenblicke später schnappte sein Springmesser auf.
    »Len! Was hast du vor?« rief Marion.
    »Habe ich dir nicht gesagt, was mit dir und deinem verdammten Freund passiert, wenn ihr zur Polizei geht?« fauchte der Rocker wütend.
    Bestürzt wich das Mädchen zurück. Langsam kam Prissy näher.
    Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß es ihm nichts ausmachte, sie mit seinem Messer zu töten. Jetzt begriff sie erst, daß sie seine Drohung zu sehr auf die leichte Schulter genommen hatte. Doch diese Einsicht kam zu spät.
    ***
    Jerry Steel schleppte eine prall gefüllte Einkaufstüte mit sich. Er hatte weit mehr eingekauft, als Marion ihm aufgetragen hatte.
    Langsam stieg er die Stufen hinauf.
    Marion wohnte im dritten Stock.
    Als Jerry im zweiten Stock war, hörte er das Mädchen schreien.
    Beinahe wäre die Tüte seinen Händen entglitten.
    Marion schrie in höchster Panik. Eine eiskalte Faust krallte sich in Jerrys Herz und wollte es zerdrücken.
    Entsetzt hastete der Junge die Stufen hoch. Er hatte heftige Schmerzen, doch er achtete nicht darauf. Marion brauchte Hilfe. Er mußte sich beeilen.
    Atemlos erreichte er die Tür.
    Er riß sie auf, ließ die Tüte in der Diele fallen und jagte ins Wohnzimmer, aus dem das Schreien des Mädchens kam.
    Jerry sah den verhaßten Rocker. Diesmal war er allein.
    Len Prissy hatte bereits zweimal mit seinem Messer auf Marion eingestochen, doch er hatte ihr nur geringfügige Verletzungen zugefügt, weil sie dem tödlichen Stoß jedesmal noch

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