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0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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soeben entgangen war. Als Jerry Steel sein Mädchen bluten sah, verlor er die Beherrschung.
    Er raste auf Prissy zu.
    Der Rocker hörte seine Schritte und schnellte herum.
    Steel packte eines der Zierkissen. Er schlug damit nach dem hochsausenden Messer.
    Weinend rutschte Marion an der Wand nach unten. Ihre Schultern zuckten. Tränen schossen aus ihren Augen und verschmierten die Wimperntusche.
    Vor ihrem starren Blick tobte ein Kampf auf Leben und Tod. Sie bekam das nicht mit. Sie hatte nicht einmal begriffen, daß sie noch am Leben war.
    Die schlanke blitzende Klinge riß das Zierkissen förmlich auseinander. Weiße Daunen wirbelten durch die Luft.
    Jerry Steel schlug mitten in diese Daunenwolke hinein und traf das Gesicht des verhaßten Rockers. Prissy stach erneut zu. Steel brachte sich mit einem federnden Satz vor der mörderischen Klinge in Sicherheit. Mit dem zerfetzten Kissen stürzte er sich auf die Messerhand.
    Er hatte jedoch kein Glück.
    Die Klinge durchstach das Kissen und fügte ihm gleichzeitig einen tiefen, schmerzenden Schnitt am Handgelenk zu.
    Bestürzt riß Jerry den verletzten Arm hoch. Blut schoß aus seiner Wunde.
    Len Prissy lachte heiser.
    »Jetzt hast du die Hosen voll, was?«
    »Tu das Messer weg, und ich zeige dir, was für eine Niete du bist, Prissy!« fauchte Jerry keuchend.
    »Das Messer setze ich dir zwischen die Rippen!« sagte Prissy grinsend. »Zuerst dir und dann deiner Schlampe!«
    Wieder sprang er vorwärts.
    Steel wich zurück, das Messer schlitzte sein Hemd auf. Erneut ließ Prissy ein teuflisches Lachen hören. Steel war gezwungen, noch weiter zurückzuweichen. Mit fiebernden Augen suchte er einen Gegenstand, mit dem er sich bewaffnen konnte. Doch es schien ihm nichts dafür geeignet zu sein.
    Len Prissys Augen funkelten mordlüstern. Der Anblick des von Steels Handgelenk tropfenden Blutes putschte ihn auf. Er haßte diesen Jungen, in den Marion verliebt war. Und er wollte ihm endlich sein Messer in den Leib rammen.
    Bis in die Küche wich Jerry Steel zurück. Dies hatte er nicht ohne Grund getan. Dort lag ein Tranchiermesser. Hatte er einmal die Waffe, konnte er Prissy Paroli bieten.
    Grinsend ließ Prissy sein Messer von einer Hand in die andere wechseln. Sprungbereit stand er da.
    Jerry hatte die Lade erreicht, in der sich die Messer befanden.
    Blitzschnell riß er sie auf.
    Prissy begriff sofort. Er trat mit dem Fuß gegen die Lade. Sie schoß wieder zurück und klemmte Jerrys linke Hand ein. Er stieß einen gellenden Schmerzensschrei aus. Sämtliche Knochen der Mittelhand schienen gebrochen zu sein.
    Mit haß- und wutverzerrtem Gesicht holte Len Prissy nun zum blitzschnellen Todesstoß aus.
    In seiner Panik ergriff Steel mit der freien Hand den schweren gußeisernen Kochtopf.
    Prissy sauste auf ihn zu.
    Jerry drosch ihm mit aller Kraft den Topf gegen die Schläfe. Er glaubte, dem Rocker mit diesem Hieb den Schädelknochen zertrümmert zu haben.
    Wie vom Blitz getroffen brach Len Prissy zusammen. Er fiel nach vorn, und Jerry sprang erschrocken von ihm weg.
    Mit quälender Deutlichkeit sah Jerry, was nun passierte.
    Prissy wollte sich mit den Händen abfangen. In der verkrampften Rechten hielt er das Messer. Die lange Klinge wies nach oben.
    Und genau darauf fiel Len Prissy mit der linken Seite seines Brustkorbes.
    Das Messer drang tief in seinen Körper ein. Es durchbohrte sein Herz. Prissy war auf der Stelle tot.
    ***
    Marion stand in der Tür.
    Jerry hatte sie nicht kommen gehört. Ihre Wangen waren fahl. Sie biß sich in die Hand, um nicht laut loszubrüllen, als sie den schlaffen Körper von Len Prissy auf dem Küchenboden liegen sah. Eine große Blutlache hatte sich unter seinem Körper gebildet.
    »Er ist tot, nicht wahr?« fragte das Mädchen mit tonloser Stimme.
    Jerry nickte. Wie erschlagen fühlte er sich. Die heiße Aufregung rollte durch seine Adern. Es brummte und brauste in seinem Kopf, die Küche schaukelte unter seinen zitternden Füßen und drehte sich gleichzeitig um ihn herum.
    »Ich – ich habe das nicht gewollt, Marion!« preßte der Junge entsetzt hervor. »Es war ein Unfall!«
    »Du darfst dir deshalb keine Vorwürfe machen, Jerry. Du hattest keine andere Wahl. Dieser Bastard wollte uns alle beide umbringen. Er hat nun seine gerechte Strafe bekommen.«
    Jerry stellte den Kochtopf ab, der ihm das Leben gerettet hatte.
    Benommen starrte er auf seine zitternden Hände.
    »Ich wollte, er würde noch leben, Marion«, sagte er mit schmerzlich verzerrtem

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