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0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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nieder. Er verzog das Gesicht dabei, als bereitete ihm jede Bewegung Schmerzen.
    »Man hat uns gesagt, daß Sie den Mord an dem Rocker zu klären versuchen«, begann Jerry Steel.
    »Unter anderem«, seufzte der Captain. »Wissen Sie etwas über den Mord?«
    »Wir glauben schon«, erwiderte Jerry zaghaft.
    »Lassen Sie hören«, forderte ihn der Captain auf.
    Jerry Steel wandte den Kopf und sah Marion an.
    Das Mädchen blickte mit zusammengezogenen Brauen auf ihre Fingernägel und kaute nervös an der Unterlippe. Len Prissy hatte gedroht, sie und Jerry umzubringen, wenn sie zur Polizei gehen würden. Sie waren trotzdem hierhergekommen. Nun hatte Marion Angst. Als sie Jerrys Blick auf sich ruhen fühlte, hob sie die Augen und schaute den Captain mit zuckenden Lidern an.
    »Das war so, Captain Chambers…«, begann sie mit tonloser Stimme. Und dann redete sie sich all das von der Seele, was gestern passiert war. Sie nannte Prissys Namen und seine Adresse. Sie sagte, was Slim mit ihr gemacht hatte und wie Slim gestorben war. Sie schilderte, wie die Rocker ihren Freund mit den Fahrradketten brutal zusammengeschlagen hatten – und fühlte sich sehr viel leichter, als sie alles erzählt hatte.
    Ein Skelett! dachte Chambers völlig verwirrt. Schon wieder wollte jemand gesehen haben, wie ein Gerippe einen Mord begangen hatte.
    Es war zum Verzweifeln.
    ***
    Len Prissy wohnte in einer Bude, die einen separaten Eingang hatte.
    Man erreichte ihn, wenn man eine hölzerne Hühnerleiter hochlief.
    Die Wohnung war klein.
    Es herrschte eine furchtbare Unordnung. An den Wänden klebten Poster von nackten Mädchen, deren Blicke einem unter die Haut gingen.
    Ein nacktes Mädchen lag auch in Prissys zerwühltem Bett, das mitten im Raum stand.
    Sie hatte brandrotes Haar, einen großen festen Busen, schlanke Beine. Ihre Nase war ein bißchen zu lang und der Mund ein wenig zu breit. Die Zähne waren unregelmäßig, doch das störte Len Prissy nicht. Das Mädchen hatte andere Vorzüge. Prissy kannte kein Girl, das mit Ginas Leidenschaft mitgekommen wäre. Mit ihr zu schlafen, war Spitze. Sie war wild und brutal. Gleichzeitig aber auch sanft und ungemein zart.
    Und sie bekam niemals genug von diesen Dingen.
    Eben glitt sie wieder auf Len.
    Er stieß sie beiseite.
    »Es ist Mittag, Baby. Wir sollten uns anziehen und eine Kleinigkeit essen gehen.«
    »Denk nicht ans Essen, Len. Ich habe keinen Hunger. Nicht, wenn ich bei dir bin. Ich brauche etwas anderes, Len. Nichts für den Magen, Len. Du weißt schon, was ich brauche.«
    Prissy jumpte grinsend aus dem Bett.
    Mit leuchtenden Augen musterte er das nackte Mädchen.
    »Bist eine Wucht, Gina. Du bist – verdammt noch mal – wirklich ‘ne Wucht. Ich fress’ dich zum Nachtisch, okay?«
    »Komm wieder ins Bett, Len!« flüsterte Gina und streckte ihm lockend ihre nackten Arme entgegen.
    Prissy zog sich an. Er schlüpfte in die Jeans und streifte seinen Pulli über.
    Da flog plötzlich hinter ihm die Tür mit einem lauten Knall auf.
    Gina riß die Augen auf und stieß einen gellenden Schrei aus. Sie zog das Laken bis an ihr zitterndes Kinn und blickte auf die Pistole, die auf Len Prissys Brust zeigte.
    »Hallo, Len!« sagte Captain Chambers mit schmalen Augen.
    »Sagen Sie mal, was soll das?« fauchte Prissy wütend. Er fürchtete sich nicht vor der Pistole.
    Chambers wies sich aus und sagte dem Rockerboß, weshalb er gekommen war.
    »Marion Spencer? Jerry Steel? Ich kenne die beiden überhaupt nicht!« sagte Prissy trotzig. »Wenn Sie sagen, daß einer meiner Freunde das Girl vergewaltigt hat, kann ich mir sehr gut vorstellen, daß die Kleine danach total übergeschnappt ist…«
    »Halt keine großen Reden, Len. Pack deinen Koffer. Wir gehen.«
    Prissy hatte nicht die Absicht, sich von dem Captain festnehmen zu lassen.
    In seinen Eingeweiden nagte eine Ratte. Eine kalte Wut hatte den Rocker gepackt. Marion, dieses verdammte Mistvieh, hatte ihn also doch verraten. Das sollte sie ihm büßen.
    Er hatte ihr gesagt, er würde sie und diesen Affen umbringen, wenn sie zur Polizei rennen würden. Er würde nun dafür sorgen, daß dies keine leere Drohung bleiben würde.
    Mit einem verschlagenen Grinsen zuckte Len Prissy die Achseln.
    »Ich habe keinen Koffer, Captain.«
    »Um so besser. Dann können wir gleich gehen.«
    »Meinetwegen!« sagte Prissy.
    »Und was wird aus mir?« fragte Gina erschrocken.
    Prissy grinste keck.
    »Gib dem Captain deine Adresse. Vielleicht kümmert er sich mal um dich,

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