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0010 - Der endlose Tod

0010 - Der endlose Tod

Titel: 0010 - Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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reglos da. Aber die Schattenfigur bewegte sich, trug auch keine Axt. Der Schatten führte ein spukhaftes Eigenleben, das Eddie Scheider sich nicht erklären konnte. In diesem Augenblick erhob sich der Schatten des Köhlers. Er lag nicht mehr flach auf dem Boden, sondern richtete sich senkrecht auf, überragte den verdatterten Köhler um einen ganzen Meter und kam nun in drohender Haltung auf ihn zu.
    Scheider riß die Axt hoch.
    Das Flüstern und Raunen ringsumher wurde so laut, daß Eddie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. In seinem Kopf ging es drunter und drüber. Er war so sehr abgelenkt, daß er nicht einmal mehr seinen Namen hätte nennen können.
    Da sprang der Schatten ihn an.
    Mit einer Reflexbewegung schlug Eddie Scheider zu. Die Axt sauste durch die schwarze Erscheinung hindurch. Um ein Haar hätte Eddie seinen Fuß getroffen. Er hatte es nicht einmal bemerkt. Er sah nur noch, wie eine tintige Schwärze sich auf seine Augen senkte. Und dann wußte er nichts mehr von sich und der Welt.
    ***
    John Sinclair knirschte mit den Zähnen. »Das war Curro! Er demonstriert uns seine Überlegenheit! Aber damit kann er mir nicht imponieren!«
    Suko massierte immer noch seinen schmerzenden Hals, und verdrossen sagte er: »Mir auch nicht!«
    Der Geisterjäger holte einen kleinen Lederbeutel aus dem Bentley. Ein Lederriemen war daran befestigt. John hielt dem Freund das Amulett mit den Worten hin: »Wer weiß, was für Gemeinheiten Curro in diesem Wald noch für uns vorbereitet hat. Wir wollen die Sache nicht leichtsinnig angehen. Der Dämonenbanner wird dich vor Curros Angriffen schützen.«
    »Und womit gedenkst du ihn dir vom Leibe zu halten?« wollte Suko wissen, während er den Lederriemen über seinen Kopf streifte.
    »Damit!« sagte John Sinclair und klopfte auf sein Jackett, das die Schulterhalfter verbarg, in der seine mit geweihten Silberkugeln geladene Pistole steckte.
    Suko nahm die Stablampe auf, die ihm entfallen war, als ihn das Baummonster angegriffen hatte. Die Freunde schickten sich an, den Wald zu durchqueren. Was für Hindernisse Curro ihnen auch immer in den Weg legen würde, sie würden alle Hürden nehmen und dem verdammten Dämon letztlich die hohe Rechnung präsentieren. Leif der Rote und Hannibal Koch brauchten dringend Hilfe, und sie konnten sie nur bekommen, wenn Curro ausgeschaltet war.
    Sie betraten den Wald. Eine tückische Ruhe umgab sie, der sie nicht trauten. Sie waren ständig auf der Hut, ihre Nerven waren angespannt wie die Drahtseile einer Hängebrücke.
    Plötzlich ein Knacken.
    Sukos Kopf flog hoch. Da war jemand auf einen morschen Ast getreten. Wie ein Schuß hatte es sich angehört. Johns Freund war bereit zum Kampf. Mit schmalen Augen suchte er die nahe Umgebung ab, während er John zuraunte: »Hast du das auch gehört?«
    »Ich bin nicht taub«, flüsterte John. In seiner Rechten lag bereits die Pistole. Er entsicherte sie mit dem Daumen.
    Suko glaubte, zwischen zwei Bäumen einen Schatten gesehen zu haben. »Da zeigt jemand reges Interesse für uns.«
    John nickte mit eisiger Miene. »Diesen Jemand sollten wir uns ansehen!«
    ***
    Susan Koch drehte aufgeregt die Wählscheibe des Wandtelefons. Sie hatte Derek Addams noch einmal gebeten, ihr die nächtliche Störung zu verzeihen, und nun wählte sie die Nummer, die sie von dem Antiquitätenhändler bekommen hatte. Nervös strich sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Sie sah Ärzte und Krankenschwestern an der Telefonkabine vorbeigehen.
    Das Freizeichen ertönte.
    Endlich hob in Southampton jemand ab.
    »Hallo!« rief das aufgeregte Mädchen in die Sprechmuschel. Es stand für sie sehr viel auf dem Spiel. Dr. Slazengers Therapien konnten ihrem Vater nicht helfen, soviel stand für sie nun unumstößlich fest. Ein Dämon hatte sich seines Geistes bemächtigt, und dieser Unhold würde seine Geisel vernichten, wenn sie nicht machte, was ihr Vater von ihr verlangt hatte: John Sinclair mußte zurückgepfiffen werden. Der Geisterjäger durfte sich nicht mehr länger mit diesem Fall beschäftigen.
    Susan hatte zwar sehr wenig Hoffnung, Sinclair von seinem Vorhaben abzubringen, aber sie würde ganz gewiß nichts unversucht lassen, um dieses Ziel zu erreichen. Um das Leben ihres geliebten Vaters willen.
    »Hallo!« sagte das Mädchen, noch einmal mit belegter Stimme. »Ich rufe aus London an, mein Name ist Koch. Susan Koch.«
    »Was kann ich für Sie tun, Miß Koch?« fragte der Mann am anderen Ende der Leitung.
    »Es ist zwar

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