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0010 - Der endlose Tod

0010 - Der endlose Tod

Titel: 0010 - Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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erreichen.«
    »So ist es. Spukt es öfter in diesem Wald?«
    »Sie meinen dieses schaurige Gelächter. Das hörte ich in dieser Nacht zum erstenmal. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn ich es nie mehr wieder hören müßte. Es ging mir durch Mark und Bein. Galt es Ihnen?«
    »Ja«, antwortete John. »Wären Sie bereit, uns den Weg zur Stätte des Grauens zu zeigen?«
    Eddie Scheider leckte sich nervös die Lippen. »Mann, das kann doch nicht Ihr Ernst sein… Es gibt hinter diesem Wald einen Fleck Erde, den man nicht betreten soll. Ich rate Ihnen von Ihrem Vorhaben dringend ab. Gehen Sie da nicht hin. Ihr Entschluß würde Ihnen unweigerlich zum Verhängnis werden. Verlangen Sie nicht, daß ich Sie dem Tod entgegenführe…«
    »Vergessen Sie nicht, Eddie, Sie wollten mich umbringen. Finden Sie nicht, daß Sie das wiedergutmachen sollten? Jetzt haben Sie Gelegenheit dazu.«
    »Ich war nicht bei Verstand!« rief Scheider heiser. »Und Sie sind es auch nicht, wenn Sie sich nicht davon abhalten lassen, die Stätte des Bösen aufzusuchen. Wissen Sie denn nicht, was Sie dort erwartet? Sie werden tausend Tode sterben, einer wird qualvoller sein als der andere…«
    »Zeigen Sie uns den kürzesten Weg dorthin. Das sind Sie mir schuldig, Eddie«, fiel John dem Köhler trocken ins Wort.
    »Es wird Ihr Ende sein.«
    »Mein Bier, Eddie«, erwiderte John hart.
    Der Köhler schüttelte verständnislos den Kopf. »Herrgott noch mal, wie kann man nur so versessen aufs Sterben sein?«
    »Glauben Sie mir, ich habe triftige Gründe, dorthin zu gehen!« entgegnete John. Er schlug dem Mann auf die Schulter und sagte: »Los, Eddie. Führen Sie uns.«
    ***
    Es war eine gute Idee gewesen, Eddie Scheider als Führer einzusetzen. Er kannte sich hier hervorragend aus und brachte John und Suko auf dem kürzesten Wege durch den finsteren Wald. John merkte, daß der Mann zunehmend nervöser wurde. Das bedeutete für den Geisterjäger, daß es nun nicht mehr weit bis zum Ziel sein konnte. Scheider blickte sich immer wieder ängstlich um. Seine Augen nahmen einen Glanz an, als hätte er Fieber. Der Wald lichtete sich ein wenig. Mondlicht stahl sich durch den Laubbaldachin.
    »Kann Sie nichts davon abhalten, diesen gefährlichen Weg weiterzugehen, Oberinspektor?« fragte Scheider kleinlaut.
    »Nichts«, sagte John entschlossen.
    »Aus welchem Grund tun Sie das? Kennen Sie nicht das Sprichwort, das besagt, daß derjenige umkommt, der sich in Gefahr begibt?«
    »Es ist mein Beruf, gegen Geister und Dämonen zu kämpfen. Bisher war ich sehr erfolgreich.«
    »Trotzdem werden Sie diesmal eine Niederlage einstecken«, verkündete der Köhler mit finsterer Miene. »Ihre erste und zugleich letzte Niederlage, Oberinspektor… Danach kommt das Jenseits.«
    »Seien Sie unbesorgt, Eddie. Mein Freund und ich werden auch diese Hürde meistern.«
    »Aber warum? Warum wollen Sie das tun? Sehen Sie, es ist bekannt, daß es hier eine Stätte des Bösen gibt, und die Leute, die in dieser Gegend wohnen, meiden dieses Gebiet. Solange niemand seinen Fuß da hineinsetzt, geschieht nichts. Es ist also überhaupt nicht nötig, ein so großes Risiko auf sich zu nehmen. Man braucht sich nur an die Regeln zu halten, dann gibt es keinen Ärger.«
    John winkte ab. »So einfach, wie Sie die Sache sehen, ist sie leider nicht, Eddie. Kennen Sie Leif den Roten?«
    »Sie spielen auf die Legende an?«
    »Das ist keine Legende. Leif den Roten hat es wirklich gegeben, er wurde von Curro, dem Dämon, getötet, sein Geist aber muß bis in alle Ewigkeit weiterleben, wenn sich keiner findet, der ihn erlöst.«
    »Das wollen Sie tun?« fragte Scheider bestürzt. »Sie wollen Ihr Leben für einen Wikinger aufs Spiel setzen, der im achten Jahrhundert gestorben ist?«
    »Damals starb nur sein Körper. Sein Geist aber lebt. Gefangen in diesem uralten Körper. Finden Sie nicht, daß diesem Unglücklichen geholfen werden muß? Der Wikinger hat einen telepathischen Hilferuf ausgesandt, den ein Hellseher namens Hannibal Koch empfing. Die Mächte des Bösen wollten in Kochs Gehirn die Erinnerung an diesen Hilferuf zerstören, aber der Hellseher hat sich dagegen zur Wehr gesetzt. Seither liegt er in einer Londoner Klinik. Ohnmächtig. Unansprechbar. Er wird erst wieder zu sich kommen, wenn der Bann des Dämons, in dem er sich zur Zeit befindet, gebrochen ist. Wollen Sie noch mehr Gründe hören, weswegen ich gegen Curro antrete und ihm sein dämonisches Handwerk legen werde?«
    »Sie werden

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