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0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor

Titel: 0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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herausstellte - nicht erblich war. Nach seinem Tode mußte aus den fähigsten Männern des Reiches ein neuer Thort gewählt werden. Intrigen schien es kaum zu geben. Rhodan erfaßte die glänzenden Aussichten - nur fehlte noch etwas, um sie zu verwirklichen.
    Nach zwei Stunden Bordzeit meldete sich Tako über den mitgeführten Mikrosender.
    „Wir haben sie, Chef. Fünf Lebewesen, zwei von ihnen Offiziere. Es war eine Kleinigkeit. Betty ortete sie, und ich sprang auf Wirkungsentfernung heran. Sie haben auf den Psychostrahler sofort reagiert. Wir sind in einer halben Stunde da. Die Maschine ist sehr schnell."
    „Nun, sehen wir weiter", sagte Rhodan in einem kalten, unpersönlichen Tonfall.
    Der Thort fuhr zusammen.
    Plötzlich sah er den schlanken Mann mit ganz anderen Augen an. Rhodan hatte jede Verbindlichkeit verloren.
    Mit einem kaum merkbaren Lächeln meinte der Herrscher: „Ich beginne zu verstehen, daß ich im Verhältnis zu Ihrer hohen Stellung bestenfalls ein kleiner Provinzbeamter bin. Verfügen Sie über mich - nur helfen Sie meinem Volk."
    Niemals zuvor war Rhodan so peinlich berührt gewesen. Bully biß sich auf die Lippen, und Dr. Haggard konnte eine tiefe Verlegenheit kaum verbergen.
     
     
    9.
     
    „Wenn topsidische Raumoffiziere dabei sind, müssen Sie unter allen Umständen das Interkosmo beherrschen. Diese Sprache gilt für alle Systeme des Großen Imperiums. Jeder Topsidoffizier muß sie erlernen."
    So hatte sich Crest ausgedrückt. Augenblicke später waren die Gefangenen erschienen, einwandfrei beherrscht durch den Willen des Mutanten Kakuta. Die nachwirkende Tiefhypnose des Psychostrahlers machte die Fremden zu gefügigen Werkzeugen.
    Der Thort fuhr mit einem entsetzten Aufstöhnen aus seinem Sitz. Nie zuvor hatte er Topsider gesehen, nie hatte man auf Ferrol genau gewußt, von wem man eigentlich angegriffen worden war. Seine Offiziere griffen instinktiv zu den Waffen. Sie besaßen ausgezeichnete Strahler, deren Wirkung auf der Basis ultrahoch verstärkter Lichtquanten beruhte.
    Die teilnahmslos in die Zentrale kommenden Wesen sahen in nadelspitze Mündungen, bis Rhodan nach einem tiefen Atemzug sagte: „Bitte, nehmen Sie die Waffen weg. Es kann leicht etwas passieren. Ihre Leute sind erregt. Ich sorge für die erforderliche Sicherheit."
    Der Thort erteilte die Anweisung. Die kleinen Strahler verschwanden. Das Verhör fand innerhalb der beschädigten Zentrale statt. Nur die Mediziner Haggard und Manoli waren für kurze Zeit abwesend, um die erforderlichen Geräte aus der medizinischen Zentrale zu besorgen. Es bestand kein Zweifel - aber diese Intelligenzen waren absolut nichtmenschlich! Man konnte auch nicht darüber hinwegsehen, daß ihre Art aus echsenhaften Lebewesen hervorgegangen war. Rhodan musterte sie sehr gründlich. Sie trugen knappe Uniformen, von denen die hohen, sehr schlanken Körperformen noch unterstrichen wurden.
    „Der ganz links soll sich entkleiden. Beeilen Sie sich, Tako. John, achten Sie mir auf den Bewußtseinsinhalt der Burschen."
    Tako richtete den breitgefächerten Strahl der Psychowaffe auf den links stehenden Topsider. Mit ausgesprochen flinken Bewegungen begann er, die Uniform abzulegen. Rhodan preßte die Lippen zusammen, um nicht gleich dem ferronischen Herrscher aufzustöhnen. Nun erst gewann man ein ganz klares Bild, das die wiedereintretenden Mediziner wohl noch erhärten würden.
    „Guter Gott!" flüsterte Dr. Haggard, und seine Stirn rötete sich. „Damit hatte ich nicht gerechnet."
    „Wieder anziehen", befahl Rhodan knapp. „Bully! Thora und Betty können wieder in den Raum kommen. Die Sache ist erledigt. Tako, umschalten auf Blockhypnose. Den Dauerbefehl erteilen, daß sie auf jede Frage wahrheitsgemäß zu antworten haben."
    Während der Mutant den Psychostrahler umstellte, warf Rhodan einen letzten forschenden Blick auf die Gestalten. Sie waren nichthumanoid, obwohl sie zwei Arme und zwei Beine besaßen und dazu aufrecht gingen. Sie waren auch Sauerstoffatmer, doch damit war das Menschenähnliche erschöpft. Schon ihre schwarzbraune Schuppenhaut über dem hageren Körper bewies es. Organisch mochten sie völlig, anders gestaltet sein, und an ihren Stoffwechsel durfte Rhodan überhaupt nicht denken. Sie hatten völlig haarlose, breitgedrückte Echsenschädel mit dünnen, messerscharfen Lippen und hervorstehenden, unmäßig großen Kugelaugen von erstaunlicher Beweglichkeit. Das grelle Licht der Wega mochte ihnen nicht gut bekommen. Ihre enorme

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