0010 - Raumschlacht im Wega-Sektor
mehr näher darauf ein. Der Thort war verstört genug. „Sie boten mir Ihre Hilfe an, Sir. Ja, mein Schiff ist fluguntauglich. Es kann mit Ihren Mitteln nicht mehr repariert werden. Der Treffer des so plötzlich aufgetauchten Schlachtschiffes genügte."
„So werde ich auf Sie verzichten müssen?"
Rhodan sah, daß das blauhäutige Gesicht verfiel. Ein stumpfer Glanz machte sich in den tiefliegenden Augen des Ferronen bemerkbar.
„Nein, auf keinen Fall. Es ist lediglich erforderlich, daß Sie mir und meinen Leuten Ihre Transmitterstation zur Verfügung stellen. Ich habe soeben die Meldung erhalten, daß der Schiffsriese auf dem achten Planeten gelandet ist. Sie müssen mir lediglich die Möglichkeit geben, mit Hilfe ihrer Transmitter schnellstens und unbeobachtet auf Nummer acht landen zu können. Geht das nicht, werde ich den komplizierteren Weg über meine beiden Raumjäger einschlagen."
Der Thort war verwundert. Dennoch erklärte er sich sofort einverstanden, jedoch stellte er eine Gegenfrage: „Was wollen Sie dort? Der Planet ist besetzt."
„Ich werde mir das Schlachtschiff holen. Dann sehen wir weiter", lächelte Rhodan. „Wie gesagt, ist dieses kleine Boot unbrauchbar geworden. Ich befand mich auf einem kurzen Forschungsflug, wozu das Schiff eben gut genug war. Hätte ich geahnt, daß hier eine Invasion der Topsider stattfindet, wäre ich mit einer Flotte gekommen. Es tut mir leid!"
Bully hätte sehr gern gehüstelt. Aber er unterließ es. Es kamen erregte Rückfragen. Rhodan erklärte genau, wer die Topsider waren, woher sie kamen und wie sie veranlagt waren. Der Thort sagte nochmals jede Unterstützung zu. Rhodan erhielt die Genehmigung zur Benutzung der Transmitter. Anschließend kam die peinliche Frage: „Werden Sie das Riesenschiff beherrschen können?"
„Es ist ein Schlachtschiff meiner Flotte, Sir!" sagte Rhodan ruhig. Die Reaktion kam heftig. Die Offiziere erstarrten. Nur der Thort blieb gelassen. Er konnte denken!
„Aber sicher nicht von Wesen Ihres Volkes besetzt, nicht wahr?"
„Allerdings nicht. Es ist mir rätselhaft, wie es in den Besitz der Topsider kommen konnte. Ich bitte daher dringend darum, mir unter allen Umständen einen lebenden Topsider zu beschaffen. Haben Sie Gefangene gemacht?"
Nein, keinen einzigen Topsider hatten sie lebend bergen können. Dagegen führte aber ein jüngerer Ferrone an, in der nördlichen Polgegend sei das Rettungsboot eines abgeschossenen Topsiderschiffes notgelandet. Die ausgeschickten Ferronen-Soldaten kämen aber nicht heran, da sich die unbekannte Besatzung mit ebenso unbekannten Waffen wehrte.
Rhodan zögerte keine Sekunde. „Sir, lassen Sie zwei meiner Leute sofort zu der Landungsstelle bringen und ziehen Sie Ihre eigenen Truppen zurück. Ich brauche die Burschen lebend."
„Sie haben entsetzliche Waffen", warf Lossoser, der führende Ferronenwissenschaftler, ein.
„Unsere sind besser. Erlassen Sie bitte die Anweisungen, Sir, und geben Sie meinen Leuten Ihre schnellste Flugmaschine, oder ein kleines Raumschiff. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
Während der Thort handelte, wandte sich Rhodan um. Seine Augen prüften. Schließlich sagte er betont: „Tako Kakuta und Betty, macht euch fertig. Nehmt je einen Psychostrahler mit und laßt die abgeschossenen Topsider schön brav hinter den Deckungen hervorkommen. Ich warte hier. Ich brauche vordringlich die Offiziere. Es werden wohl welche dabei sein. Tako, Sie können notfalls hinter die Topsider springen. Sehen Sie zu, daß Sie heil davonkommen."
Die Mutanten machten sich fertig. Der Japaner lächelnd, das Mädchen gelassen.
„Wie - mit den Personen wollen Sie eine kampfstarke Besatzung unschädlich machen?" fuhr der Thort auf. Seine Haut färbte sich zu einem satten Blauton. Rhodan sah ihn erstmalig erregt. „Sie genügen vollkommen. Wir haben unbekannte Machtmittel, Sir. Wo ist die Flugmaschine?"
Tako entfernte sich winkend. Der Thort sank langsam auf den Sessel zurück.
„Ich komme nicht mehr mit", flüsterte er in den Simultanübersetzer. „Wer sind Sie? Woher kommen Sie? Sie machen mir Angst. Ihre Fähigkeiten erscheinen uns grenzenlos."
Rhodan gab genaue Erklärungen ab, jedoch erwähnte er niemals die Erde. Für die Ferronen waren und blieben die Menschen hochstehende Arkoniden. Die Aussagen wurden anstandslos akzeptiert. So begann Perry Rhodan, die Wartezeit zu überbrücken. Langsam ergab sich ein ausgezeichnetes Verhältnis zu dem Herrscher, dessen Amt - wie sich
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