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0011 - Das Todesschloß

0011 - Das Todesschloß

Titel: 0011 - Das Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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gesellt. Vielleicht glaubte er, er müßte uns retten. Jedenfalls ist er uns nachgesprungen. Dabei hat er sich wohl ein wenig übernommen. Aber ich sehe gerade, daß er wieder aufwacht.«
    Meredith Gloombstone bewegte sich tatsächlich. Er kam auf die Knie und schüttelte den Kopf wie ein Pudel, der in einen Fluß geworfen wurde.
    »Heiliger Birnbaum«, sagte er, »hat es geregnet?«
    »Wie fühlen Sie sich, Sir?« fragte Professor Zamorra und half dem Mann vollends auf die Beine.
    »Ich weiß noch nicht recht. Alles ist plötzlich so anders. Ich kann es kaum erklären. Bin ich ohnmächtig geworden?«
    »Ein wenig. Sie werden sich gleich wieder prächtig fühlen.«
    »Was sagen Sie da! Ich glaube, ich habe mich noch nie so prächtig gefühlt wie jetzt. Wenn ich nur wüßte…«
    Meredith Gloombstone hatte sich verändert. Sowohl Nicole als auch dem Professor fiel sein Verhalten sofort auf. Zwar hatte er immer noch seine Pausbäckchen, doch sie wirkten jetzt nicht mehr infantil an ihm. Seine ganze Haltung schien gestraffter, männlicher. Es war, als wäre eine riesige Last von seinen Schultern genommen worden. Der Geist einer fremden Existenz hatte ihn verlassen…
    »Kommen Sie, Sir«, sagte Zamorra. »Sie sind naß. Sie sollten sich umziehen. Sie könnten sich erkälten.«
    »Pah«, antwortete Meredith geringschätzig, »ein Gloombstone erkältet sich nicht.« Er schaute an sich herunter. »Es geschieht mir ganz recht, daß ich jetzt friere. Wie konnte ich nur auf die blödsinnige Idee kommen, in einem derart idiotischen Kostüm hier zu erscheinen. Ich werde mich entschuldigen müssen. Mir kommt überhaupt manches noch sehr seltsam vor. Ich muß Ordnung in meine Gedanken bringen.«
    »Bei einem Golfspiel?«
    In Zamorras Gesicht war ein lauernder Ausdruck getreten.
    »Golf?« Meredith Gloombstone lauschte in sich hinein, als läge dort die Antwort. »Golf!« spuckte er dann aus. »Ich weiß noch, daß ich immer gern Golf gespielt habe. Aber ich bin doch noch kein Greis. Überhaupt werde ich einige Dinge in meinem Leben ändern. Ich will endlich leben, richtig leben!«
    »Und wie steht es mit Pfefferminzlikör?« fragte Zamorra im gleichen Tonfall wie vorhin. »Sollen wir beide uns nicht gleich jeder ein Gläschen davon genehmigen?«
    »Pfefferminzlikör?« grummelte Meredith Gloombstone. »Hab’ ich bisher immer gern getrunken, aber… Ach, wissen Sie was, Professörchen? Wir beide genehmigen uns gleich einen echten schottischen Whiskey, ja?«
    Er schlug Zamorra auf die Schulter, daß es nur so krachte.
    In diesem Moment kam Lord Francis Bannet im Stechschritt auf die Terrasse, und er schwankte wie ein Schiffsmast im Hurrikan.
    »Hey, Sailors!« rief er und stakste auf Bill Fleming zu. »Aha! Ein neuer Mann. Sie können sofort anheuern. Aber jetzt alles raus aus dieser Schaluppe und rauf aufs Deck. Wir feiern ein Bordfest. Es gibt Rum in Hülle und Fülle.«
    Er hakte sich bei Bill unter und zerrte ihn mit sich auf die lichtdurchflossene Terrassentür zu…
    ENDE

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