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0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

Titel: 0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufzwingen konnte, vernahm Jane keine Vogelstimmen und auch keine anderen Tierlaute. Nahezu still präsentierte sich der ›Dschungel‹.
    Sie tauchten in den Wald ein. Zweige schienen nach Jane greifen zu wollen. Disteln hakten sich im Stoff des Kleides fest.
    Der Himmel war kaum zu sehen. Sattgrüne Baumkronen verwehrten den Blick.
    Farn und Gras raschelten, als Zarcadi mit seiner Gefangenen durch den Wald schritt. Er schlug den Weg nach links ein, stampfte durch das Unterholz wie ein Führer durch den Urwald.
    Und wieder dachte Jane Collins an Flucht. Vor sich sah sie Zarcadis Rücken und seinen Nacken. Ungeschützt bot er sich ihren Blicken.
    Jane Collins beherrschte Kampftechniken. Karate, Judo. Karate bedeutete auch Handkantenschläge. Plaziert angesetzt, schickten sie einen Menschen ins Reich der Träume.
    Augenblicklich setzte die Detektivin ihre Idee in die Tat um. Wie eine Sprungfeder schnellte sie nach vorn, ließ die gekrümmte Hand durch die Luft pfeifen und traf. Professor Zarcadi fiel nach vorn, sackte mit einem Ächzlaut auf den Lippen zusammen und blieb liegen.
    Wild flatternd erhob sich die Eule von seiner Schulter. Auch sie war von Janes Aktion überrascht worden.
    Die Detektivin rannte nach rechts. Sie versuchte, wieder auf die Höhe des Hauses zu gelangen, um dann in entgegengesetzter Richtung weiterzulaufen. Sie nahm an, dass sie irgendwann auf ein Tor treffen würde, das aus diesem verdammten Garten hinausführte.
    Hinter sich vernahm sie ein heiseres Krächzen. Das musste die Eule ausgestoßen haben, die sicher die Verfolgung aufnehmen würde.
    Geduckt rannte Jane weiter. Der Boden war uneben. Knorrige, glatte Wurzeln ragten wie Höcker daraus hervor. Jane musste springen wie ein Hase, tauchte unter tief hängenden Zweigen hinweg, huschte an verwachsenen, gespenstisch aussehenden Baumstämmen vorbei und änderte die Richtung, als sie glaubte, ungefähr auf Höhe des Hauses zu sein.
    Nach ein paar Schritten blieb sie stehen. Verwirrt sah sie sich um. Alles sah gleich aus. Nichts war da, wonach sie sich hätte orientieren können.
    Der Wald – eben noch ruhig – war jetzt zu einem gespenstischen Leben erwacht. Überall im Gebüsch raschelte und bewegte sich etwas. Doch Jane sah nichts, so sehr sie sich auch anstrengte.
    Wieder das Krächzen. Sogar ganz in ihrer Nähe. Die Bluteule war da!
    Gehetzt blickte sich Jane Collins um. Da stockte ihr der Atem. Sie sah nicht nur eine Bluteule, sondern gleich zwei. Rechts und links von ihr hockten sie auf armdicken Baumästen, starrten sie mit ihren glühenden Augen unverwandt an.
    Aber Jane gab nicht auf. Sie warf sich herum, rannte weiter. Die Eulen flatterten von ihren Ästen, schlugen heftig mit ihren Flügeln, kürzten den Weg ab, um Jane in die Zange zu nehmen. Plötzlich befanden sie sich vor der Detektivin schnitten ihr den Weg ab.
    »Nein, verdammt!« zischte Jane. »So einfach bekommt ihr mich nicht!« Sie blieb stehen. Ihr Atem flog. Dicht vor ihr sah sie einen Ast auf dem Boden liegen. Rasch hob sie ihn auf und behielt ihn schlagbereit in der Hand. Dann lief sie weiter.
    Pfeilschnell schoss die linke Eule auf sie zu. Sie hatte ihr Maul aufgerissen. Jane sah die Reißzähne, mit denen die Eule normalerweise Mäuse schlug.
    Aus vollem Lauf drosch die Detektivin zu. Der schwere Ast krachte gegen den Körper der Eule, warf sie aus der Flugrichtung. Das Tier fiel zu Boden, landete in einem Gebüsch, schlug mit den Flügeln und stieß Geräusche aus, die an das Weinen eines kleinen Kindes erinnerten.
    Da griff die zweite Eule an. Sie kam von hinten. Jane hörte im letzten Augenblick das Schlagen der Flügel und warf sich zu Boden. Etwas Beißendes fuhr über ihren Rücken.
    Die Eule hatte ihre Krallenfüße ausgestreckt, Janes Bluse aufgerissen und zwei Striemen in die Haut geritzt.
    Die Detektivin verbiss sich den Schmerz. Sie durfte jetzt nicht aufgeben, musste den Kampf gegen die beiden Bluteulen gewinnen. Koste es, was es wolle.
    Jane sprang auf die Füße, packte den Ast mit beiden Händen, und ehe die Eule zu einem erneuten Angriff ansetzen konnte, schlug Jane zu. Sie traf das breite Vogelgesicht, zertrümmerte es, und die Eule blieb zuckend am Boden liegen.
    Erleichtert schluchzte Jane Collins auf. Doch sie gönnte sich keine Pause, wirbelte sofort herum, um der zweiten Eule den Garaus zu machen.
    Die Bluteule hatte sich aus dem Gebüsch befreit, flatterte in einer Höhe, die für Jane Collins günstig war. Mit einem Schlag konnte sie alles

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