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0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

Titel: 0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte er sie zum ersten Mal einsetzen.
    Suko trug schon seine Motorradkluft. Schwarzgrünes dickes Lederzeug. Dazu Stiefel und einen Helm mit eingefasstem Visier. Den Helm hatte er allerdings auf den Knien liegen, als ich das Zimmer betrat.
    »Da sind Sie ja«, sagte Glenda.
    »Wieso? Hat mein Freund Sie gelangweilt?« Ich grinste.
    Glenda zog die Luft durch die Nase ein und rauschte an mir vorbei.
    »Die mag mich nicht«, meinte Suko.
    Ich deutete auf die Tasse. »Dann darfst du auch nicht von ihrem Tee trinken.«
    »Das ist was anderes. Den hat sie mir ja nur gebracht, damit ich zufrieden bin.« Suko nahm einen Schluck. »Ist aber prima.«
    »Sag ich doch.« Ich setzte mich und gönnte mir eine Zigarette. Mein Blick schweifte durch das Fenster. Am Himmel segelten graue Wolken. Sie lagen in mehreren Schichten übereinander und hingen ziemlich tief. Es sah nach Regen aus. Schnee würde es nicht geben, dazu war es zu warm.
    Suko hatte schon eine Karte auf meinem Schreibtisch ausgebreitet und den Weg eingezeichnet. Die Kugelschreiberlinie verlief von London aus gesehen in Richtung Nordosten. »Dieses komische Landhaus konnte ich nicht finden. Ich meine den Ort, der in der Nähe liegt.«
    Ich blickte Suko an. »Orlington heißt der?«
    »Ja.«
    »Macht nichts«, sagte ich. »Scott werden wir ja mitnehmen. Und der war nicht zum erstenmal da.«
    »Und was soll ich tun?«
    Ich tippte Suko gegen die breite Brust. »Du kannst Pfadfinder spielen. Wie ich dein Gespür kenne, findest du das Landhaus mit hundertprozentiger Sicherheit.«
    »Noch was, und ich muss lachen«, meinte Suko. »Hast du eigentlich Bill Conolly informiert?«
    Suko wehrte ab. »Um Himmels willen – nein. Da wäre mir doch seine Frau an den Hals gesprungen. Sheila hat die Nase noch vom letzten Mal voll. Außerdem will ich einer werdenden Mutter nicht den Mann wegnehmen.«
    Bill und Sheila Conolly waren meine ältesten Freunde. Vor seiner Heirat hatte ich mit Bill die tollsten Sachen gedreht, kein Girl war vor uns sicher gewesen. Aber wir wurden älter, ich erhielt meinen Spezialjob, und Bill Conolly, der Reporter, begleitete mich oft. Er hatte auch manchen Dämon zur Hölle geschickt.
    Und bei einem dieser Fälle lernte er Sheila, seine jetzige Frau, kennen. Da hatte es Bill erwischt. Hals über Kopf verknallte er sich in das gutaussehende Girl. Es kam, wie es kommen musste. Heirat. Bill gab seinen Job auf, da Sheila ein Millionenvermögen mit in die Ehe gebracht hatte. Jetzt arbeitete er als freier Mitarbeiter für die größten Illustrierten der Welt. Wenn er einen Bericht verfasste, dann riss man ihm den förmlich aus der Hand.
    Ich verstand mich mit Sheila sehr gut. Nur wenn Bill mal mit auf Dämonenjagd ging, dann gab es Ärger. Sheila hatte Angst um ihren Mann. Verständlich. Aber manchmal packte es Bill. Da wurde er wieder in den Strudel dämonischer Ereignisse mit hineingezogen.
    Meine Gedanken konzentrierten sich wieder auf die Gegenwart.
    Suko faltete die Karte zusammen. »Ich werde eine andere Strecke nehmen«, erklärte er. »Irgend jemand wird mir den Weg zu diesem komischen Landhaus schon zeigen.«
    Suko war wie immer zuversichtlich. Überhaupt hatte ich ihn noch nie bei schlechter Laune erlebt, und es war schon manches Mal verdammt hart hergegangen.
    Wir verabschiedeten uns voneinander mit einem kräftigen Händedruck. Niemand von uns beiden ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass es ein langer Abschied werden sollte.
    Ich fuhr hinunter in den Zellentrakt. Frank Scott sah mir stumm entgegen. Nur um seine Lippen spielte ein böses Lächeln.
    »Komischer Kauz, den Sie mir da in die Zelle gesetzt haben«, sagte der zuständige Kollege. »Der Kerl quasselt ununterbrochen vom Teufel und was weiß ich nicht alles.«
    Ich nickte. »Ja, es gibt schon seltsame Spezies.« Ich ging nicht näher auf den Gefangenen ein, sondern holte ihn aus der Zelle.
    »Wollen Sie mir Handschellen anlegen?« fragte Frank Scott bissig.
    Von der Seite her blickte ich ihn an. »Ich werde es zuerst ohne versuchen. Sollten Sie irgendwelche Schwierigkeiten machen, gibt es Ärger.«
    Er kicherte. »Keine Angst, Bulle, ich enttäusche Sie schon nicht. Was auf Sie wartet, ist schlimm genug.«
    Ich gab keine Antwort, sondern drückte ihn in den Fahrstuhl.
    ***
    Professor Zarcadi führte Jane Collins eine gewundene Treppe hinunter. Von den beiden Monstern war nichts mehr zu sehen.
    Fast machte dieses Landhaus einen normalen Eindruck. Aber nur fast.
    Seltsam und bedrückend war die

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