0011 - Mutanten im Einsatz
nicht, was er wollte.
„Bleib hier liegen!" zischte er. Der letzte Topsid-Gleiter stand ein paar Meter vor dem Waldrand. Eine der Echsen war davongelaufen, um an dem kleinen Waldstück vorbei auf die andere Seite sehen zu können, die andere saß in dem Fahrzeug und führte, nach ihren Bewegungen zu urteilen, ein Funkgespräch. Deringhouse wartete, bis das Gespräch beendet war und der Topsider aus dem Gleiter herausgeklettert kam. Dann schoß er. Der andere Topsider kam herbeigelaufen, als er seinen Kameraden fallen sah, und Deringhouse machte auch ihn unschädlich, sobald er in sicherer Schußweite war. Dann holte er Taliko aus ihrem Versteck und schob sie in den Gleiter.
„Wie funktionieren sie?" fragte er keuchend. Taliko betrachtete das Armaturenbrett. Es gab nur wenige Knöpfe.
„Hier ist der Start!" erklärte sie und zog einen Knopf so weit heraus, wie sie konnte. Der Erfolg zeigte sich sofort. Das Fahrzeug schoß mit derartiger Geschwindigkeit in die Höhe, daß Deringhouse des Mädchens Hand beiseite riß und den Knopf zur Hälfte wieder hineindrückte.
„Damit kommen wir ein ganzes Stück weit", sagte er fröhlich, nachdem er sich mit der Bedienung vertraut gemacht hatte.
„Bevor sie sich von dem Schrecken erholen, den Klein ihnen eingejagt hat, sind wir beinahe in Thorta."
„Klein?"
„O ja. Sie kennen ihn nicht. Er ist der Mann, der mit seinem Raumjäger die Gegend unsicher macht. Ich nehme an, er hat die Gleiterversammlung gesehen und sie mit einer altmodischen TNT-Bombe bedacht. Natürlich wußte er nicht, daß wir im Wald stecken."
Taliko lachte. „Das war Rettung in höchster Not, nicht wahr?"
„Ja. Und Sie sind ein tapferes Mädchen", sagte Deringhouse ohne Übergang. Sie sah ihn erstaunt an, aber seine Gedanken waren schon wieder woanders. Er hatte aus dem ersten Fehlschlag seine Lektion gelernt, und er wollte sie nicht wieder vergessen: Die militärische Disziplin der Topsider war so streng, daß ein Topsider selbst dann noch seine Leute zu warnen versuchte, wenn er wußte, daß es ihn das Leben kosten würde. Man mußte damit rechnen. Nachdem sie die Grenze des Kontrollquadrats überflogen hatten, setzte Deringhouse an Teel das einfache Summsignal ab: Marsch nach Plan.
*
Es ging schneller, als sie gedacht hatten. Klein flog seine Angriffe unermüdlich, und das ganze Land war in Aufruhr, so, daß keiner mehr daran dachte, die Wirksamkeit der Reisesperre zu überprüfen. Nach acht Ferrol-Tagen tauchten im Norden die Umrisse der Riesenstadt Thorta auf. Von anderer Stelle allerdings kamen weniger günstige Nachrichten. Die Topsider, durch Kleins Störflüge erschreckt oder auch in Verfolgung eines schon längst gefaßten Planes, hatten damit begonnen, die Städte auf Rofus zu bombardieren. Das Trommelfeuer gegen den neunten Planeten hatte begonnen. Der Thort war der Verzweiflung nahe.
Rhodan schickte Crest zu ihm hin und ließ ihm sagen, daß es nur noch wenige Tage dauern konnte, bis er im Besitz des Schlachtschiffes sei, dann würden die Topsider-Angriffe von alleine aufhören. Wie man sich durch Augenschein überzeugen konnte, lag das Schlachtschiff immer noch auf dem Raumfeld von Thorta. Man konnte es dreißig Kilometer weit sehen, und Rhodan bedauerte es zutiefst, daß er nicht einfach hinübermarschieren und es in Besitz nehmen könne. Er wußte, daß der geradeste Weg zu dem Schiff über den Roten Palast im Herzen der Stadt führte.
Als sie die Stadt erreichten, flog Klein gerade einen Angriff gegen den Hafen. Damit sorgte er dafür, daß Rhodan mit seinen Leuten ungehindert in die Stadt hineinkam. Irgendwo hinter oder vor ihm marschierte die zweite Gruppe unter Gloktors Führung. Sie waren miteinander in einem Rasthaus in der „Straße der Einheit" verabredet, das einem aus seiner Heimat ausgewanderten Sicha gehörte.
Der Marsch durch die Stadt verlief jedoch nicht völlig ohne Zwischenfall. Bevor sie die Straße der Einheit erreichten - inzwischen hatte Klein seinen Angriff beendet und die Lage wurde allmählich wieder normal bemerkten sie an einer Straßenkreuzung, die in ihrem Weg lag, heftiges Gedränge. Tako wurde auf einen Sprung vorausgeschickt und berichtete, daß eine kleine Gruppe von Topsidern damit beschäftigt sei, die Ausweise der Passanten zu prüfen. Das war fatal.
Um ihrer Reisesperre Nachdruck zu verleihen, hatten die Topsider Ausweise ausgegeben, die den Wohnort und das Kontrollquadrat des Ausweisträgers genau bezeichneten. Weder Rhodan noch
Weitere Kostenlose Bücher