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0011 - Mutanten im Einsatz

Titel: 0011 - Mutanten im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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gab, an Ort und Stelle lernen.
    Sie stiegen, aus. Rhodan überließ Bull den Befehl an Bord und benachrichtigte Crest davon, daß er jemand namens Hopthmar, wahrscheinlich den Kommandanten des Forts, mit Heklihar zusammen besuchen wolle. Während er Heklihar folgte, bestaunte er die gewaltigen Ausmaße der Halle. Die Wände verloren sich in weiter Ferne, und das gleichmäßig verteilte Licht sorgte dafür, daß man sie nicht erkennen konnte.
    Die Decke war freitragend gebaut - ein Kunststück, das auf der Erde niemand aufzuführen gewagt hätte. Es gab keine Säulen, und eine ganze Flotte kriegstüchtiger Raumschiffe hätte hier Platz gehabt; aber bei den Verhältnissen, wie sie im Augenblick auf Rofus und im ganzen Wega-System herrschten, hatte der Thort nicht mehr viele Schiffe, die er irgendwo hinstellen und ausruhen lassen konnte. Die Halle war leer.
    Vor einer Rille im Boden machte Heklihar halt. Er tippte mit der Fußspitze auf den Rand der Rille. Ein paar Augenblicke später kam von links her leises Summen, und pfeilschnell schoß ein kleiner, niedriger Wagen heran, hielt genau an der Stelle, an der Heklihar auf den Boden getippt hatte und fuhr automatisch seine beiden Seitentüren aus, so, daß die Fahrgäste einsteigen konnten. Der Wagen war achtsitzig, mit zwei breiten, hintereinander angeordneten Bänken. Es gab einen unkomplizierten, leicht durchschaubaren Mechanismus, mit dem man ihn in die gewünschte Richtung dirigieren und wieder anhalten konnte. Die Rille diente als eine Art Schiene. Rhodan sah, daß der Boden der Halle von solchen Schienen kreuz und quer durchzogen wurde, und Heklihar erklärte ihm, daß man einen Kreuzungspunkt unschwer als Weiche ausnutzen könne. Nach einigen Minuten tauchte die Wand der Halle vor dem Wagen auf. Er schoß in einen breiten, gut erleuchteten Gang hinein, in dessen Wänden es auf beiden Seiten eine Menge Türen gab.
    „Büros und Labors", erklärte Heklihar.
    Erst dicht vor dem Ende des Ganges brachte er den Wagen zum Stehen. Die letzte Tür auf der linken Seite wies eine besonders reiche Beschriftung auf, aber Heklihar hatte es so eilig, daß Rhodan keine Zeit blieb, sie zu entziffern. Die Tür rollte zur Seite. Dahinter lag ein großer, nach Art der Ferronen reich ausgestatteter Raum, und hinter einem schreibtischähnlichen Möbel saß ein stämmiger Mann, dessen Uniform wesentlich bunter war als die, die Heklihar trug.
    „Kommandant, ich stelle Ihnen den Arkoniden Rhodan vor!" sagte Heklihar nahezu feierlich. Der Kommandant stand auf und streckte Rhodan beide Hände entgegen. „Seien Sie mir willkommen, Rhodan! Mein Name ist Hopthmar. Ich bin - das heißt: Ich war der Kommandant dieses Forts."
    Rhodan hörte, daß Heklihar leise wieder zur Tür hinausging. „Sie waren?" fragte Rhodan verwundert. Hopthmar nickte. „Der Thort hat Sie mit außergewöhnlichen Vollmachten ausgestattet, Rhodan. Es gibt niemand in diesem Fort, der Ihnen etwas zu sagen hätte."
    Rhodans Verwunderung wuchs. Gleichzeitig wuchs das Verlangen, den Thort einen hinterlistigen alten Gauner zu schelten, der einen havarierten Schiffskapitän auf die Reise schickte und ihm verheimlichte, daß er am Ende der Reise mit Machtvollkommenheiten ausgestattet sein würde wie ein König.
    Er versuchte, in Hopthmars Gesicht zu lesen. Mochte sich der Teufel mit den Ferronen auskennen! Hopthmar hatte den spitzen Mund ein wenig verzogen, als lächle er; aber die Augen in den tiefen Höhlen konnte man kaum erkennen. Rhodan fragte sich, wie begeistert ein Kommandant darüber sein könne, daß ihm ein anderer plötzlich vor die Nase gesetzt wurde.
    „Hören Sie, das wollte ich nicht!" erklärte er Hopthmar. „Ich bat den Thort um einen sicheren Stützpunkt, von dem aus ich operieren kann, und er bot mir dieses Fort an. Es war niemals die Rede davon, daß ich hier den großen Mann spielen wollte."
    Hopthmar winkte ab. „Machen Sie sich keine Gedanken! Ich weiß, was Sie meinen: Neid und Eifersucht, nicht wahr?"
    Er seufzte. „Ich bin ein ziemlich alter Mann, wenn man es mir auch nicht ansieht. Ich bin froh, daß einer hierherkommt und mir die Arbeit abnimmt."
    Rhodan lächelte. „Ich bin froh, daß Sie es so sehen. Ich möchte trotzdem mit Ihnen zusammen, und nicht über Sie hinweg arbeiten."
    Hopthmar nickte. „Setzen wir uns! Was haben Sie vor?"
    Er schob zwei bequeme Sessel zurecht. Rhodan setzte sich ihm gegenüber.
    „Wie funktioniert Ihre Transmitterstation?"
    Hopthmar zog die Augenbrauen hoch.

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