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0012 - Der Dämonenknecht

0012 - Der Dämonenknecht

Titel: 0012 - Der Dämonenknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Maurer
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drei Schritten Entfernung, lag der kopflose Körper Felipes in einer riesigen Blutlache, Mit versteinertem Gesicht, vor Schmerzen leise stöhnend, humpelte er darauf zu. Langsam legte er den Kopf an die Stelle, an die er gehörte.
    Er hatte noch mit dem Auge gezwinkert, schoß es plötzlich durch sein Hirn. Der Mediziner begann fieberhaft zu überlegen. Dr. Amondo wußte, daß das Hirn, wenn der Kopf vom Körper eines Menschen getrennt ist, noch dreißig Sekunden lebt. Es konnten also noch keine dreißig Sekunden vergangen sein, daß Felipes Kopf von seinem Körper getrennt worden war, als er vor seine Füße flog.
    Der Doktor sah mit weit aufgerissenen, angstvollen Augen um sich. Er spürte, daß eine Macht der Hölle ihn umlauerte. Seine Augen fuhren über die ineinander verkeilten, verbeulten Fahrzeuge und über die nassen Bäume und Sträucher am Straßenrand.
    Wieder blieb sein Blick auf dem blutigen Leichnam Felipes, mit dem lose danebenliegenden Kopf haften.
    Ein teuflisches Gelächter mischte sich unter das leise Heulen des über die Bäume fegenden Windes. Dr. Amondo hielt es nicht mehr auf seinem Platz. Blindlings rannte er los.
    ***
    Professor Zamorra und Nicole Duval waren schon in den frühen Morgenstunden aus Paris in Richtung Madrid abgefahren. Bis Astorga waren sie noch in den bequemen, gepolsterten Sitzen eines durchgehenden Zuges gereist. Jetzt hockten sie auf einer harten Bank, in einem stickigen Wagen einer kleinen Bahn der Nebenlinie, die sie zu ihrem Ziel bringen sollte.
    Ein Mann schnarchte in einer Ecke mit halboffenem Munde. Das stetige Brausen des fahrenden Zuges erfüllte die Luft.
    Komische Welt, dachte Nicole, die ein einfaches, aber doch elegantes Reisekostüm trug. Gestern um dieselbe Zeit waren sie noch in Richtung Loire-Tal gereist und hatten nicht im geringsten geahnt, daß sie sich heute schon in Nordspanien befinden würden.
    Die Bahn nahm ratternd und kreischend eine Kurve. Kurz darauf, auf der geraden Strecke, ging das laute Tosen wieder in ein gedämpftes, regelmäßiges Brausen über.
    »Ich möchte nicht in Sie dringen, Chef, aber seit genau fünfzehn Minuten haben Sie kaum ein Wort gesagt«, lächelte Nicole etwas unsicher ihr Gegenüber an.
    Zamorra hatte sich in die Pergamentrollen aus dem Trödlerladen vertieft und seine Umwelt völlig vergessen. Nur im Unterbewußtsein nahm sein Gehörsinn das Geräusch der rollenden Räder des Zuges und die Worte Nicoles auf.
    Er hob den Kopf. Mit einem geistesabwesenden Ausdruck streifte sein Blick das hübsche Gesicht seiner Sekretärin und vertiefte sich dann wieder in die Lektüre der Pergamente.
    Nicole Duval, die ein guter Beobachter war und schon einige Zeit so quasi Schulter an Schulter mit Zamorra lebte, wunderte sich nicht über die sonderbare Reaktion des Professors.
    Wenn Zamorra so blind und taub für seine Umwelt war, und wenn er diesen gespannten Gesichtsausdruck hatte, dann war er wieder dabei, hinter die Dinge zu sehen.
    Dämonen, Gespenster, Vampire und der ganze Hexenspuk gaben sich dann in Zamorras schmalem Schädel ein Stelldichein.
    Nicole zog resigniert die Augenbrauen hoch, und sah seufzend zum Fenster hinaus.
    Der Zug ratterte durch einen Tunnel. Von den Ventilatoren strich ein kalter Luftzug über Nicoles Wuschelkopf.
    Vor dem geistigen Auge Zamorras aber war eine fremde, bunte Welt auferstanden. Eine Welt mit dunklen Abgründen, schwindelnden Höhen, dichtem Urwald, Wildnis und zerklüftetem Gebirge. Ereignisse, die schon über vierhundert Jahre zurücklagen, zogen an ihm vorüber.
    Peru, zur Zeit des Eroberers Pizarro.
    Die Pergamente waren von einem Mönch und Zeitgenossen Pizarros geschrieben. Sie berichteten von den verbrecherischen Machenschaften des Eroberers gegen den Herrscher des Inkareiches, Atahualpa. Der Inkakönig hatte im Jahre 1531 mit sechstausend unbewaffneten Kriegern und einem Schwarm von Dienern Pizarro einen Freundschaftsbesuch abgestattet. Die ganze Pracht des uralten Reiches war dabei entfaltet worden.
    Atahualpa saß in einem mit Gold und Edelsteinen ausgelegten Tragsessel.
    Plötzlich begannen die Spanier ein entsetzliches Morden und Töten. Sie feuerten aus versteckten Geschützen mitten in die wehrlosen Indios hinein. Sie rissen den König von seinem Tragsessel und nahmen ihn gefangen.
    Der Inkaherrscher erfuhr sehr schnell, was die Spanier von ihm wollten. Er sollte sein Gefängnis bis zur Decke mit Gold und Silber anfüllen, dann würde er wieder freigelassen.
    Atahualpa erfüllte

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