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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Himmel dröhnte, zog sich der Mutant zurück. Es gab eine kurze Hitzewelle, eine Lichtflut von unerhörter Blendwirkung und anschließend ein nachgrollendes Dröhnen, das von den heftiger werdender Böen zerrissen wurde. Tako hatte genug gesehen. Die Flucht war gelungen. Mit einem kurzen Teleportersprung zog er sich zu jenem flachen Bauwerk zurück, das Perry Rhodan am Rande des Abwehrschirmes geschaffen hatte. Zur Zeit existierte die Energieglocke nicht. Tako konnte unbehelligt den langgestreckten Raum betreten. Ishi Matsu, die fähige Telepathin aus dem Mutantenkorps, blickte auf. Längst hatte sie Takos Hirnschwingungen aufgenommen.
    „Draußen lärmte es. Ist es gelungen?"
    Tako nickte wortlos. Dann setzte er sich vor das überlichtschnell arbeitende Bildsprechgerät. Der arkonidische Hyperkom konnte das fern im Raum stehende Schlachtschiff mühelos erreichen. Als der Sturm zum Orkan wurde und heftiger Regenfall einsetzte, begann Tako Kakuta zu sprechen.
    „Ich rufe die STARDUST II, Kakuta spricht. Ich rufe..."
    Die unter der Tür stehenden Kampfroboter sorgten dafür, daß die beiden einsamen Menschen nicht gestört wurden. Bis auf den Sturm blieb draußen alles still. Man hatte die Flucht des Topsiders noch nicht bemerkt.
     
    *
     
    Kakutas Nachricht war vor drei Stunden Bordzeit durchgekommen. Die enorm leistungsfähigen Geräte der STARDUST hatten sogar den fliehenden Zerstörer geortet, obwohl man sich mehr als 50 Millionen Kilometer entfernt im interplanetarischen Raum der Wega befand. Weit vor dem Superriesen glitt der 9. Planet auf seiner vorgezeichneten Bahn um die flammende Riesensonne. Das Schlachtschiff stand fast fahrtlos im tiefschwarzen Nichts zwischen den Planeten.
    Rhodan wußte, daß der neuartige Zerstörer der Ferronen etwa zweiundzwanzig Stunden Bordzeit benötigte, um die einfache Lichtgeschwindigkeit zu erreichen. Andere Ferronen-Schiffe brauchten dazu hundert Stunden. Also war es nahezu ausgeschlossen, daß Chaktors Vorsprung von ferronischen Schiffseinheiten aufgeholt werden konnte. In dieser Hinsicht war er absolut sicher. Nur durfte er, Rhodan, noch nicht über der Hauptwelt auftauchen. Nun war die Flucht längst entdeckt worden. Tako Kakuta gab über Hyperkom durch, der Thort wäre in hellster Panikstimmung bemüht, Rhodan über Funk zu erreichen. Da die Ferronen jedoch keine überlichtschnell arbeitenden Geräte besaßen, konnte Rhodan auch hier ausweichen. Er hörte und sah nichts.
    Die Bildschirme des Schiffsriesen waren in voller Aktion. Die dreihundertköpfige Mannschaft stand in bedingter Gefechtsbereitschaft. Nur das Personal der Funkzentrale hatte Vollalarm erhalten. Hier waren sämtliche Stationen doppelt besetzt. Rhodan stand in unerklärlicher, nervenzermürbender Ruhe hinter den Diagrammschirmen der arkonidischen Strukturtaster. Es waren höchstwertige Geräte, mit denen die zwangsläufige Strukturerschütterung des vierdimensionalen Normalraumes angemessen und eingepeilt werden konnte.
    Bisher hatten die Taster mehrere Male angesprochen. Alle Peilungen wiesen auf den 40. Planeten des Systems hin. Also waren die Topsider nach wie vor dabei, ihre Position zu stärken. Die ankommenden Schiffe brachten zweifellos Nachschubgüter aus dem 815 Lichtjahre entfernten Topsidersystem herbei.
    Rhodan wartete mit steigender Ungeduld. Acht Stunden nach Chaktors Flucht sprachen endlich die mächtigen Hyperkomempfänger des Schlachtschiffes an. Positronische Augenblicksberechnungen wiesen aus, daß die Hyperwellensendung haargenau aus jenem Raumsektor kam, wo das angebliche Heimatsystem der Arkoniden zu suchen war. Der Richtstrahl kam aus dem Capellasystem.
    Zumindest mußte man es annahmen, wenn man die fiktive Linie zwischen den Sonnen Wega und Capella verlängerte. Die Lautstärke des mit höchster Energie arbeitenden Beibootsenders war gerade noch groß genug, um annehmen zu können, eine Station auf einem Capella-Planeten hätte diesen Spruch abgesetzt.
    Rhodan ging steif auf den Schlüsselautomaten zu. Sein Gesicht war ausdruckslos. Ruhig blieb er hinter dem Auswerter stehen. Die Positronik war dabei, die aufgefangenen Symbolgruppen zu dechiffrieren. Es war ein hochwertiger Kode, den man da gewählt hatte. Nur wußte Rhodan sehr genau, daß die komplizierten Schlüsselgruppen dem Gegner längst bekannt waren. Der Kode war einmal von der Imperium-Flotte benutzt worden.
    „Dechiffrierung beendet - Klartext ...", lautete es aus dem Mechano-Sprachsatz des Automaten.

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