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0013 - Die Festung der sechs Monde

Titel: 0013 - Die Festung der sechs Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Eindruck hinterlassen hatte.
    „Das war der letzte Einsatz", murmelte der Kommandant. Starr sah er auf die leuchtenden Fernbildschirme. „Jetzt liegt alles an Chaktor. Wird er durchschaut oder nicht anerkannt, war alles umsonst."
    „Sie werden nicht umhin kommen, das Schlachtschiff einzusetzen", warf Crest ruhig ein. „Ihre Rolle als Arkonidenkommandant haben Sie übrigens ausgezeichnet gespielt."
    Draußen wurde Chren-Tork von einem ferronischen Wachkommando unter Chaktors Befehl in ein Bodenfahrzeug verladen. Am nächsten Tag sollte er zum Gefangenenlager auf dem kleinen Mond zurückgebracht werden. Dazu durfte es nach Rhodans Planung aber nicht kommen.
    „Ich sagte Ihnen doch immer, daß der Mensch ein wunderbares Geschöpf ist. Man muß ihn nur etwas leiten und lenken", lächelte Rhodan müde. „Wir haben alle Fähigkeiten und Veranlagungen in uns. Man muß uns nur etwas Zeit geben, unsere Eigenschaften auszubauen. Deshalb dürfen die Topsider niemals die Erde entdecken. Wenigstens nicht eher, als bis die Menschheit einig und reif ist. Demnach müssen die Burschen auch aus dem Wegasystem verschwinden. Es erfolgen alle Augenblicke Strukturverschiebungen im Gefüge des vierdimensionalen Normalraumes. Das bedeutet, daß die Kerle lustig in der Gegend herumfliegen. In einigen Stunden werden wir wissen, ob sich der Einsatz lohnte."
    „Und wenn er...!"
    „Dann bleibt nur noch der ernstgemeinte Angriff", fiel Rhodan tonlos in Crests Erklärung ein. „Natürlich werden wir auch so auftauchen müssen. Es bleibt gar keine andere Wahl, als unserer Agententätigkeit einigen Nachdruck zu verschaffen. Immerhin ist die Sache damit nicht so ernst, wie sie es ohne unsere Vorbereitungen zweifellos sein müßte. Sehen Sie das ein?"
    Crest schwieg. Mit Rhodans Planung kam er nicht mehr mit. Wahrscheinlich verstanden es nur die Menschen, ein derart kompliziertes Spiel aufzubauen. Draußen glitt das ferronische Militärfahrzeug davon. In ihm saß ein topsidischer Stabsoffizier, der nun felsenfest davon überzeugt war, Rhodans Heimatwelt läge in dem nur 45 Lichtjahre entfernten Sonnensystem der Capella. Rhodan sollte von dem 5. Planeten stammen. Die diesbezüglichen, astronautischen Unterlagen waren sorgfältig hergestellt und durch den Einsatz der Mutanten Marshall, Noir und Ishi Matsu der Widerstandsbewegung in die Hände gespielt worden.
    Es kam nun auf Chaktors Geschick an, die auf den sechs Monden des 40. Planeten weilenden Topsider davon zu überzeugen, daß es vorteilhaft sei, Rhodans angebliche Heimatwelt sofort anzugreifen, um damit die grundsätzliche Gefahrenquelle in einem Überraschungsschlag auszuschalten. Danach konnte man immer noch auf die relativ hilflosen Ferronen zurückgreifen.
    Waren die Topsider wirklich solch eiskalte Logiker, wie Crest behauptet hatte? Wenn sie es waren, mußte der Plan gelingen. Rhodan hatte nichts übersehen - nicht die geringste Kleinigkeit! Es wäre wesentlich einfacher gewesen, wenn er mit dem arkonidischen Schlachtschiff angegriffen hätte. Was aber hätte dabei durch die Tücke des Zufalls geschehen können? Wenn die STARDUST II ernsthaft beschädigt worden wäre, hätte die Existenz der Menschheit in zwangsläufiger Folge auf dem Spiel gestanden.
    Noch konnte Rhodan nicht alles riskieren; noch war die Erde nicht fähig. Schiffe vom Typ der STARDUST zu bauen. Diese Zeit mußte überbrückt werden. Das sagte sich Rhodan als klarer Denker. Fast unbewußt bröckelte er mit seinen Fingernägeln den so kunstvoll aufgebauten Plastikbelag über seiner Stirn ab. Dr. Haggard hatte sich redliche Mühe gegeben.
    „Wir werden im Rahmen des Mutantenkorps eine wissenschaftlich fundierte Maskenabteilung schaffen müssen", sinnierte er laut.
    „Bully, merke dir das vor. Auf der Erde gibt es wunderbare Fachleute."
    Dann ging er mit hängenden Schultern quer durch die große Zentrale. Sie sahen ihm schweigend nach. Vor dem schweren Panzerschott der Mannpforte blickte er auf die Uhr.
    „Startbereitschaft anordnen. Kurz vor Sonnenaufgang stoßen wir in das System vor. Mit allem, was wir haben! Captain Klein!"
    Der schlanke Mann nahm Haltung an. Tiefster Respekt zeichnete sich in seinem Gesicht ab.
    „Sir?"
    „Benachrichtigen Sie den Thort von Ferrol. Teilen Sie ihm mit, ich hielte es für unbedingt erforderlich, mit dem mächtigen Schlachtschiff einen Erkundungsflug zu unternehmen, da nach unseren Strukturmessungen der dringende Verdacht bestünde, die Topsider planten einen

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