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0014 - Der Schreckenskult

0014 - Der Schreckenskult

Titel: 0014 - Der Schreckenskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Kräfte und Kenntnisse weit größer sind als die aller Seminolen-Medizinmänner und -Magier vor mir, ist es gelungen, den leiblichen Dämon Cochanoee zu beschwören.«
    »Weilt Cochanoee nun immer unter euch, oder wo hat er sein Versteck?«
    »Cochanoee lebt in dieser Zeit und in der Vorzeit. Nur an wenigen Stellen, wo bestimmte Linien, die nach den Sternbildern der Dämonen berechnet werden, magische Sphären schneiden, läßt Cochanoee sich herbeibeschwören, oder dort kann er aus eigener Kraft und aus eigenem Antrieb den Sprung durch die Zeit wagen.«
    Zamorra sauste der Kopf von den Möglichkeiten, die sich da ergaben. Bill Fleming wollte etwas sagen, aber Zamorra schnitt ihm mit knapper Handbewegung das Wort ab.
    »Ruhig! Stört mich nicht, denn das ist äußerst wichtig.« Zamorra wandte sich wieder dem Seminolen zu. »Sternbilder der Dämonen? Was ist das?«
    »Es gibt bestimmte Gestirne, deren Einfluß schon von den ältesten Völkern der Erde als unheilvoll und dämonisch erkannt wurde. Es sind nicht die üblichen Sternbilder, die Wissenschaft und Astronomie kennen, sondern andere, nach magischen Gesichtspunkten konstruierte. Nach ihnen kann man Berechnungen anstellen und die Zukunft aus ihnen lesen unter günstigen Bedingungen.«
    »Und die magischen Sphären?«
    »Die Wissenschaft dieser Zeit, die sich so modern und aufgeklärt dünkt, kennt sie nicht. Doch wie es einen Erdmagnetismus, Erdstrahlen und Erdströme gibt, so gibt es auch magische Sphären, die zum Teil von letzteren aufgebaut werden. Eine Beschwörungsformel zu lernen und herunterzuquaken ist leicht, aber den dafür geeigneten Platz zu finden und alle anderen Vorbedingungen zu einer erfolgreichen Beschwörung zu erfüllen, erfordert viele lange Jahre harten Forschens und Lernens.«
    Zamorra hätte noch tausend Fragen zu diesem Thema gehabt, doch wichtiger war zunächst einmal, zu erfahren, wie Cochanoee vernichtet und sein Kult zerschlagen werden konnte.
    »Kannst du uns an einen Platz führen, an dem du Cochanoee beschwören kannst, damit wir ihn vernichten können, Oscanora? Wie kann man den Dämon töten?«
    Der Seminole wiegte den Kopf hin und her.
    »Wohl kann ich euch an eine solche Stelle führen, aber daß ihr den Dämon töten könnt, glaube ich nicht. Selbst die mit dem Amulett geweihten Kugeln vermögen ihm nichts anzuhaben. Es gibt Dämonen, die an Kugeln oder Messern, die von der zerstörerischen Kraft des Amuletts erfüllt sind, zugrunde gehen, und andere, bei denen das nicht der Fall ist. Viele Arten von Dämonen gibt es, und sie unterscheiden sich in wesentlichen Dingen. Cochanoees Diener und Geschöpfe sterben an euren magischen Kugeln, er selber aber nicht, wie ihr gesehen habt.«
    Zamorra wurde ungeduldig. Oscanoras Redebereitschaft uferte ihm zu sehr aus.
    »Keine Vorlesung, bitte. Kennst du kein Mittel, Cochanoee zu tö- ten? Gibt es keinen Hinweis?«
    »Ich kenne kein Mittel. Ein alter Orakelspruch existiert, unklar und geheimnisvoll. ›Lebt Cayatana vor der Zeit, hat der Tod in Ewigkeit, Cochanoee nach der Zeit.‹«
    »Damit kann ich nun allerdings wenig anfangen«, sagte Zamorra stirnrunzelnd. »Es muß doch eine Stelle geben, wo wir dem Dämon allein gegenübertreten können, ohne seine Diener und Helfer? Im Plaza Hotel wird das kaum möglich sein.«
    »Allerdings nicht, aber an der Stelle, wo ich Cochanoee zum erstenmal leiblich beschworen habe. In der Nähe meines Dorfes in der Seminolen-Reservation am Rande des Okaloacoochee Slough.«
    »Dorthin werden wir aufbrechen«, sagte Zamorra entschlossen.
    »Gleich morgen. Jeder Tag, den der Dämon weiter sein Unwesen treiben kann, ist zuviel.«
    Der praktische Teil des Verhörs war somit erledigt. Zamorra stellte Oscanora noch eine Menge Fragen, denn er kämpfte nicht nur gegen die Dämonen und Mächte der Finsternis, er war auch Forscher. Und als solchen interessierte ihn das Neue und Unbekannte, das es in seinem Metier übergenug gab und das er ergründen wollte.
    Bis zum Morgengrauen befragte Zamorra den Seminolen. Nicole, Bill und Chester Trenton schliefen längst. Doch Zamorras Forschergeist konnte keine Ruhe finden. Was Oscanora ihm von den Sternbildern der Dämonen und den magischen Sphären gesagt hatte, faszinierte ihn.
    Zamorra erfuhr eine Menge in dieser Nacht. Er machte sich eifrig Notizen. Viele Jahre konnte es dauern, bis er alle Anregungen ausgewertet hatte, die ihm das Gespräch des in Hypnose befindlichen Seminolen-Medizinmannes brachte.
    Als über den

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