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0014 - Der Schreckenskult

0014 - Der Schreckenskult

Titel: 0014 - Der Schreckenskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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kämpfte, so schnell er konnte.
    Keinen Augenblick dachte er an die Giftschlangen, die es hier häufig gab. Auch die Stiche der Moskitos spürte er nicht. Sein Atem ging keuchend, seine Kleider waren schweißgetränkt.
    Es roch nach Sumpf und üppiger Vegetation, und plötzlich war da noch ein anderer Geruch, widerlich, abscheuerregend, nach Morast und Moder. Chester Trenton blieb stehen. Eine Erinnerung regte sich in seinem Gehirn, eine Alarmglocke schlug an.
    Diesen Geruch kannte er. Das verformte, mit schwarzen Beulen und Haarbüscheln übersäte Monstrum, das Zamorra im Zimmer seiner Tochter getötet hatte, hatte eine ähnliche Ausdünstung gehabt.
    Trenton sah sich mißtrauisch nach allen Seiten um, sah aber nichts Bedrohliches.
    Jetzt bedauerte er, sich, unbemerkt von den anderen, entfernt und keine Waffe mitgenommen zu haben. Der schwere Ruger S 47 mit den mit Zamorras Amulett geweihten Kugeln wäre ihm jetzt genau zupaß gekommen.
    Jetzt endlich blieb die blonde Mädchengestalt stehen. Lächelnd sah sie Chester Trenton entgegen. Langsam schritt der Mann näher.
    Ja, es war Gladys, seine Gladys, daran gab es keinen Zweifel. Voller Hoffnung breitete er die Arme aus.
    »Gladys, Kind, wo hast du denn nur gesteckt, mein Gott? Ich dachte, du seist tot. Komm, laß dich umarmen.«
    Das Mädchen blieb stehen. Als Trenton sie in die Arme schließen wollte, griff er durch die Gestalt seiner Tochter hindurch. Sie war körperlos, gleich einer Fata Morgana oder einer Luftspiegelung. Lächelnd sah sie Trenton an, und ihre blauen Augen strahlten.
    Das Grauen erfaßte den Mann. Er sah seine Tochter vor sich, und wenn er sie anfassen wollte, griff er durch sie hindurch, da war da nur Luft.
    »Was ist das?« rief er verzweifelt und mit der Vorahnung des Verhängnisses, dem das Trugbild ihn in die Arme getrieben hatte.
    Die Erscheinung verwehte wie ein Nebelstreif.
    Während Chester Trenton noch verdutzt dastand, hörte er hinter sich ein gellendes, dämonisches Gelächter. Er drehte sich um. Vor ihm stand eine gräßliche Erscheinung, drei Meter hoch, mit farbenprächtigem Federkleid, sieben Armen, groteskem Kopf mit gekrümmtem Raubvogelschnabel und einem rotglühenden Auge.
    Cochanoee! Der Dämon hatte Chester Trenton in die Falle gelockt.
    Das gräßliche Gelächter verklang, und langsam, Schritt für Schritt, kam die grauenvolle Erscheinung auf den untersetzten, beleibten Mann zu. Ächzend wankte der Millionär zurück.
    Er war verloren, und er wußte es, aber er wollte das unausweichliche Ende bis zuletzt hinauszögern.
    »Erbärmlicher Wurm!« dröhnte Cochanoees eherne Stimme. »Ich werde dein Gehirn fressen. Zamorra und seine Gefährten werden dein Schicksal teilen.«
    Trenton konnte seine Augen nicht von dem tellergroßen, rot funkelnden Auge des Dämons lösen. Er tappte rückwärts in einen Morast hinein, achtete in seiner Panik aber nicht darauf.
    Schon sank er bis zu den Knien im Sumpf ein, bis zu den Oberschenkeln.
    Cochanoee stand am Rande des Morasts und sah ihm zu. Der riesige Raubvogelschnabel des Schrecklichen öffnete und schloß sich, das Federkleid sträubte sich. Die Krallenfüße hatten große Fußstapfen in dem weichen Boden hinterlassen.
    Jetzt erst bemerkte Chester Trenton die neue Gefahr. Der Morast hatte bereits seine Hüften erreicht. Er wollte zurück auf den festen Boden, doch der Sumpf hielt ihn zäh und unbarmherzig fest und zog ihn nach unten.
    Trenton sank schnell tiefer. Schon reichte der Morast ihm bis über die Brust, berührte sein Kinn.
    Da handelte der Dämon. Er schritt über den Sumpf, und obwohl er drei Meter groß war und einige Zentner wiegen mußte, sank er nicht ein. Zwei Klauenhände packten Chester Trenton, dessen Augen vor Todesangst geweitet waren und der keinen Ton von sich gegeben hatte, an den Schultern und rissen ihn aus dem schmatzenden Morast.
    Cochanoee trug Trenton aufs feste Land, als sei er eine leichte Strohpuppe. Der Dämon riß den mörderischen Schnabel auf. Trenton begriff, was ihm bevorstand, und er schrie gellend auf. Seine Schreie hallten durch die üppige Sumpfvegetation. Dann verschwand sein Kopf im Rachen des Dämons.
    ***
    Zamorra war bei den ersten Schreien, die von weit her klangen, erwacht. Er rüttelte den schlaftrunkenen Bill Fleming an der Schulter.
    »Was – was ist denn?« fragte der.
    »Hörst du die Schreie nicht? Chester Trenton ist nicht hier.«
    In aller Eile sah Zamorra sich in der geräumig ausgebauten Jagdhütte um. Von Trenton keine

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