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0014 - Der Schreckenskult

0014 - Der Schreckenskult

Titel: 0014 - Der Schreckenskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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zuckten durch die Luft und peitschten die Erde. Brennendes Benzin floß aus dem Rachen des Ungeheuers, das die Explosion nicht zerrissen hatte, und über die Haarbüschel, Skorpione und Schlangen auf seiner Körperoberfläche.
    Der Sumpfmoloch wälzte sich herum, und bald war er in Flammen gehüllt. Es stank wie zäher, verbrennender Gummi, unerträglich penetrant. Prasselnd fraßen sich die Flammen in den Körper des Ungeheuers. Zamorra fuhr den Cadillac, dessen Dach und rechte Seite durch darauf gespritztes Benzin brannte, aus dem näheren Bereich des Molochs.
    Er löschte den Wagen mit dem Feuerlöscher ab, der unter dem Fahrersitz festgeklemmt gewesen war.
    Dann sah er mit den anderen dem Todeskampf des Molochs zu.
    Stinkende schwarze Rauchwolken stiegen von dem mächtigen Körper empor. Es schrillte und kreischte im Feuer, als heulten tausend Teufel.
    Doch dann verstummten die Laute, die wabernden Flammen, in denen der Moloch zuckte und sich wand. Nichts regte sich mehr, vom Zischen der Flammen und dem Schmoren verkohlenden Fleisches abgesehen.
    »Der Moloch ist tot«, sagte Zamorra. Mit dem Ungeheuer waren die Schmarotzer verbrannt, die sich von ihm nährten, die Skorpione und Schlangen. »Jetzt zu Cochanoee selbst. Gehen wir zum Tempel. Bill, hilf mir die Benzinkanister tragen.«
    Die beiden Männer trugen die restlichen fünf Zehn-Liter-Kanister zum Tempel, der von außen so baufällig und von innen so faszinierend aussah. Zamorra hatte bei der Raststätte eine Angelrute gekauft. Die letzten anderthalb Meter der immer dünner werdenden zusammensteckbaren Angelrute legte Zamorra zur Seite.
    Mit der dünnen starken Angelschnur band er nun das Amulett am Ende des drei Meter langen Stockes an, den er so erhalten hatte. Es war mehr behelfsmäßig, doch für den Zweck, für den es dienen sollte, war es gut.
    »Wir verschütten das Benzin im Tempel«, sagte Zamorra, »Oscanora beschwört Cochanoee herbei, und sobald er erschienen ist, stecken wir den Tempel in Brand. Falls der Dämon aus den Flammen herauskommt, muß ich ihn mit dem Amulett erledigen.«
    Bill wollte schon den ersten Kanister im Innenraum des primitiven Tempels entleeren, doch Zamorra hielt ihn zurück.
    »Einen Augenblick noch, Bill. Ich will mich noch ein wenig umsehen. Diese Linien und Zeichen auf dem Boden sind hoch interessant. Ich bin sicher, daß sie eine besondere Bedeutung haben.«
    Zamorra ging im Tempel umher und studierte die phosphoreszierenden vielfarbigen Linien, Schnörkel, Figuren einer seltsamen Geometrie und Symbole. Manchmal beugte er sich nieder, um etwas besser sehen zu können.
    Auch Nicole trat in den Tempel. Sie stellte sich neben Zamorra, der sich im Zentrum einer Spirale befand, die auf den schwarzen Bodenplatten leuchtete.
    »Seltsam«, sagte Zamorra. »Was mag diese Spirale zu bedeuten haben? Ich habe so ein eigenartiges Gefühl, als schaute ich in einen unergründlichen Abgrund. Es ist, als würde etwas Besitz von mir nehmen. Etwas zog mich an, diesen Platz einzunehmen. War es am Ende mehr als Neugierde?«
    Er hielt den langen Stock mit dem Amulett in der Hand. Nicole faßte ihn am Arm.
    »Ich spüre körperlich, daß hier etwas nicht in Ordnung ist. Angst vor etwas Unbekanntem geht durch alle Fasern meines Fleisches. Kommen Sie, Chef, wir wollen diesen Tempel verlassen. Es ist nicht gut, hier zu sein und an diesem Platz zu stehen.«
    Zamorra nickte. Gerade wollte er weggehen, da wurde es rundum dunkel. Sphärenmusik ertönte, seltsame, nie gehörte Klänge. Zamorra konnte sich nicht mehr bewegen. Er spürte Nicoles Griff, der seinen Arm umklammerte, und er hielt trotz seiner Verwirrung und seines Erstaunens den Stock mit dem Amulett fest.
    Blitze zuckten in der Dunkelheit, leuchtende Punkte, Sternen gleich, wirbelten in scheinbarem Chaos umher. Sie wurden zu glühenden Streifen, die in allen Farben des Spektrums und mannigfachen unbekannten aufblitzten und Zamorra und Nicole entgegenrasten.
    Es wurde eiskalt, und dann überkam ein gräßliches Gefühl der Verwirrung und des Unwohlseins Zamorra so, als strebten alle Atome seines Körpers im Chaos auseinander. Zamorra hörte neben sich Nicoles Schrei, dann erlosch sein Bewußtsein.
    Der letzte bange Gedanke, der ihn erfüllte, war die Frage, was mit ihm geschah.
    Bill Fleming, der vom Eingang des Tempels her in den Innenraum schaute, wollte seinen Augen nicht trauen. Von einem Augenblick zum anderen waren Professor Zamorra und Nicole Duval verschwunden, als hätten sie

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