0015 - Die Spur durch Zeit und Raum
Kommando über die STARDUST, ließ sich dabei wohlwollend von Thora beraten und flog zur Erde.
Niemand konnte behaupten, daß ihm die übertragene Aufgabe unsympathisch wäre. Ganz im Gegenteil. Er war jetzt der Kommandant und Rhodans Stellvertreter. Niemand würde ihm dreinzureden haben, nicht einmal Thora, seine heimliche, aber nicht bösartig gesinnte Widersacherin.
Die Erde war noch weit entfernt, als die ersten Funksprüche hin und hereilten. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Bully zum erstenmal wieder die Stimme Oberst Freyts vernahm, des Mannes, der während Rhodans Abwesenheit die wirtschaftlichen und politischen Belange der Dritten Macht auf der Erde vertrat.
"Hier Freyt! In Galacto-City verläuft alles planmäßig. Wir freuen uns, die STARDUST wieder bei uns zu sehen. Was gibt es Neues?"
Die Geschwindigkeit des Schiffes war weiter abgesunken. Der Mond blieb seitlich zurück. Die Erde war ein großer, grünblauer Ball geworden, von einem hellen Kranz der Atmosphäre umgeben. Ein wunderbarer Anblick, dachte Bully. Die Erde ist sicherlich der schönste Planet, den es im Universum gibt. Wie schade, wenn die Menschen ihn vor einigen Jahren vernichtet hätten. Und es wäre ihnen nicht einmal schwergefallen. Nur die Angst, selbst das Opfer des totalen Atomkrieges zu werden, hatte sie davon abgehalten.
"Danke, Oberst Freyt. Hier spricht Reginald Bull, Kommandant der STAR-DUST. Perry Rhodan blieb mit Crest auf der Venus zurück. Wichtige Besprechung mit dem dortigen Computer, Sie werden also mit mir vorlieb nehmen müssen."
"Was tut man nicht alles um des lieben Friedens willen", stöhnte Freyt und fügte hinzu: "Trotzdem will ich versuchen, mich zu freuen. Was gibt es denn so Wichtiges mit dem Computer zu besprechen?"
"Das ist eine lange Geschichte", vertröstete Bully den Oberst. "Ich werde sie Ihnen bei einer guten Flasche Wein gern erzählen."
"Um Gottes willen, nein!" gab Freyt erschrocken zurück. "Ich habe vom letzten Besuch noch genug. Diese Wasserkaninchen mit eingebauten Tauchgeräten..."
So ging es eine Weile hin und her, bis das Landemanöver einsetzte. Inzwischen war die STARDUST einmal in geringer Höhe um die Erde geflogen, um allen Völkern zu zeigen, daß Perry Rhodan zurückgekehrt war. Dann glitt der asiatische Kontinent unter dem Schiff hinweg, bis Galacto-City inmitten der Gobiwüste auftauchte.
Galacto-City! Die modernste Metropole der Welt!
Dort, wo vor viereinhalb Jahren Perry Rhodan, vom Mond zurückkehrend, mit den arkonidischen Schiffbrüchigen landete und seinen ersten Stützpunkt gegen den Protest der Erdregierungen aufbaute, war eine riesige Stadt entstanden, von Robotern und Robotmaschinen erbaut. Sie lag außerhalb der eigentlichen Zentrale, deren wertvolle Einrichtung durch einen permanenten Energieschirm geschützt wurde. Eine Roboterarmee grenzte das gesamte Gebiet der Dritten Macht - genau 40000 Quadratkilometer - gegen die Außenwelt ab.
Durch die Hochstraßen flutete der Verkehr, Transportbänder glitten zwischen Wolkenkratzern dahin und stellten die Verbindung zu den außen gelegenen Fabriken her, in denen die Produktion auf Hochtouren lief. Mehr als 230000 Menschen wohnten in Galacto-City, der modernsten und mächtigsten Stadt der Erde.
Die Streitmacht betrug 500 Mann bestausgebildeter Soldaten mit Arkonidenwaffen, dazu 5000 Kampfroboter arkonidischer Prägung. Sie gehorchten nur Rhodan und seinen Beauftragten.
Weiter vier Schlachtkreuzer vom Typ der Beiboote mit einem Durchmesser von 60 Metern, lichtschnelle Raumjäger und entsprechende Bewaffnung.
Und doch diente diese ungeheuerliche Streitmacht nur dem Frieden. Oberst Freyt, der äußerlich Perry Rhodan so ähnlich sah, daß er sein Bruder hätte sein können, erwartete die STARDUST auf dem großzügig angelegten Raumflughafen., Als die gigantische Kugel endlich zur Ruhe kam, wirkte sie wie ein unvorstellbar hohes Gebäude. Bis in den blauen Himmel hinein wölbte sich die konvexe Wand aus blitzendem Metall. Fast waagerecht hing sie über Freyt, der bis dicht an die sich öffnende Passagierluke gekommen war. Die Rolleiter wurde geräuschlos ausgefahren. An ihrem oberen Ende erschien die gedrungene Gestalt Bullys. Nicht besonders würdevoll glitt er zur Erde hinab und wäre unten fast gestolpert, direkt in die Arme des wartenden Freyt.
"Die Erde hat ihn wieder!" deklamierte der Oberst und salutierte ein bißchen lässig. "Willkommen im Namen der Dritten Macht, Herr Sicherheitsminister. Alles in
Weitere Kostenlose Bücher