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0015 - Die Spur durch Zeit und Raum

Titel: 0015 - Die Spur durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Dimension. In zweifacher Form griff die Zeit in das Geschehen ein. In wenigen Stunden, wenn man Beschleunigung und Verzögerung berücksichtigte, würde man eine Strecke von 27 Lichtjahren zurücklegen. Man würde nichts davon spüren. Durch den Sprung jedoch würde das Gefüge des gesamten Weltraums einen Stoß erhalten, der sich ohne Zeitverlust fortpflanzte. Gewisse Intelligenzen in den Tiefen des Raumes hatten Geräte konstruiert, mit denen sich diese Erschütterungen feststellen und orten ließ. Die Strukturtaster bedeuteten die größte Gefahr für jene, die unentdeckt bleiben wollten. Und Rhodan wollte vorerst, daß niemand von der Menschheit erfuhr. Somit bedeutete jeder Raumsprung ein Risiko.
    Es ging alles glatt, soweit sich das beurteilen ließ. Ob jemand zehn oder zwanzig Lichtjahre entfernt, den Sprung registrierte, das konnte Rhodan natürlich nicht wissen. Er konnte nur hoffen, daß es nicht der Fall war. Die STARDUST materialisierte noch weit außerhalb des heimatlichen Sonnensystems. Sol selbst war ein sehr heller und gelbweiß strahlender Stern, der genau in Flugrichtung stand. Als Rhodan sich von den Liegepolstern aufrichtete, konnte er ihn auf dem Bildschirm erkennen.
    Bully kam wenige Augenblicke später in die Zentrale. Er hatte es vorgezogen, während der Entmaterialisation in seiner eigenen Kabine zu bleiben.
    "Ist das Sol?" fragte er und zeigte auf die Sonne.
    Rhodan nickte wortlos und tippte seine navigatorischen Anfragen in die Tastatur des Computers. Fast augenblicklich quollen die Antworten in Form elektronischer Lochstreifen aus dem Schlitz. Rhodan schob den Anfang des Streifens erneut in einen anderen Computer, der die Ergebnisse auswertete. Automatisch ging die STARDUST auf den richtigen Kurs.
    Die Venus stand jenseits der Sonne.
    Sie passierten den Pluto nach drei Stunden. Mit Normalfunk wurde die Verbindung zu dem dortigen Beobachtungsstützpunkt aufgenommen, dessen Aufgabe es war, eventuelle Einflüge Fremder Flugobjekte sofort an die Zentrale in Galacto-City auf Terra zu melden. In einem solchen Fall wäre es Oberst Freyt erlaubt gewesen, Rhodan durch Hyperfunk zu unterrichten.
    Zwei Stunden später stand die Venus als strahlende Sichel vor der STARDUST und wurde von Sekunde zu Sekunde größer und heller. Der zweite Planet des Sonnensystems hatte sich als bewohnbar erwiesen und war die Heimat urweltlicher Riesenechsen und einer halbintelligenten Robbenart, die in den zahlreichen Meeren der Venus hauste. Es herrschte ein tropisches und feuchtes Klima. Sauerstoff war in ausreichender Menge in den Niederungen vorhanden, während der leichtere Wasserdampf die Atmosphäre in den oberen Schichten für den Menschen unbrauchbar machte. Fast immer verdeckte eine dichte Wolkendecke die Sicht auf die Oberfläche. Es gab mehr Niederschläge auf der Venus als auf irgendeinem Punkt der Erde.
    Eine weitere Schwierigkeit bedeutete das Kohlendioxyd. Es war in großer, aber noch nicht schädlicher Menge vorhanden. Ein Venustag dauerte 240 Erdstunden. Am Äquator betrug die Schwerkraft etwa 0,85 g, war also geringer als auf der Erde. Die Fluchtgeschwindigkeit - heute ein unbedeutender Faktor in der Raumfahrt - lag bei 10,1 km/sec.
    Auf diesem Planeten hatten die vor zehntausend Jahren gelandeten Arkoniden ihren bisher größten Stützpunkt angelegt. Ein Riesengebirge war ausgehöhlt und entsprechend ausgebaut worden. Die Arkoniden waren vergangen, aber ihre technischen Einrichtungen und Roboter waren geblieben. Sie gehorchten nun Rhodan und seinen Verbündeten.
    Automatisch würden die mächtigen Abwehrwaffen in Tätigkeit treten, wenn sich dem Festungsgebirge ein Raumschiff näherte, das nicht alle Anzeichen arkonidischer Technik trug. Nur eine Riesenflotte intelligentester Lebewesen mit Jahrtausende währender Kriegserfahrung würde die mechanische Abwehr der längst gestorbenen Arkoniden bezwingen können - wenn überhaupt.
    Einer der Eingänge zu dem unterirdischen Labyrinth lag auf dem Hochplateau des Gebirges. Dieser verhältnismäßig glatten Fläche sank die STARDUST nun langsam entgegen. Unsichtbare Taststrahlen erfaßten das Schiff, überprüften es und gestatteten die weitere Annäherung.
    Das Positronensystem im Innern des Berges wußte nun bereits, daß sich ihm ein Schiff der Erbauer näherte.
    Die Landung erfolgte eine knappe halbe Stunde später.
    Nur Crest und Rhodan blieben auf der Venus zurück, um Zwiesprache mit dem allwissenden Roboter zu halten. Inzwischen übernahm Bully das

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