0015 - Die Spur durch Zeit und Raum
wunderte und davon berichtete. Die Zusammenhänge gingen jedoch verloren, weil der Stützpunkt im Solsystem verschwand, aber die Informationen und die Roboter blieben."
Das Bild erlosch. Die Stimme schwieg.
Rhodan saß lange stumm und nachdenklich vor der Anlage, die nun ebenfalls völlig still geworden war. Hinter den dicken Schutzwänden summte es nicht mehr. Zum erstenmal wurde Rhodan klar, daß ihn eine unüberwindliche Mauer von der Lösung des Galaktischen Rätsels trennte. Er kannte den Namen des Mannes, der sich über die Transmitter wunderte, aber der Mann war seit zehn Jahrtausenden tot. Zwischen ihm und Rhodan lag die unüberwindliche Mauer der Zeit.
Von den Ferronen war nichts zu erfahren, das hatte ihm der Film nur allzu deutlich klargemacht. Sie lebten zum Zeitpunkt der Arkonidenlandung im Stadium primitivster Feudalherrschaft. Ihre Waffen bestanden aus altmodischen Vorderladern, in der Hauptsache jedoch aus Schwertern und Lanzen. Sie trugen, wie im Mittelalter der Erde, noch Panzer und Rüstungen. Die Erinnerung an diese zweite Begegnung war erloschen, weil zu dieser Zeit Fehden und Kriege vorherrschten. Crest seufzte.
"Den Namen haben wir - Kerlon. Mehr nicht. Was nun?" Rhodan stand fast ruckartig auf. "Wir werden sehen. Es wurde nicht viel mehr verlangt. Ich sollte den Namen herausfinden, das taten wir. Die Gruft wird die nächste Antwort geben müssen. Wir fliegen zur Erde, und dann kehren wir nach Ferrol zurück. Es wird sich dort entscheiden, ob wir die Spur zum Planeten des ewigen Lebens verloren haben oder nicht."
Auch Crest erhob sich. "Gehen wir. Draußen wartet das Beiboot, das uns zur Erde bringen wird. Ich freue mich, sie wiederzusehen."
Rhodan warf dem Arkoniden einen fragenden Blick zu, aber in der Stimme Crests war kein Spott gewesen.
*
Bully war in seinem Element. Unter den Soldaten und Facharbeitern der Dritten Macht suchte er zweihundert Mann aus, die ihren Dienst künftig auf der STARDUST verrichten sollten. Damit schwoll die Besatzung des Riesenschiffes auf fünfhundert Mann an. Hinzu kamen der eigentliche Führungsstab und das Mutantenkorps.
Immer wieder stand Bully vor der schwierigen Aufgabe, die Freiwilligen zu prüfen und zu entscheiden, ob sie mitgenommen werden konnten oder nicht. Vor allen Dingen, so hatte Rhodan betont, mußten starke persönliche Bindungen zur Erde fehlen. Verheiratete fielen daher weg.
Aber nicht nur Männer wurden für den Dienst auf der STARDUST verpflichtet. Ausgebildete Funkerinnen, Elektronikerinnen und Chemikerinnen erhielten ihren Auftrag. Ärztinnen und Technikerinnen würden von nun an auf der STARDUST Dienst tun und helfen, die Menschheit zu repräsentieren. Bully bemerkte mit heimlicher Genugtuung, daß die männlichen Mitglieder der bisherigen Besatzung diese Neuregelung nicht ohne gewisses Interesse akzeptierten.
Bully wurde in seiner anstrengenden Tätigkeit von der Ankunft Rhodans überrascht. Da inzwischen der Warenaustausch beendet war, stand dem Start der STAR-DUST nichts mehr im Wege. Bully erhielt den Auftrag, sich zu beeilen. Am dritten Tag stand die STARDUST startbereit.
Zwischen Rhodan und Oberst Freyt fand die letzte Besprechung unter vier Augen statt. Die beiden Männer, Repräsentanten der stärksten Macht der Welt, glichen sich nicht nur äußerlich, sie stimmten auch in allen politischen und weltanschaulichen Fragen überein.
"Sie kennen Ihre Aufgabe, Freyt", sagte Rhodan. "Sie ist klar umrissen und kompromißlos. Unsere Sicherheit auf der Erde ist gefestigt und bedarf keiner neuen Regelung. Unser Vorposten auf Pluto wird alle Annäherungen aus dem Raum rechtzeitig melden, um die Erde in einen eventuell notwendigen Verteidigungszustand zu versetzen, falls raumfahrende Völker unseren Planeten entdecken und glauben, ihn mit ihrer Kultur beglücken zu müssen. Weiter haben Sie dafür zu sorgen, daß aus der Erde endlich ein geeinter Planet wird - Terra! Die Existenz der Menschheit wird eines Tages davon abhängen, ob sie entschlossen und einig handeln kann. Wir sind nicht allein im Universum! Es ist also Ihre Aufgabe, die Bildung der Weltregierung zu fördern."
"Sie können sich auf mich verlassen, Rhodan."
"Das weiß ich, Oberst. Sie wären sonst nicht mein Stellvertreter. Meine Aufgabe liegt im Weltraum, und ich muß wissen, daß hier auf der Erde alles richtig läuft. Ich benötige die Unterstützung der Erde als moralischen Rückhalt für meine Handlungen. Denn nur die geeinte und übermächtige Erde
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