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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geöffnet.
    »Komm«, rief ich Suko zu und lehnte mich gegen die Tür.
    Wir betraten einen düsteren Flur und fanden erst einmal keinen Lichtschalter. Suko drehte dann nach einigen Sekunden den Schalter herum. Sehr viel heller wurde es nicht.
    »In dem Fahrstuhl komme ich mir vor wie in einer Zelle«, flüsterte mein chinesischer Partner. »Nehmen wir die Treppe.«
    »Okay.«
    Ich ging vor. So sah ich auch als erster die Frau, die uns erwartete. Sie war vom Äußeren her nicht gerade eine Person, die einen Mann erfreuen konnte. Sie hatte wohl schon geschlafen, das ließ sich an ihrem Gesichtsausdruck ablesen. Ein ehemals roter Morgenmantel umwickelte ihren mageren Körper. Die Lippen wirkten verkniffen, und die Mundwinkel waren nach unten gezogen.
    Kaum daß sie uns sah, ging es schon los. »Sind Sie wahnsinnig, hier mitten in der Nacht einzudringen und mich aus dem Bett zu klingeln?« Ihre schrille Stimme hallte durch das Treppenhaus und tat in meinen Ohren weh.
    Um allen Mißverständnissen vorzubeugen, zückte ich meinen Ausweis und hielt ihn so, daß die Frau ihn lesen konnte. Sie beugte ihren Kopf vor wie ein Geier beim Fraß. »Polizei?«
    »Ja. Dürfen wir eintreten?«
    Sie zuckte erschreckt zurück. »Wüßte nicht, was Sie bei mir zu suchen haben.«
    »Das möchte ich Ihnen gern in der Wohnung sagen. Braucht ja nicht jeder mitzuhören.«
    Sie blieb hart. »Ich habe keine Geheimnisse.« Da wir keinen Durchsuchungsbefehl hatten, konnte ich nichts machen. Wir stellten unsere Fragen im Treppenhaus. Dabei erlebten wir die Frau in ihrem Element. Sie redete und sagte trotzdem nichts von Bedeutung. Hinterher waren wir ebenso schlau wie zuvor. Und von einer Jane Collins hatte die Frau nie etwas gehört. Das sagte sie uns jedenfalls. Unverrichteter Dinge zogen wir wieder ab. Hinter uns knallte die Frau ihre Wohnungstür ins Schloß.
    »Und jetzt?« fragte Suko. »Willst du die Wohnung durchsuchen?«
    Ich lachte hart. »Wollen schon. Aber es liegen keine vernünftigen Verdachtsmomente vor. Zeig mir den Richter, der mir einer Schein gibt.«
    »Wie sieht es denn mit einem Notfall aus?«
    »Ist es wirklich einer?« Suko hob die Schultern.
    »Für mich schon.« Ich klopfte meinem Freund auf die Schulter. »Laß gut sein. Ich gebe eine Vermißtenmeldung auf und leite eine stille Fahndung nach Jane ein.«
    Wir hatten die Haustür erreicht und gingen nach draußen. Die kühle Luft tat nach dem muffigen Trepperhausgeruch direkt wohl.
    »Wie ist das eigentlich mit der Wache?« fragte Suko. »Hast du den Plan aufgegeben?«
    »Nein.«
    »Dann soll ich mich also ab morgen abend vor die komische Leichenhalle stellen?«
    »Ist doch mal was anderes.«
    »Na, du hast Humor. Aber mit mir kannst du es ja machen. Ich muß gestehen, ich glaube nicht daran, daß Sandra wieder lebendig wird. Sie ist doch tot. Der Arzt hat Herzversagen festgestellt. Eindeutig.«
    »Dir brauche ich doch nicht zu sagen, was es nicht alles gibt.«
    Ich schloß die Wagentür auf.
    »Okay, okay, ich bin dabei.«
    »Brav«, lobte ich ihn.
    Wir fuhren zum Yard-Gebäude. Trotz der Nachtstunde brannte noch hinter zahlreichen Fenstern Licht. Bei Scotland Yard wurde auch in der Nacht gearbeitet.
    Die Fahndungsabteilung war ebenfalls besetzt. Ich trug dem Kollegen meinen Wunsch vor. Ein Foto von Jane hatte ich bei mir. Es wurde vervielfältigt und dann an alle Polizisten verteilt.
    »Die Fahndung läuft aber erst zu Beginn der Morgenschicht an«, erklärte mir mein Kollege.
    »Ist klar. Gute Nacht. Oder vielmehr guten Morgen.«
    Der Kollege grinste. »Sie haben es gut«, meinte er.
    Ich zeigte die Zähne. »Ja«, erwiderte ich. »Jedem das, was ihm zusteht.«
    Wenig später lenkte ich den silbermetallicfarbenen Bentley auf meine Wohnung zu. Ein paar Stunden Schlaf wollte ich noch mit nehmen. Wer wußte, was die Zukunft alles brachte…
    ***
    Jane Collins schrie auf. Sie wollte zurückweichen, doch die Finger umklammerten ihr Gelenk nur noch stärker.
    »Warum denn so eilig?« flüsterte die Tote.
    Langsam erhob sie sich aus ihrem Sarg. Es sah so makaber aus, wie sie aus ihrer Totenkiste stieg, Jane Collins dabei nicht losließ und sie nur anstarrte.
    »Gehörst du auch zu uns?« fragte sie.
    Die Detektivin schüttelte den Kopf.
    Die Tote zog Jane an sich umarmte sie. Sie schien Janes Antwort überhaupt nicht verstanden zu haben. Die Detektivin spürte den eiskalten Körper, unter dessen Haut kein Herz schlug.
    »Azarin wird auch dich willkommen heißen«, flüsterte die

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