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0016 - Das Mädchen von Atlantis

0016 - Das Mädchen von Atlantis

Titel: 0016 - Das Mädchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme dicht an Janes Ohr. »Wir werden alle zurückkehren in unser Reich.«
    Jane Collins mußte sich überwinden, um selbst eine Frage zu stellen. »Was ist unser Reich?«
    Die Tote schob Jane von sich. »Du weißt es nicht?«
    Jane trat einen Schritt zurück. »Man – man hat es mir nicht gesagt«, log sie. »Ich würde es schon durch dich erfahren, teilte mir Marga mit. Du wärst…«
    »Ja, das stimmt. Wie heißt du eigentlich?«
    »Ich bin Jane.«
    »Du kommst hier aus London?«
    Die Detektivin nickte. Sie hatte ihren ersten Horror überwunden und sich entschlossen, auf das Spiel einzugehen. Nur so konnte sie etwas erfahren und auch richtig handeln.
    »Ich heiße Karin und komme aus Deutschland. Der Ruf hat mich während meiner Hochzeitsfeier erreicht. Plötzlich kochte mein Blut. Ich merkte, daß es soweit war, daß die Ahnen mich jetzt zurückhaben wollten. Der Tod war schlimm. Es wurde mir immer kälter, alles verschwamm vor meinen Augen, aber ganz in der Ferne sah ich plötzlich ein Land, wie es schöner nicht sein kann. Die Menschen trugen kostbare Gewänder, sie waren glücklich. Atlantis, wir kommen – aber dann…« Karin stockte.
    Jane hakte sofort nach. »Was war dann? Erzähl es!«
    Die blassen Lippen bewegten sich kaum, als das Mädchen antwortete. »Plötzlich gab es nur den Tod, das Chaos und das Grauen. Ich sah das Feuer, die explodierenden Vulkane, die heiße Lava und das Wasser, das riesige, alles verschlingende Meer, das über die Insel herfiel wie ein Raubtier. Und dann sah ich noch etwas. Es war grauenhaft. Der Dämon lachte – er freute sich. Es war der, vor dem sich alle fürchteten. Es war der Schwarze Tod! Er hat Atlantis dem Untergang entgegen geführt. Er und seine Vasallen haben die Menschen beherrscht.« Sie schwieg, hatte die Hände ineinander verkrampft.
    »Was war noch? Was hast du noch gesehen?«
    »Nichts. Dunkelheit. Ende…« Die Tote senkte den Kopf. »Doch der Fluch ist da«, flüsterte sie.
    »Welcher Fluch?«
    Karin von Rodeneck schwieg. Sie sprach kein Wort mehr über ihre Erfahrungen.
    Jane Collins zeigte auf die weißen Särge. »Was geschieht jetzt mit uns?«
    »Wir werden weggebracht.«
    »Wohin?«
    »Ich weiß es nicht genau. Aber es gibt eine Insel, auf der man uns erwartet. Von dort aus wird die Auferstehung einer alten Rasse vorbereitet. Atlantis ist untergegangen, aber nicht verloren. Wenn die Zeit reif ist und die Kräfte des Bösen sich konzentrieren, werden die Atlanter auferstehen und wie damals über die Welt regieren. Denn sie sind die Könige der Menschen.«
    »Und der Schwarze Tod?« fragte Jane. »Wird sein Werk endgültig vollenden!«
    ***
    Ich weiß nicht, ob Sie schlafen können, wenn einer ihrer Freunde in Lebensgefahr schwebt. Ich für meinen Teil kann es nicht. Ich lag im Bett und wälzte mich von einer Seite auf die andere. Es war klar, daß etwas auf uns zukam, aber ich wußte nicht, von welcher Seite Gefahr drohte. Der Schwarze Tod!
    Sandra hatte seinen Namen erwähnt. Und immer, wenn der Begriff auftauchte, wurde ich hellhörig.
    Der Schwarze Tod war die Reinkarnation des Schreckens. Kein Dämon konnte so schlimm sein wie er. Schon immer hatte ich mich gefragt, woher dieser Dämon eigentlich stammte. Meiner Meinung nach war er so alt wie die Erde. Schon immer gab es Gut und Böse, hatten Licht und Dunkel gegeneinander gekämpft. Einmal war das Gute Sieger geblieben, dann wieder das Böse. Doch zu einer echten Entscheidung war es nie gekommen.
    Irgendwann fiel ich in einen unruhigen Schlummer. Als dann pünktlich um sieben Uhr der Wecker summte, da glaubte ich, erst wenige Minuten geschlafen zu haben.
    Ich stellte den Wecker ab, ging zum Fenster und zog die Vorhänge beiseite.
    Am Himmel stand eine blasse Aprilsonne. Im Westen ballten sich schon dicke, dunkelgraue Wolkenberge zusammen, die der Wind vor sich her trieb. Es würde Schnee geben, wie in den vorherigen Tagen. Kurze, weiße Schauer, die mit großer Heftigkeit über London niedergingen und im Nu Straßen und Häuser mit einem weißen Teppich bedeckten, der jedoch rasch wieder wegtaute.
    Der Winter holte zu einem letzten Schlag aus. Wie der Schwarze Tod.
    Ich ging unter die Dusche. Wechselbäder trieben mir die größte Müdigkeit aus den Knochen. In ein Badetuch gewickelt, betrat ich die kleine Küche und brühte mir Kaffee auf. Während er durch die Maschine lief, rasierte ich mich und schlüpfte in die Kleidung.
    Das Frühstück wollte mir nicht so recht schmecken. Kein Wunder bei

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