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0017 - Planet der sterbenden Sonne

Titel: 0017 - Planet der sterbenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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einem anderen Tag gemacht. Ich könnte ihn recht gut gebrauchen. Bei uns an Bord geht es ziemlich drunter und drüber.“ Er berichtete von einer Reihe von Vorfällen. Jemand hatte das Außenschott einer Lastschleuse geöffnet und entgegen der elektrischen Öffnungsschaltung das Innenschott dabei offen stehen lassen. Der Erfolg war gewesen, daß die STARDUST aus den Lagerräumen hinter der Schleuse ein paar tausend Kubikmeter Atemluft verloren hatte. Glücklicherweise war zu jenem Zeitpunkt niemand in dieser Gegend des Schiffes gewesen, und die automatisch arbeitenden Sicherheitsschotts hatten größeres Unheil verhindert. Bull hatte daraufhin angeordnet, daß jedermann sich auch innerhalb des Schiffes mit vollgeschlossenem Raumanzug zu bewegen habe.
    „Ich werde dir Lloyd hinüberschicken, sobald ich ihn verhört habe“, versprach. Rhodan. „Aber ich denke, wir werden hier eher zum Ziel kommen, als wenn Lloyd noch einmal das ganze Schiff absucht.“
    Da Fellmer Lloyd auch kurz vor Mitternacht noch nicht vernehmungsfähig war, versuchte Rhodan, ein paar Stünden zu schlafen. Er hatte fünfundzwanzig aufregende Stunden hinter sich, und wenn es auch unter den arkonidischen Medikamenten eine Reihe von solchen gab, die den Schlaf ohne schädigende Nachwirkung verscheuchten, so zog er ihnen eine gesunde Ruhepause doch durchaus vor.
    Seine Gedanken machten ihm das Einschlafen allerdings schwer. Er bewohnte jetzt mit Tanner und Deringhouse zusammen ein Zelt. Die beiden Offiziere .schliefen ruhig und, wie es schien, von Sorgen ungeplagt. Um so intensiver befaßte Rhodan sich mit den Dingen, und je länger er darüber nachdachte, um so deutlicher wurde die Erkenntnis, daß die Position der STARDUST auf dieser Welt nahezu unhaltbar geworden war.
    Der fremde Gegner hatte damit begonnen, seine telekinetischen Fähigkeiten an einfachen Dingen auszuprobieren - an Schaltern, die nur zwei Stellungen zuließen, oder an leichten Gegenständen, die unbefestigt herumlagen. Dann war er zu gezielten Aktionen übergegangen: ein Stein hatte Rhodans Shift getroffen, der Fahrer eines anderen Wagens wäre beinahe erschlagen worden.
    Nun, im dritten Stadium dieser seltsamen Auseinandersetzung, spezialisierte sich der Gegner offenbar auf komplizierte Dinge. Rhodan versuchte sich auszumalen, wie schwer es für einen Telekineten sein mochte, eine verwickelte elektronische Schaltung so zu bearbeiten, daß Innen- und Außenschott einer Luftschleuse gleichzeitig geöffnet werden konnten. Es gelang ihm nicht, sich ein klares Bild von der Art der Schwierigkeiten zu machen, weil er selbst kein Telekinet war.
    Die weitere Entwicklung ließ sich erraten. Wenn der Gegner erst einmal gelernt hatte, die Waffen der STARDUST auf telekinetischem Wege zu bedienen, dann war die Schlacht so gut wie verloren. Es gab nur zwei Wege: den Rückzug oder den schnellen Vormarsch. Der Gegner mußte so schnell unschädlich gemacht werden, daß er kein größeres Unheil mehr anrichten konnte.
    Dabei ergab sich die Schwierigkeit sozusagen von selbst, daß der Feind nicht einfach vernichtet werden durfte, sobald er gefaßt war. Er besaß Kenntnisse, um derentwillen die STARDUST hierher gekommen war. Wurde der Gegner vernichtet, dann gingen die Kenntnisse wahrscheinlich mit ihm verloren.
    Andere Dinge fielen Rhodan ein. Die schillernde Kugel zum Beispiel und die Bombe, die sein Zelt in die Luft geblasen hatte. Warum, wenn er. ein so vorzüglicher Telekinet war, griff der Gegner auch noch zu anderen Mitteln?
    Wie war das Verhalten der Kugel zu verstehen? War das Wirbelfeld, in dem sich das Shift gedreht hatte, eine Warnung, ein Angriff, oder was?
    War der...
    Eine grüne Lampe an der Schleusentür leuchtete auf. Rhodan betätigte den Kontakt auf dem Tisch neben seinem Lager. Die Tür fuhr zur Seite. Einer von Tanners Leuten kam herein. Er hatte den Helm geöffnet und nach hinten geklappt: „Lloyd ist jetzt wieder bei sich, Sir“, sägte der Mann leise.
    Rhodan stand auf.
    „Gut. Ich komme.“ Leise, um die beiden anderen nicht zu wecken, schloß er seinen Raumanzug, setzte den Helm auf und verließ mit der Ordonnanz das Zelt. Lloyd war in einem Gerätezelt untergebracht, das Rhodan mitgenommen hatte, weil er nicht wußte, wie viele Gefangene er unterwegs machen werde, die man mit Menschen nicht zusammen in einem Raum unterbringen konnte - oder auch, wie viel Verwundete es geben werde, die abgesondert werden mußten.
    Man hatte Lloyd ein bequemes Lager hergerichtet. Als

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