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0018 - Die Hexenschwestern

0018 - Die Hexenschwestern

Titel: 0018 - Die Hexenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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wieder. »Du wirst mir gehören, denn dich begehre ich als einzige von den Töchtern deines Vaters. Und ich begehre dich jetzt, das ist das Recht des Sultans auf das Mädchen, das ihm gefällt. Du wirst sehen, wie schön dir der Schmuck steht, wenn du entkleidet bist.«
    Das Mädchen wich vor ihm zurück.
    »Nein, Herr«, sagte Irina mit flehender Stimme. »Auch wenn du mich auserwählt hast, so lasse mir Zeit und verschone mich jetzt.«
    Die Zurückhaltung Irinas heizte den gierigen Sultan nur noch mehr an. Er drang auf das Mädchen ein, riß sie an sich und schob sie mit dem Gewicht seines Körpers vor sich her auf die reichbestickte Lagerstatt zu. Er warf Irina auf den Diwan und begann, sie mit hastigen Handbewegungen zu entkleiden. Ihre Schreie erstickte er mit einem brutalen Druck der anderen Hand auf ihren Mund.
    Nach wenigen Minuten ließ er ab von Irina und ordnete seine Kleidung.
    »Komm«, sagte er hart. »Ich zeige dir dein Zimmer.«
    Das Mädchen weinte stumm vor sich hin. Aber es fügte sich in sein Schicksal, glaubte es doch, daß der Sultan sie zur Frau nehmen würde und sich einen Vorschuß auf seine ehelichen Freuden holen wollte.
    Stumm folgte Irina ihrem neuen Herrn und Gebieter und ließ sich in einem Raum des Seitenflügels einschließen. Der Sultan hatte auch hier vom feinsten Gebäck aufstellen lassen. Ein goldener Wein lud das Mädchen zum Trinken ein, und so vergaß Irina vorerst die schrecklichen Minuten der jüngsten Vergangenheit.
    Daß dieser Seitenflügel zum Harem des Sultans gehörte, davon ahnte sie nichts.
    Und auch nicht davon, was im Zimmer des Sultans gerade geschah.
    ***
    Durch einen Diener hatte der Sultan Ana kommen lassen.
    Er ließ auch sie keine Minute im Ungewissen darüber, was er mit ihr vorhatte.
    »Und wo ist Irina?« fragte das verschüchterte Mädchen.
    »Die habe ich nach Hause geschickt, meine Schöne«, antwortete Kamal Haddur ruhig und griff nach Anas Haar. Mit langsamen Bewegungen strich er darüber hinweg.
    »Sie ist viel zu jung, mein schönes Täubchen«, fuhr der Sultan fort.
    »Aber dir habe ich gleich angesehen, daß du die Feinste und die Schönste bist. Und die richtige Frau für die Liebe.«
    Seine Augen glühten vor Begierde, als er eine zweite Perlenkette holte und sie dem Mädchen umhängte.
    Eine Minute später hallten die Entsetzensschreie des verführten Mädchens durch die Gemächer des Sultans. Aber sie lagen zu weit von jenem Raum entfernt, in dem sich die zwei anderen Schwestern aufhielten. So konnten sie nicht den leisesten Verdacht schöpfen.
    Und außerdem hatte der Sultan vorgesorgt. Seine Hofmusikanten spielten so laut, daß kein Geräusch vom anderen Ende des Flurs zu ihnen dringen konnte.
    Das Schicksal der erbarmenswerten Ana Likargos war besiegelt.
    Sie landete, wie viele gutgläubige Mädchen vor ihr, in einem der Haremsgemächer und wurde dort eingeschlossen.
    ***
    Hiara, die dem köstlichen Wein am meisten zugesprochen hatte, wurde erst stutzig, als der Diener eine Andeutung machte.
    »Deine älteste Schwester scheint dem Herrn am besten zu behagen«, sagte der Diener mit einem vieldeutigen Lächeln.
    Da merkte Hiara erst, daß ihre Schwester Clea schon fast eine Stunde beim Sultan sein mußte.
    Warum dauerte es bei ihr so lange? Kurz nach Irina hatte der Sultan bereits Ana holen lassen. Und bald darauf Clea.
    Aber Clea war schon sehr lange fortgegangen. Was hatte der Sultan mit ihr vor?
    Geschmeidig wie eine Katze lief Hiara dem Diener davon. Sie drängte an seiner Seite vorbei und lief auf den Flur hinaus, dessen Wände mit prächtigen Stickereien und Teppichen ausgehängt waren.
    Aus den Schritten der Schwestern konnte Hiara schließen, daß das Zimmer des Sultans zur linken Seite liegen mußte.
    Sie kam an vielen offenen Gemächern vorbei. Erst als sie den Korridor fast zurückgelegt hatte, glaubte sie Stimmen zu hören, die hinter einer Tür hervorkamen.
    Gehetzt sah sie nach hinten. Der Diener folgte ihr mit langen Schritten. Sie mußte schnell handeln. Und sie überlegte nicht lange.
    Mit einem Ruck stieß sie die hohe Tür auf – und prallte entsetzt zurück. Der Sultan stand vor dem Diwan und schien sich an dem Zustand des Mädchens zu weiden, das da schluchzend vor ihm lag.
    Und dieses Mädchen war Hiaras Schwester Clea!
    Hiara wußte sofort, was sich hier abgespielt hatte. Fauchend wie eine Katze schoß sie auf den Sultan los und schlug ihm die Nägel ihrer Finger ins Gesicht.
    Der Sultan zuckte zusammen. Einen so

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