0018 - Die Rebellen von Tuglan
zum Schiff gelangen!
Er stand auf.
„Kommen Sie, Sengu. Wir müssen weg. Ich habe nur einen kleinen Taschenstrahler bei mir, damit können wir im Notfall nicht viel erreichen."
Der Japaner erhob sich. Aber kaum gingen die beiden Männer in aller Harmlosigkeit auf den nahen Ausgang zu, als ein Soldat von der anderen Seite her hinter ihnen herlief. Hinter ihm erschienen weitere Uniformen.
„Der hohe Lord Alban ist bereit, Sie zu empfangen", meldete der Soldat diensteifrig. Bully ließ sich nicht stören; unbeirrt schritt er weiter, während er sagte: „Berichten Sie dem Lord Alban, mein Sohn, er könne uns, wenn er Lust dazu habe, einmal auf dem Schiff besuchen. Wir hatten jetzt keine Zeit mehr."
Der Soldat zögerte. Inzwischen waren die anderen herbeigekommen. Zwei weitere standen am Ausgang, die Strahlengewehre halb gesenkt. Bully war nicht der Mann, sich freiwillig gefangen nehmen zu lassen.
„Nehmen Sie dem Kerl die Knarre ab!" befahl er Sengu und schoß dann aus der Tasche heraus mit seinem kleinen Strahler. Die beiden Posten am Ausgang spürten das Kribbeln der Energiestöße durch ihren Körper jagen. Ihre Glieder verkrampften sich, und sie ließen ihre Gewehre fallen. Sekunden später wälzten sie sich schreiend auf dem Marmorboden und schlugen verzweifelt auf den unsichtbaren Feind ein. Noch immer kam niemand auf den Gedanken, in Bully die Ursache des Übels zu sehen.
Sengu hatte in der Zwischenzeit dem zögernden Soldaten mit einem Judogriff die Waffe abgenommen und sie auf die fünf Wachposten gerichtet, die nicht mehr schnell genug zum Gewehr gegriffen hatten.
„Laßt die Schießprügel brav am Riemen hängen", warnte Bully gut gelaunt. „Marschiert vor uns her, zum Ausgang hinaus. Und erteilt sehr vernünftige Befehle, sonst ergeht es euch Übel!"
„Lord Alban wünscht euch zu sprechen", zitterte einer der Posten.
„Er soll mit sich selbst reden, dann befindet er sich wenigstens in ebenbürtiger Gesellschaft. Ab geht's! Wie kamen eigentlich die Gyrowagen mit der Polizei auf das Dach des Palastes?"
Sie waren schon im Hof des Palastes und marschierten an fassungslosen Posten vorbei, die ihnen mit offenem Mund nachstarrten. Niemand wagte eine falsche Bewegung.
„Sie sind geflogen und dort gelandet, Herr. Man sagt, ein kleines Tier habe zaubern können und das vollbracht. Niemand kann das verstehen."
Bully grinste. Also doch Gucky! Der Mausbiber würde seinen Spaß daran haben, die Tuglanten in Verwirrung zu bringen. Wenn er damit wenigstens etwas Positives erreichen könnte! Wo mochte Gucky wohl jetzt sein?
Sengu fand bald einen Wagen und brachte ihn samt Fahrer herbei. Bully nahm den Soldaten Albans einzeln die Gewehre ab und schickte sie in den Palast zurück. Neugierige Passanten betrachteten den Vorgang aus respektvoller Entfernung und mit erstaunlicher Passivität. Es schien ihnen ziemlich gleichgültig zu sein, was mit Alban und seinen Soldaten passierte.
Zehn Minuten später war Bully im Schiff und gab Alarm.
*
Karolan brauchte eine ganze Weile, bis er sich von seiner Überraschung erholte. Xaron erzählte indessen, was er mit seinen drei Männern erlebt hatte. Mit besonderer Inbrunst schilderte er dann den Kunstflug der Polizeistreife, ohne sich die Mühe zu machen, das Unbegreifliche zu begreifen.
Der Führer der Rebellen bückte sich und streichelte Gucky sanft über das seidige Fell. Der Mausbiber richtete sich ein wenig auf und hielt den Kopf ganz schief.
„Unter dem Hals, bitte. Da habe ich es besonders gern."
Karolan wäre fast vom Stuhl gefallen, auf dem er saß.
„Hä!" machte er. „Er kann sprechen?"
„Natürlich kann er sprechen", knurrte Xaron.
„Habe ich das nicht schon erzählt. Er gehört zu den Arkoniden."
Karolan schüttelte den Kopf.
„Erstaunlich, wirklich erstaunlich."
Er kraulte Gucky versonnen an der bevorzugten Stelle unter dem Hals, während seine Gedanken sich fast überschlugen.
„Vielleicht könnte er uns helfen, Alban zu stürzen. Vielleicht kann er Daros finden. Hör' zu, Kleiner, willst du uns helfen? Tuglan soll wieder ein treuer Planet des Imperiums werden."
Gucky stöberte in den Gedanken Karolans herum und fand, daß der Rebell die Wahrheit sprach. Aber ehe er antworten konnte, stürzte ein Mann aufgeregt in den Raum. Keuchend rief er: „Rebellion! Die Einwohner von Tugia stürmen den Palast! Sie sagen, die gelandeten Arkoniden würden ihnen helfen, den verräterischen Alban zu stürzen. Geheimnisvolle Kräfte seien
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