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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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herauszukehren. »Ist das hier eine Festnahme? dann möchte ich nämlich den Haftbefehl sehen und mit meinem Anwalt reden.«
    »Ihr Besuch, Wilson, ist nur eine Vorladung«, sagte ich lächelnd. »Aber wenn Sie’s notwendig haben, können Sie sofort Ihren Anwalt anrufen. Sie haben den Vorzug, das auf Staatskosten besorgen zu können.«
    Er überlegte sich den Fall eine Weile, schüttelte dann aber den Kopf.
    »Um was handelt es sich denn?« fragte er. »Ich fiel aus allen Wolken, als ich hochgenommen wurde. Was soll ich denn ausgefressen haben?«
    »Was hatten Sie eigentlich gegen Benny?« fragte ich sanft.
    »Ich? Nichts! Moment mal, was wollen Sie damit sagen?«
    »Es war nur eine Frage«, erklärte ich ihm. »Sie haben sich mit Free bisher immer gut verstanden, ja?«
    »Natürlich, das wird Ihnen jeder bestätigen können.«
    »Sie wissen, daß er unter Mordverdacht festgenommen worden ist?«
    »Ich halte das aber für Blödsinn«, sagte Wilson. »Free hat so was doch nicht nötig. Warum sollte er Benny umgebracht haben?«
    »Weil Benny nach seinem Pech mit mir unsicher geworden war. Er hätte ja pfeifen können.«
    »Ja, was denn?«
    »Wilson, stellen Sie sich doch nicht so an«, legte ich los. »Sie wissen doch genau, was gespielt wird. Free hat eine Halbstarkenbande aufgezogen, die für ihn runde 40 000 Dollar erbeutet hat. Benny kassierte die Beute ein und der Anteil Frees betrug 30 000 Dollar. Hier, mein Junge, ich kann Ihnen Zeugenaussagen zeigen, die beschworen sind.« Ich tippte auf eine Akte, die mit dem Fall überhaupt nichts zu tun hatte, hoffte aber, daß es wirkte.
    »Ich höre immer Bande«, stellte sich Wilson dumm.
    »Benny war der Verbindungsmann zu Free«, redete ich weiter. »Das alles ist längst geklärt. Und die Morde an Clamdon, Vanny und Fall geschahen aus Angst vor Verrat. Die Boys vom College wollten nicht mehr mitmachen. Sie hatten es mit der Angst bekommen. Wilson, ich gebe Ihnen die Chance, Kronzeuge zu sein. An Ihrer Stelle würde ich sie nutzen.«
    »Sie sind völlig verrückt«, sagte Wilson, als ich eine halbe Stunde so auf ihn eingetrommelt hatte. »Ich möchte bloß noch mal wissen, ob ein Haftbefehl gegen mich vorliegt. Wenn nicht, dann haue ich ab. Ich hab’ meine Zeit nicht gestohlen.«
    »Noch können Sie gehen«, erwiderte ich. »Aber wenn ich noch einmal auftauche, dann werde ich Ihnen kein Angebot mehr machen können. Halten Sie sich das vor Augen, mein Junge.« Lefty Wilson hielt es für unter seiner Würde, sich weiter mit mir zu unterhalten. Ich nahm ihm das nicht übel. Jeder Mensch reagiert eben entsprechend seinen Nerven. Er v.erschwand aus dem Büro, und ich griff nach dem Telefonhörer.
    Ich setzte einen Spruch ab und stellte mich ans Fenster. Meine Kollegen arbeiteten ausgezeichnet.
    Als Lefty seinen Wagen anrollen ließ, kreuzte hinter ihm bereits der Schatten auf. Ich wollte nämlich genau wissen, wie jetzt der Hase lief. Jetzt mußte jeder Zug genau überlegt werden. Eine Panne durfte ich mir nicht leisten, sonst gefährdete ich ein Menschenleben.
    Dann überlas ich noch einmal meine vor zwei Stunden erhaltenen Telegramme. Ich überlas sie immer wieder und war in bester Laune. Die Leimruten waren ausgelegt. Jetzt mußte es eigentlich klappen. High, dem ich Vortrag hielt, grinste, was er recht selten tat. Auch er freute sich, daß der Schlußgong ertönen konnte. Nach menschlichem Ermessen konnte eigentlich nichts mehr passieren.
    Ich will Sie nicht mit Einzelheiten langweilen, aber Sie dürfen mir glauben, daß Mr. High und ich immer wieder die Köpfe zusammensteckten. Wir standen in engem Kontakt mit Leutnant Hyden, der seinerseits seine Streitmacht kontrollierte. Bisher hatte sich allerdings nichts ereignet.
    Am Nachmittag — ich hatte gerade oben in der Kantine eine Kleinigkeit zu mir genommen — verlangte Free mich zu sprechen. Ich stand ihm eine Stunde später gegenüber.
    Free hätte sich in der Zwischenzeit nicht etwa erholt, sondern war restlos fertig. Die Tränensäcke unter seinen Augen hatten sich yergrößert und seine Augen flackerten mich unsicher an.
    »Zigarette?« fragte ich ihn. Er langte so heftig zu, wie’s nur ein Kettenraucher tun kann, der seit Stunden keinen Tabak mehr geschmeckt hat.
    »Sie wollten mich sprechen, Free«, begann ich und setzte mich auf den Rand der heruntergeklappten Pritsche.
    »Cotton«, begann er und räusperte sich. »Wie lange soll ich hier noch schmoren? Wenn das so weitergeht, werde ich noch

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