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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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Ranger nicht ohne Grund geflüchtet war.
    Allerdings, das mußte ich zugeben, war sie sehr entsetzt gewesen, als sie von der Ermordung Steve Clamdons gehört hatte. Als ich das Grundstück gerade erreicht hatte, ertönte ein gellender Schrei. Ich trabte sofort los, übersprang das niedrige Gitter und öffnete die Haustür.
    »Miß Ranger…!« rief ich noch einmal und startete in den Garten hinunter. Weit war ich noch nicht gekommen, als plötzlich ein Schuß aufbellte. Ich spürte zwar noch nicht einmal den Luftzug eines vorbeizischenden Geschosses, aber ich wußte, daß es für mich bestimmt gewesen war.
    Ich riß meine Waffe aus dem Schulterhalfter und entsicherte sie. Wieder sah ich den weißen Fleck, riskierte es aber nicht, auf ihn zu schießen. Ich wußte nicht, was dieser Fleck darstellte.
    Ein zweiter Schuß bellte auf.
    Diesmal zischte etwas knapp an mir vorbei und landete krachend in der Holzwand des Hauses. Ich hatte einen Feuerstrahl gesehen und eröfnete das Feuer. Ich schoß zweimal und hörte einen lauten Aufschrei, der von einem Mann herrührte.
    Als ich loslief, stolperte ich über eine Wegeinfassung. Leider schlug ich hin und verlor dabei meine Kanone. Kostbare Sekunden verstrichen, bis ich sie wieder in der Hand hatte, dann raffte ich mich auf und hielt auf die Stelle zu, von wo aus man geschossen hatte.
    Ich hörte ein lautes Stöhnen, war aber vorsichtig, um nicht in eine Falle hineinzulaufen. Ich pirschte mich mit entsicherter Waffe an die dunkle Gestalt heran, die auf dem Rasen lag, und war bereit, sofort zu schießen.
    Ich kniete mich hin; es war ein Mann. Als ich die Hände hochhob, fühlte ich Blut an meinen Fingern.
    Kurz entschlossen hob ich den Arm hoch und trug ihn in das Haus. Als Licht auf sein Gesicht fiel, erkannte ich einen der jungen Männer, die als Gäste im Hause Ranger gewesen waren. Ich legte den jungen Burschen auf die Couch und untersuchte ihn. Mein Gesicht war ernst, als ich mich aufrichtete. Der junge Mann verlor sehr viel Blut und mußte sofort in ein Krankenhaus. Die Kugel hatte seine Brust getroffen.
    Ich lief zum Telefon und rief meine Dienststelle an. Mit wenigen Worten informierte ich die diensttuenden Beamten und ging dann zurück zu dem Verwundeten, um ihm einen Notverband anzulegen. Erst als das getan war, konnte ich mich um die Frau kümmern, die draußen im Garten geschrien hatte.
    Ich entdeckte einen Lichtschalter neben der Tür, mit dem man die Gartenlaternen anzünden konnte. Jetzt konnte ich endlich etwas sehen.
    Es war Helen Ranger, die auf dem nassen Rasen lag und sich nicht rührte. Erschreckt beugte ich mich zu ihr herunter, atmete aber erleichtert auf, als ich sie unverletzt fand. Dann untersuchte ich die Stelle, an der der junge Mann gelegen hatte. Das Gras war dort niedergedrückt, und das Blut bildete einen dunklen Fleck auf dem Rasen. Meine Suche nach der Waffe, aus der man auf mich geschossen hatte, blieb aber zu meiner Überraschung ergebnislos. Ich ließ mich auf die Knie fallen und suchte noch einmal. Die Waffe konnte doch nicht verschwunden sein. Ich fand aber nur zwei Patronenhülsen, die einem Kaliber von 7,65 entsprachen.
    »Na, geht’s wieder?« fragte ich Helen Ranger, die stöhnte und sicht aufrichtete. Sie wollte schreien, als sie so plötzlich angesprochen wurde, aber als sie mich erkannte, biß sie sich auf die Lippen und lehnte meine Hilfe ab.
    »Ich kann allein aufstehen«, sagte sie ärgerlich. »Wie kommen Sie dann überhaupt hierher?«
    »Was war hier los?« wollte ich von ihr wissen. »Nun kommen Sie mir ja nicht mit billigen Märchen, mein Kind. Ich fühle nämlich, daß mein Kragen dicht vor dem Platzen steht. Weshalb haben Sie geschrien? Was war passiert?«
    »Ich habe nicht geschrien! Wie kommen Sie denn darauf, daß ich geschrien haben soll?«
    »Kommen Sie mit ins Haus«, sagte ich kühl. »Madien Sie sich aber schon jetzt darauf gefaßt, daß ich Sie zum Sprechen bringen werde. So geht’s ja nun nicht, wie Sie sich das vorstellen.«
    »Mich können Sie lange fragen«, erwiderte sie schnippisch. »Ich kann nur immer wieder sagen, daß ich nicht geschrien habe. Hier in der Gegend sollen nämlich noch mehr Menschen wohnen.«
    Ich antwortete nicht. Sie schien nicht zu wissen, daß im Wohnzimmer ein angeschossener junger Mann lag. Ich schob das Mädchen ins Zimmer. Sie sah den Angeschossenen sofort.
    »Mein Gott!« stieß sie erschreckt hervor. »Was ist mit Mike? Ist er auch tot?«
    »Kennen Sie diesen Jungen?«
    »Er

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