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0019 - Der Unsterbliche

Titel: 0019 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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müssen auf ihren glutflüssig werdenden Planeten verschmoren. Ihre Raumschiffe sind nur einfach lichtschnell. Niemals werden sie sich vor der explodierenden Sonne in Sicherheit bringen können. Ist der Unbekannte verrückt geworden?"
    „Wir sind zu spät gekommen", sagte Rhodan gepreßt. „Viel zu spät. Die Fehltransition hat uns Wochen gekostet. Mittlerweile hat sich einiges getan. Crest, setzen Sie bitte den Kurs auf den achten Planeten fest. Umlenkmanöver in drei Minuten. Danke."
    Im Schiff sahen sich mehr als 500 Menschen an. Die Waffenschaltungen blieben unberührt. Die vorher georteten Fremdkörper waren ferronische Raumschiffe. Die eiförmigen Außenzellen waren ebenso unverkennbar wie die Tatsache, daß es sich um eine riesige Flotte von mehr als 600 Einheiten handelte.
    „Sie fliehen zu den äußeren Planeten", stöhnte Bully. „Großer Gott, was ist hier passiert?"
    Rhodan antwortete nicht. Er schien zu wissen, wenigstens zu ahnen, was mit dem ohnehin sehr großen Stern namens Wega geschehen war. Nach genau drei Minuten begannen die Triebwerke des Superschlachtschiffes zu tosen. Die positronisch berechnete Kursänderung bedingte bei annähernder Lichtgeschwindigkeit eine Korrekturkurve von etwa 21 Millionen Kilometer.
    Die flammende Wega wanderte langsam aus den Frontbildschirmen. Dafür tauchte die grenzenlose Düsternis des interstellaren Raumes mit seinen vielfältigen Sternen auf. Der achte Wega-Planet, „Ferrol" genannt, stand noch über sieben Milliarden Kilometer entfernt. Nach der Kursangleichung entschloß sich Rhodan zu einer überlichtschnellen Kurztransition. Selbst bei annähernder Lichtgeschwindigkeit hätten sie ungefähr sieben Stunden benötigt, um die achte Welt des riesenhaften Systems zu erreichen. Der Raum wurde erschüttert, als das Schlachtschiff inmitten einer grellen Leuchterscheinung verschwand. Es war, als hätte es niemals eine STARDUST II gegeben.
     
    2.
     
    Es lag in der Natur arkonidischer Strukturtaster, die von ihnen entdeckten Veränderungen im festen Gefüge des vierdimensionalen Normalraumes als Sofortimpuls anzuzeigen. Der Hyperraum, dessen total andersartige Gesetze den Begriff „Zeit" ohnehin nicht zuließen, übermittelte den Stoßwert eines gewaltsam in ihn eindringenden Körpers augenblicklich.
    So geschah es, daß John McClears lautstarke Verwünschungen von einem zermürbenden Tosen überlagert wurden. Die Zentrale seines sechzig Meter durchmessenden Beibootes vom GOOD-HOPE-Typ schien sich in ein rasselndes, undichtes Etwas zu verwandeln. Die Feinortungsschaltung des eingebauten Strukturtasters schlug durch. Der Grobwert-Teil drohte im nachhallenden Dröhnen der akustischen Signalgebung mit einer Selbstvernichtung.
    McClears Fuß war um eine Idee schneller. Der Hauptschalter flog nach oben. Das Wummern verstummte.
    „Eine Strukturerschütterung, eh?" staunte Everson, Leutnant und stellvertretender Kommandant an Bord des Beibootes S-3. „Allerhand Zunder, muß man sagen.
     
    *
     
    „Treibe mich nicht zum Wahnsinn!" knirschte Captain McClears. Gemächlich wälzte Everson seinen riesigen Körper zum unbrauchbar gewordenen Strukturtaster hinüber. „Okay", fuhr er lässig fort, „machen wir den Kahn gefechtsbereit. Es geht wahrscheinlich wieder los! Dabei dachte ich, wir hätten diese Echsennachkömmlinge endgültig aus dem Wegasystem vertrieben. Das sieht mir ganz danach aus, als wären wenigstens zehn große Schiffe auf einmal aus dem Hyperraum gekommen."
    „Oder ein einziges riesenhaftes", schnaufte McClears. Erschöpft ließ er sich in seinen Kontrollsitz fallen.
    Beiboot S-3 hatte nur eine zehnköpfige Besatzung an Bord. Niemand hatte ernsthaft damit gerechnet, jemals solche Schwierigkeiten anzutreffen. McClears gehörte zu jenen jungen Raumjagdpiloten, die auf Rhodans Raumakademie den letzten „Feinschliff" erhalten hatten. Ehemals hatte McClears inbrünstig gehofft, mit einem dröhnenden Raketenungeheuer der US. Space Force zum Mond fliegen zu dürfen.
    Nur bis zum Mond; weiter hatten sich seine Wunschträume gar nicht erstreckt. Perry Rhodan, vor Jahren noch Major der Space Force, war dann zusammen mit seiner Besatzung als erster Mensch auf dem Trabanten gelandet. Zu jener Zeit war McClears noch ein kleiner Leutnant ohne besondere Privilegien gewesen. Das hatte sich nach Abschluß seiner Ausbildung schnell geändert. Im Zeitraum von nur vier Jahren hatte Rhodan die Dritte Macht aufgebaut. McClears war einer der ersten Offiziere gewesen, die

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