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002 - Das Henkersschwert

002 - Das Henkersschwert

Titel: 002 - Das Henkersschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hatte er auf Sizilien eine Auseinandersetzung mit der Mafia. Er wurde lebendig eingemauert. Dabei starb er, wurde aber wieder zum Leben erweckt und lebt seitdem als Untoter weiter. Er quartierte sich bei uns ein, und wir mußten ihm laufend Opfer besorgen. Ich hatte entsetzliche Angst vor ihm.« Nach diesen Worten schwieg sie und hing ihren Gedanken nach.
    Dorian beschloß, über den Ring zu fahren, der Wien in einem Halbkreis umspannt. Als er kurz vor der Fasangasse ein Restaurant sah, hielt er den Wagen an. Er hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen, und sein Hunger war übermächtig geworden. Das Lokal entpuppte sich als eine einfache Gaststätte und wirkte wenig einladend. An der Theke standen einige Betrunkene und hielten Weingläser in ihren Händen. Es roch nach abgestandenem Bier und kaltem Rauch. Sie gingen am Ausschank vorbei in ein Extrazimmer, das gemütlicher war, und nahmen an einem Tisch in der Ecke Platz.
    Dorian sah flüchtig die Speisekarte durch. Er entschied sich für ein Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln. Coco wollte nichts essen.
    »Ich muß nur kurz telefonieren«, entschuldigte er sich, nachdem der Ober die Bestellung aufgenommen hatte.
    Nach kurzem Suchen fand er eine Telefonzelle. Er wählte die Nummer seines Hotels und verlangte Barrett zu sprechen. Nach wenigen Sekunden meldete sich der Psychiater. »Ich habe den ganzen Nachmittag auf Sie gewartet«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Tut mir leid«, entgegnete Hunter. »Ich konnte nicht kommen. Ich erzähle Ihnen später, was geschehen ist. Ist bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Natürlich. Ich habe alles zur Abreise vorbereitet. Wir können jederzeit fliegen. Sie müssen nur noch einige Papiere unterschreiben.
    Sie sollten noch heute zur Klinik fahren.«
    »Ich bin bereits auf dem Weg«, erklärte Dorian.
    »Fein. Verlangen Sie Dr. Burger. Er ist für die Behandlung Ihrer Frau zuständig.«
    »In Ordnung. Wir treffen uns morgen beim Frühstück. Packen Sie Ihre Sachen ein, und seien Sie bitte so nett und geben Sie dem Piloten Bescheid! Ich möchte gegen Mittag abfliegen.«
    Dorian verabschiedete sich und hängte ein. Er war unschlüssig, ob er Helnwein anrufen sollte. Von seinem Platz aus konnte er Coco beobachten. Das Mädchen wirkte unglaublich nervös. Ihr Gesicht war noch immer bleich, und sie hielt ihre Hände nicht eine Sekunde ruhig. Abwechselnd spielte sie mit der Zigarettenpackung und dem Feuerzeug. Er wählte Helnweins Nummer. Es dauerte reichlich lange, bis der Hörer abgehoben wurde.
    »Guten Abend, Herr Helnwein«, sagte Dorian und stellte sich vor.
    »Sie erinnern sich an mich?«
    »Natürlich, Herr Hunter. Sie wollen das Schwert sehen, nicht wahr?«
    »Stimmt genau«, sagte Dorian. »Kann ich noch heute abend bei Ihnen vorbeisehen? Ich könnte in zwei Stunden bei Ihnen sein.«
    »Sicher. Sie kennen ja meine Adresse, Jagdschloßgasse 231. Allerdings bekomme ich das Schwert erst morgen früh.«
    Dorian überlegte. Das warf einige seiner Pläne über den Haufen.
    »Das macht nichts«, sagte er nach einigem Zögern. »Ich komme trotzdem vorbei.«
    Er blieb noch einige Sekunden stehen, nachdem er eingehängt hatte. Coco sah sich unruhig um. Der Kellner hatte in der Zwischenzeit die bestellten Getränke gebracht; Coco hatte ihr Glas bereits zur Hälfte geleert. Als er an den Tisch zurückkehrte, schaute sie nervös auf. In ihren Augen las er Furcht. Er war nicht sicher, ob sie ihm etwas vormachte. Vielleicht fürchtete sie sich ja wirklich. Er setzte sich und trank einen Schluck Bier; es war kühl und schmeckte ausgezeichnet.
    »Ich habe mit Helnwein gesprochen«, sagte er und wartete auf ihre Reaktion, doch es kam keine. Sie blickte ihn nur schweigend an.
    »Ich besuche ihn noch heute. Vielleicht kann er mir einige Auskünfte über deine Familie geben.«
    »Das bezweifle ich«, meinte sie. »Er weiß nicht viel über uns.«
    »Und nach Helnwein werde ich deiner Familie einen Besuch abstatten.« Während er dies sagte, beugte er sich vor und sah ihr tief in die Augen.
    »Laß das lieber!« bat sie. »Es könnte wirklich dein Tod sein.«
    »Das ist mir gleichgültig«, knurrte Dorian. »Ich will Bruno Guozzi vernichten.«
    »Das ist unmöglich«, sagte sie und spielte weiter mit der Zigarettenschachtel. »Er ist nicht zu töten, da er ja schon tot ist. Du solltest lieber so rasch wie möglich aus Wien verschwinden. Hier droht dir Gefahr. Nichts als Gefahr.«
    »Ich fliege morgen nach London zurück«, sagte Dorian. »Und heute nacht

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