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002 - Der Unheimliche vom Todesschloß

002 - Der Unheimliche vom Todesschloß

Titel: 002 - Der Unheimliche vom Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca LaRoche
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gebracht.
    Sie hörte Gautier näher kommen. Er wuchtete die sargähnliche Kiste ins La­bor und setzte sie ab. Keuchend blieb er stehen.
    »Schau sie dir an«, lockte die Webster.
    Das von Eiterbeulen umkränzte Auge des Häßlichen blickte hoch.
    Wie ein Schlag ging es durch den gekrümmten Körper des Monsters.
    »Schön, nicht wahr?« fragte die Teufe­lin. »Gefällt dir die Frau, Gautier?«
    Gautier röchelte. Er stierte die mit Lack besprühte Leiche Madeleine Riquettes an.
    »Madeleine…«, ächzte er.
    Mit rollenden Hüften rückte die Web­ster näher an ihn heran. Die Qual des Häßlichen bereitete ihr helles Vergnü­gen.
    »Ja, es ist Madeleine Riquette… Sie soll es wenigstens sein«, lachte sie. »Ha­be ich sie nicht wundervoll hinbekom­men?«
    »Madeleine…« Er ließ sich auf die Erde sinken und senkte den Kopf. »Ma­deleine ist tot.«
    Sekundenlang zögerte die Webster.
    »Sie ist nicht tot, Gautier. Das ist nicht Madeleine Riquette, sondern die Frau, die du aus dem Haus in Versailles geholt hast, erinnerst du dich?«
    Gautier hob den Kopf und sah die Webster an. »Ja.«
    »Na, also.«
    »Wer…«, keuchte Gautier, »hat die Figur bestellt?«
    »Ein reicher Mann. Der Liebhaber von Madeleine.«
    Die Krallenhände ballten sich zu Fäu­sten.
    »Liebhaber…?«
    »Natürlich, Gautier, du denkst doch hoffentlich nicht, daß Madeleine dir die ganze Zeit über treu geblieben ist? Sie hatte viele Liebhaber. Dieser hier hat Angst vor der Trennung von Madeleine und will ihre lebensgroße Figur haben. Wir werden sie ihm liefern.«
    »Madeleines Liebhaber…«, heulte Gautier. Sein gekrümmter Körper wurde wie im Krampf geschüttelt. Seine Stim­me hörte sich wie der Schrei eines gequälten Tieres an.
    Eliza Webster war zufrieden. Obwohl der Uhrzeiger auf die Zwölf vorrückte und sie sich beeilen mußte, wollte sie um nichts diese herrliche Szene verderben. Sie genoß sie aus vollen Zügen.
    »Hilf mir, die Figur in die Kiste zu stellen«, befahl sie.
    Dieser Narr merkt nicht, daß es wirklich Madeleine ist und nicht eine andere Frau! frohlockte sie.
    Doch es war, als ob Gautier ihren Befehl gar nicht gehört hätte.
    Er trat an die mit farblosem Lack besprühte Figur heran. Sie war stein­hart, und sie wirkte so starr wie eine. Schaufensterpuppe.
    Gautier betrachtete die Figur. Zuerst den Hals und den Brustansatz, dann die Arme. Er untersuchte das Abendkleid, das Ronald La Roche seiner Bestellung beigefügt hatte, und schließlich die Schuhe.
    Dann richtete sich Gautier auf und fixierte das Gesicht der Toten.
    Eliza Webster ließ ihn nicht aus den Augen. Sie hatte ihre Hände in den Taschen des weißen Laborkittels und beobachtete ihn mit überlegenem Lä­cheln.
    Plötzlich stutzte Gautier.
    Ganz nahe brachte er sein Auge an das Kann der Leiche heran.
    Dann warf er sich herum und sprang auf Eliza Webster zu.
    »Sie ist es! Sie ist es…«, gellte sein Schrei in ihr Ohr.
    Die Webster vergaß zu lächeln.
    »Was meinst du? Wer ist es?«
    »Madeleine«, brüllte Gautier.
    »Natürlich, sie sieht aus wie Made­leine!« Die Webster kramte das Starfoto heraus, das La Roche ihr geschickt hatte. »Hier ist das Bild. Ich bin eine Künstle­rin. Du kennst ja Madeleine Riquette. Du mußt beurteilen können, ob ich aus dieser Frau Madeleine Riquette gemacht habe, Gautier.«
    »Es ist Madeleine«, flüsterte Gautier. »Ich erkenne es an der Narbe.«
    Narbe? dachte die Webster. Was für eine Narbe?
    »Was, zum Teufel, meinst du?« fuhr sie Gautier wütend an.
    »Die Narbe. Sie hatte eine Lymphdrü­senoperation rechts am Hals. Und die Figur da… hat die Narbe auch.«
    Der Spaß an diesem außergewöhnli­chen Ereignis war wie fortgewischt.
    »Willst du mich ärgern, wie?« fuhr sie den Häßlichen zornig an. »Du Idiot, du Narr – und wegen so einer kleinen Narbe behauptest du, daß die tote Frau Madeleine wäre?«
    »Madeleine ist tot. Und ich habe sie getötet. Auf Ihren Befehl, Madame!« Gautiers Stimme klang nicht mehr menschenähnlich.
    »Trottel! Du Wahnsinniger!« hackte die Webster auf Gautier ein. »Warum hörst du nicht, was ich dir sage? Ich habe dieser Figur die Ähnlichkeit verliehen, ich allein – in Wirklichkeit sah die Frau ganz anders aus. Ich bin ein Genie und habe nach dem Foto die Ähnlichkeit hervorgezaubert.«
    »Nein, nein…«
    »Madeleine Riquette lebt«, höhnte die Webster. »Sonst würde ja bestimmt et­was in der Zeitung stehen, oder? Aber du hast ja das Lesen verlernt.«
    »Wo ist

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