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002 - Flucht von Phönix

002 - Flucht von Phönix

Titel: 002 - Flucht von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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worden. So hatte er sich fast alle Worte, die er aus der Sprache der Bulowas aufgeschnappt und verstanden hatte, merken können. Im Folgenden nannte er nun diese Worte und ihre Übersetzung. Pieto wiederholte jedes der Worte so lange, bis er es sich eingeprägt hatte.
    Einige Worte kannte auch er und weitere wichtige Worte brachte Randall ihm mittels Mimik und Gestik bei. Der Junge erwies sich als erstaunlich lernfähig. Schon nach kurzer Zeit konnten sie unter Zuhilfenahme der Hände ein einigermaßen verständliches Gespräch führen.
    Ken Randall erfuhr die Gründe, warum Pieto ihm und Tanya Genada geholfen hatte. Natürlich war er nicht das, was der Junge in ihm sah, aber er ging nicht weiter darauf ein. Zumindest vorläufig war er auf den Jungen angewiesen und er wusste nicht zu sagen, wie dieser reagieren würde, wenn er von seinem Irrtum erfuhr. Wichtig war einzig und allein, dass er zu der Station zurückkehren konnte, um möglicherweise Hilfe von der Erde zu holen. Es war auch denkbar, dass die Wissenschaftler von Mechanics längst den Fehler gefunden hatten und Hilfe bereits unterwegs war. Aber die Menschen würden das Dorf genauso wenig finden, wie er allein den Rückweg zu der pyramidenförmigen Station.
    »Schattentor«, sagte er und legte die Finger zu einem Dreieck zusammen. Er hatte inzwischen gelernt, dass die Bulowas die Station so nannten. Jedenfalls kam seine Übersetzung dem Originalbegriff sehr nahe. »Ich muss zum Schattentor.«
    Erschrocken sprang Pieto auf und begann so schnell und erregt in seiner eigenen Sprache zu sprechen, dass Randall wieder nichts verstand.
    »Keine Angst«, beschwichtigte er.
    »Dämonen!«, brachte der Eingeborene über die Lippen. »Dämonen uns töten. Dämonen in Schattentor!« Er nickte bekräftigend mit dem Kopf.
    »Nein!«, antwortete Ken Randall rasch. Ihm fiel eine Notlüge ein. Vielleicht würde der Junge darauf hereinfallen und seine abergläubige Furcht überwinden. »Dämonen tot. Wir alle getötet. Du keine Angst haben.«
    Verwirrt schaute Pieto ihn an. »Tot?«, echote er. Er blickte sich mit allen Anzeichen von Furcht um, als erwartete er, dass die gefürchteten Wesen im nächsten Moment auftauchen würden, um die blasphemische Bemerkung zu rächen.
    »Nicht einer ist mehr am Leben«, bestätigte Randall. Da er selbst nicht an Dämonen und ähnliches glaubte, bereitete es ihm keine Skrupel, dem Jungen diese Geschichte aufzutischen. Es war nicht einmal eine richtige Lüge.
    Nach einigen Minuten hatte Pieto seine Entscheidung getroffen. »Komm«, sagte er und löschte das Feuer. Nur zwei brennende Äste hielt er als Fackeln zurück. Eine reichte er Randall, bevor er ihn weiter in den Berg hinein führte.
    Der Survival-Spezialist hielt ihn am Arm zurück. »Ausgang«, sagte er und zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Pieto schüttelte den Kopf. »Weg durch Berg«, radebrechte er. Schweißtropfen perlten auf seiner Stirn. Die konzentrierte Unterhaltung musste ihm große Mühe bereiten.
    Randall folgte ihm.
    Die folgenden Stunden eilten sie schweigend hintereinander her. Bald schon endete die Höhle, aber wie Pieto gesagt hatte, gab es einen schmalen Durchgang, gerade groß genug, dass sie hindurchschlüpfen konnten. Sie gelangten in einen natürlich entstandenen Stollen, der immer wieder in weitere Höhlen mündete.
    Längst schon hatte Ken Randall jedes Gefühl für die Zeit verloren. Seine Uhr hatten die Bulowas ihm abgenommen.
    In diesem Reich tiefster Finsternis, das niemals auch nur ein einziger verirrter Sonnenstrahl erhellen würde, gab es nichts, woran er den Ablauf der Zeit messen konnte. Nichts, außer dem monotonen Hallen ihrer Schritte, das oftmals als bizarr verzerrtes Echo zurückgeworfen wurde. Und darauf achtete er nicht.
    So wusste er nicht zu sagen, wann er das seltsame Gefühl zum ersten Mal wahrnahm.
    Es begann als ein ganz schwaches Zerren in seinem Inneren, gerade so, als tasteten unsichtbare, unendlich zarte Hände nach seinem Geist. Anfangs konnte er das Gefühl ignorieren.
    Nach einer Weile jedoch schien es einen Widerhall tief in ihm zu finden. Eine schwache Lockung schwang in dem Zerren mit, die sich mit jedem Schritt verstärkte.
    Unsicher blickte Ken Randall sich um. Er konnte sich die Herkunft des Gefühls nicht erklären. Es war schon zu stark geworden, um es zu ignorieren. Fast wie eine magnetische Kraft zog es ihn vorwärts. Der Survival-Spezialist war sich nicht sicher, ob er noch hätte umkehren können,

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