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002 - Flucht von Phönix

002 - Flucht von Phönix

Titel: 002 - Flucht von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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bereit zu gehen. Erst wollte er die Herkunft des ungewöhnlichen Lockens ergründen.
    Er schritt zwischen den Gräbern hindurch. Eines sah aus wie das andere. Nirgendwo hatten sich Steine von den niedrigen Haufen gelöst. Die Bulowas schienen die Anlage sorgsam zu pflegen.
    Es gelang ihm nicht, die Anzahl der Gräber oder die Größe der Höhle auch nur annähernd zu schätzen. Nirgendwo traf der Lichtkreis der Fackel auf ein Ende.
    Dafür entdeckte Randall, nachdem er fast hundert Meter weit in die Höhle eingedrungen war, einen großen, dunklen Klotz, der zwischen den Grabreihen aufragte.
    Neugierig trat er näher.
    Der Klotz besaß die ungefähre Form eines humanoid geformten Wesens, war allerdings rund drei Meter groß. Die Oberfläche bestand aus einem Material, wie Randall es noch niemals zuvor gesehen hatte. Es war nicht nur schwarz, es war noch dunkler. Ihm fiel kein passender Ausdruck ein, der darauf zutraf. Es war, als würde die Statue alles Licht in sich aufsaugen und verschlucken. Ein Würfel, geschaffen aus absoluter Lichtlosigkeit und noch mehr als das. Das Material war dunkler als bloße Finsternis.
    Verwirrt streckte Randall die Hand danach aus. Er zögerte noch einmal, als seine Fingerspitzen nur noch wenige Zentimeter von der Statue entfernt waren, aber dann überwand er seine ungewisse Furcht und berührte den bizarren Klotz. Er wusste nicht, was er erwartet hatte. Etwas wie einen starken Stromschlag, einen mentalen Hieb, oder …?
    Nichts von alldem trat ein. Das Material fühlte sich fast wie gewöhnlicher Stein an. Einige Unterschiede gab es dennoch. Es war weder hart noch weich, nicht kalt und nicht warm. Es war einfach nur da und schien sich seinen Empfindungen auf seltsame, unbegreifliche Weise zu entziehen.
    Und dann mit einem Mal …
    Es war, als ob ein Schacht, der direkt in die Unendlichkeit zu reichen schien, ihn verschlucken würde. Nach Sekunden verschwand das Gefühl. Stöhnend richtete Ken Randall sich auf. Genauso wie Pieto war er zu Boden gestürzt.
    Diesmal widersetzte er sich nicht, als der Bulowa ihn neuerlich zum Gehen aufforderte. Mit einem letzten unsicheren Blick auf das sonderbare Gebilde schloss er sich dem Jungen an.
    Ihr Weg führte sie weitere drei Stunden durch die felsige Unterwelt, bis sie endlich einen Ausgang erreichten.
    Als Randalls Blick auf die Pyramide fiel, in der sich das Star Gate verbarg, hatte er die Statue fast vergessen.
     
    *
     
    Das Gerät besaß für Clint Fisher eine unverkennbare Ähnlichkeit mit einem elektrischen Stuhl, wie er früher benutzt worden war, um Todesurteile zu vollstrecken. Es gab eine Sitzfläche und eiserne Spangen an den Lehnen. Zudem befand sich am oberen Ende des Geräts ein eisernes Stirnband.
    Die Ähnlichkeit störte Fisher nicht weiter, schließlich diente das Gerät einem ganz anderen Zweck.
    Darauf deuteten schon die angeschlossenen Messinstrumente hin. Es gab mehrere Bildschirme und ein Schaltpult.
    Ungeduldig wartete der Sicherheitschef, bis Daniel Jansen endlich in den Verhörraum geführt wurde. Die Bewegungen des Wissenschaftlers wirkten unsicher und orientierungslos. Sein Blick war in eine nicht existierende Ferne gerichtet; typische Begleiterscheinungen des Trancezustandes, in den die verabreichten Psychopharmaka ihn versetzt hatten.
    Einer der Ärzte, die Jansen stützten, trat auf Fisher zu, während sein Kollege den betäubten Wissenschaftler auf dem Lügendetektor festschnallte. Jansen ließ alles mit sich geschehen. Sein Bewusstsein war weitgehend ausgeschaltet, sein Willen durch die Psychodrogen gebrochen.
    »Er ist Geheimnisträger«, sagte der Arzt. Nur diese drei Worte; weitere Erklärungen waren nicht nötig.
    Wenn diese Nachricht Fisher aus dem Konzept brachte, so zeigte er es nicht.
    Er wusste, was die Worte bedeuteten. Bei Mechanics, wie auch bei allen anderen Konzernen, wurden Geheimnisträger besonders geschützt. Zu groß war die Gefahr, dass sie gegen ihren Willen von der Konkurrenz gezwungen werden könnten, ihre Geheimnisse preiszugeben. Ein geringfügiger operativer Eingriff im Gehirn reichte aus, das Wissen zu schützen.
    In mehr als neunzig Prozent aller Fälle machte die Operation sogar die Wirkung eines Detektors und der Drogen zunichte. In diesem Fall erwies es sich als Bumerang. Die Wirkung konnte nicht rückgängig gemacht werden.
    Fisher überlegte nur wenige Sekunden.
    »Wir versuchen es trotzdem«, ordnete er an.
    Erschrocken zuckte der Arzt zusammen. »Das ist nicht Ihr Ernst«,

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