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0020 - Im Landhaus der Schrecken

0020 - Im Landhaus der Schrecken

Titel: 0020 - Im Landhaus der Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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haben. Ihr Mörder nahm telepathischen Kontakt mit ihr auf und lockte sie auf diese Weise aus dem Haus. Draußen wartete er auf sie und fiel über sie her, als sie ihm gegenübertrat.« Der Geisterjäger sah Steve Murphy ernst an. »Das bringt mich zwar keinen Schritt weiter, aber es schafft Licht in das verdammte Dunkel, das diesen rätselhaften Mordfall umgibt.«
    »Welches Motiv kann der Mörder gehabt haben?« fragte der Makler, während er sich eine Zigarette anzündete und den Rauch an John vorbeiblies.
    »Dämonen morden manchmal aus reinem Vergnügen«, sagte John grimmig. »Dennoch will ich das in diesem Fall nicht annehmen. Ich glaube, der Mord geschah aus Gewinnsucht. Immerhin ist das teure Smaragdkollier des Opfers spurlos verschwunden. Wir werden bestimmt mehr wissen, sobald das Halsband irgendwo in dieser Stadt wieder auftaucht.«
    Das Klappern der Schreibmaschine verstummte nebenan.
    John glaubte, einen tiefen Seufzer zu hören.
    Und dann fiel etwas mit einem dumpfen Laut zu Boden.
    Der Geisterjäger war sofort auf den Beinen. Er jagte mit langen Sätzen quer durch den Raum und erreichte die Tür, hinter der sich Steve Murphys Sekretärin befinden mußte. Auch der Makler war aufgesprungen. Er sah John Sinclair verdattert an, wußte nicht, was er vom Sturmlauf des Oberinspektors halten sollte, denn er hatte nichts vernommen.
    John wollte die Tür aufstoßen, doch er schaffte es nicht. Mit vollem Schwung prallte er gegen das harte Holz der Tür. Ein glühender Schmerz zog sich von der Schulter abwärts durch seinen Arm. Nebenan war ein unheimliches Zischen zu hören.
    »Wieso geht die Tür nicht auf?« rief Steve Marphy verdutzt. »Niemand hat sie abgeschlossen.«
    Suko eilte zu John.
    »Was ist denn überhaupt passiert, Oberinspektor?« wollte der Makler wissen.
    Nebenan fiel krachend ein Stuhl um. Das entging auch Murphy nicht. Er lief nun ebenfalls zu John. »Susan!« rief er den Namen seiner Sekretärin. »Susan! Mein Gott, so antworten Sie doch! Susan, was ist mit Ihnen?«
    Suko legte John seine klobige Hand auf die Brust und drückte ihn ein Stück von der Tür weg. »Darf ich mal?« fragte er, und er schob auch den Makler beiseite, um einen kurzen Anlauf nehmen zu können. Vier Schritte ging er zurück. Dann rollte er wie eine Bombe heran. Seine Miene wirkte versteinert. Die geballte Kraftladung explodierte an der Tür. Diesem ungestümen Ansturm war das Holz nicht gewachsen. Es zersplitterte. Die Tür flog auf und knallte an die Wand.
    Murphy fuhr sich mit zitternden Händen an die bebenden Lippen.
    Der Raum war total verwüstet.
    »Jesus, wer hat das getan?« schrie der Makler entsetzt.
    John und Suko schnellten vorwärts. Gemeinsam suchten sie nach dem Kerl, der hier so fürchterlich gewütet hatte. Auf dem Schreibtisch herrschte ein unüberschaubares Chaos. Alle Blätter waren in Unordnung, waren zerknüllt oder zerfetzt. Die Schreibmaschine lag auf dem Boden. Die elektrische Kaffeemaschine ebenfalls. Sämtliche Ordner waren aufgerissen. Bilder von Murphys Objekten – in die er sich verliebt hatte, weil sie ihm ein Vermögen eingebracht hatten – waren von der Wand gerissen und zertrümmert worden.
    »Susan!« rief Murphy. Sein Gesicht war bleich. Er war bis zum Türrahmen vorgerückt, setzte seinen Fuß jedoch nicht in den verwüsteten Raum. John begrüßte das, denn Murphy wäre ihnen hier drinnen nur im Weg gewesen. »Wo um alles in der Welt ist Susan?«
    »Hier«, knurrte Suko mit zusammengepreßten Zähnen.
    Das brünette Mädchen lag im Garderobenschrank.
    Johns Freund eilte zu ihr. Seine Hand legte sich auf ihren Hals. Er tastete nach dem Puls des Girls und hob gleich darauf den Blick. John Sinclair sah den Chinesen an.
    »Wie steht es um sie?« fragte der Geisterjäger ernst.
    »Sie scheint nur ohnmächtig zu sein«, antwortete Suko.
    John drehte sich zu Murphy um. »Könnten Sie sich um Susan kümmern?«
    Der Makler nickte hastig. »Ja. Ja, natürlich.« Zaghaft betrat er den Raum. Dabei fiel sein Blick auf den mannshohen Safe in der Ecke. Die dicke Stahltür war sperrangelweit offen. Sämtliche Fächer waren leer.
    Murphy vergaß für einen Moment seine Sekretärin. Er faßte sich verdattert ans Herz, wankte und lehnte sich stöhnend an die Wand. »Lieber Himmel…«
    Johns Augen folgten Murphys fieberglänzendem Blick.
    »Was hat sich in dem Safe befunden?« fragte der Geisterjäger dann.
    »Achtzigtausend Pfund«, gurgelte Murphy verstört. »Ich wollte sie heute noch zur Bank

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