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0020 - Im Landhaus der Schrecken

0020 - Im Landhaus der Schrecken

Titel: 0020 - Im Landhaus der Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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zu.«
    »Wollen Sie mir einreden, die Spinne beherrschte Ihren Geist?«
    »Genauso war es, Chef. Ich war nur noch in der Lage, das zu tun, was diese rätselhafte Spinne von mir verlangte. Oh, Chef, es tut mir ja so schrecklich leid… Ich bekam von diesem Wesen den Befehl, den Safe aufzumachen. Ich… ich mußte es tun. Ich wollte mich verzweifelt gegen diesen Befehl wehren. Es ging nicht. Ich mußte gehorchen. Nachdem ich die Safetür geöffnet hatte, wandte ich mich nach dem scheußlichen Insekt um. Ob Sie’s mir glauben oder nicht, Chef, die Spinne hatte unterdessen die Größe eines zwölfjährigen Kindes erreicht. Mir blieb vor Schreck das Herz fast stehen. Das Biest ging auf mich los. Ich weiß nicht mehr genau, was passierte. Jedenfalls spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem Nacken, und dann war alles vorbei.«
    Murphy beugte sich über das Mädchen. »Lassen Sie mal sehen.«
    Susan hob ihr Haar, und nun konnte der Makler sehen, daß sie die Wahrheit gesagt hatte.
    Da war eine stark gerötete, angeschwollene Bißwunde.
    So groß, daß sie unmöglich von einer handtellergroßen Spinne stammen konnte.
    ***
    Da sie nicht wußten, welchen Weg die Geisterspinne eingeschlagen hatte, trennten sie sich.
    John Sinclair jagte in eine finstere Seitenstraße hinein. Er war außer Puste. Die Spinne hatte einen großen Vorsprung, und es war fraglich, ob es dem Geisterjäger oder Suko gelingen würde, sie doch noch zu stellen.
    John kam an zwei prall gefüllten Mülleimern vorbei. Daneben stand ein uralter Lüster, dessen Glashauben allesamt zerbrochen waren. Blitzschnell schraubte der Oberinspektor die armlange Lüsterstange ab. Dann eilte er weiter.
    Zahllose Gedanken wirbelten durch seinen Kopf.
    Der Mord an Jacqueline Flagg war von einem kraftstrotzenden Monster verübt worden. Und nun war von einer Riesenspinne Steve Murphys Safe ausgeraubt worden. Dieses zweite Verbrechen bestätigte John Sinclair nur noch mehr in seiner Annahme, daß Jacqueline Flagg aus reiner Gewinnsucht umgebracht worden war.
    Zwei Monster!
    Gab es in London jemanden, der diese Scheusale für seine verwerflichen Zwecke benutzte? Hatte sich jemand diese Bestien Untertan gemacht, damit sie für ihn diese Verbrechen begingen?
    John hatte keine Gelegenheit, über all diese Dinge weiter nachzudenken. Er vernahm in diesem Augenblick ein gefährliches Zischeln. Es gab keine Beleuchtung in dieser schmalen Straße, die insgesamt nur dreißig Meter lang war und dann vor einer schäbigen Backsteinmauer endete.
    Johns Augen hatten sich bereits an die herrschende Dunkelheit gewöhnt. Er gewahrte in diesem Moment eine schnelle Bewegung. Etwas schoß auf ihn zu.
    Die Spinne!
    Das Höllentier griff ihn wütend an. Vom Kokon, den sie aus dem Büro des Maklers geschleppt hatte, war nichts mehr zu sehen.
    John schlug mit der handlichen Metallstange zu, als das Untier auf Reichweite an ihn herangekommen war. Er traf die langen Beine der ekelerregenden Spinne. Das hörte sich an, als würde Metall auf Metall schlagen. Die Spinne blieb unverletzt. John wich zurück. Das Rieseninsekt setzte ihm nach. Er sah die kohleschwarzen Augen, die ihn mordlüstern anfunkelten, sah die zuckenden Freßwerkzeuge, die es anscheinend nicht mehr erwarten konnten zuzubeißen, und stieß mittenhinein in das abscheuliche Spinnenmaul.
    Das Insekt biß augenblicklich zu.
    Ein schrilles Knirschen. Johns »Waffe« war um gute zehn Zoll kürzer.
    Jetzt erst erkannte John Sinclair in vollem Umfang, wie gefährlich diese schwarze Bestie war. Sie stieß wieder dieses eigenartige Zischeln aus. John spürte, wie sie über seinen Geist Gewalt bekommen wollte. Er kämpfte hart gegen diese telepathischen Attacken an. Da er über einen wesentlich widerstandfähigeren Willen als zum Beispiel Murphys Sekretärin verfügte, schaffte es das gefährliche Wesen aus dem Schattenreich nicht auf Anhieb, die Befehlsgewalt über ihn zu erlangen.
    Diese Niederlage machte die Spinne offensichtlich wütend.
    Sie griff sofort wieder an.
    John drosch ihr die verkürzte Metallstange zwischen die kalt glänzenden Augen. Funken spritzten auf. Doch die gefährliche Bestie war auf diese Weise nicht zu stoppen.
    Ihre behaarten Vorderbeine zuckten auf den Geisterjäger zu.
    John kassierte einen verdammt harten Schlag gegen die Hüfte, der ihn weit zurück und gegen die Hausmauer warf. Die nächste Spinnenattacke galt seinen Beinen. Er versuchte zu fliehen, doch die Mörderspinne war schneller als er. Mit

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