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0021 - Anruf aus dem Jenseits

0021 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0021 - Anruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurden von Minute zu Minute stärker. Martha nahm eine Tablette, löste sie in Wasser auf und trank.
    Dann folgte die Angst. Noch weitere dieser Anrufe, und sie würde einen Herzschlag bekommen. Plötzlich haßte sie das Telefon. Haßte diesen graugrünen Apparat, der sie höhnisch anzugrinsen schien. Wutentbrannt lief sie auf ihn zu, hob ihn hoch und wollte ihn gegen die Wand schmettern.
    Im letzten Augenblick hielt sie inne. Sie begriff, wie absurd diese Reaktion wäre.
    Sollte sie die Polizei anrufen? Martha Ilford wählte ohne zu zögern die Nummer des nächsten Polizeireviers. Dabei ahnte sie nicht, daß sie bereits die dritte Anruferin war. Die beiden vor ihr hatten das gleiche Problem.
    Das Jenseits tauchte aus dem Nebel auf und meldete sich. Und niemand ahnte, daß dies erst der Beginn eines unglaublichen, geisterhaften Falles war…
    ***
    Moderne Kunststoffjalousien filterten das grelle Sonnenlicht. Trotzdem war es warm in dem großen Livingroom der Conollys. Die Hitze lastete bereits seit Tagen über London und machte Mensch und Tier schwer zu schaffen.
    Sheila litt besonders unter den Temperaturen. Sie war in Umständen und rechnete jeden Augenblick mit dem Eintreten der ersten Wehen.
    Sheila lag auf einer bequemen Liege, während Bill, ihr Mann, wie ein gereizter Tiger im Raum hin und her lief.
    Die blonde Frau lächelte. »Nun sei doch nicht so nervös, Darling. Ich bekomme das Kind, nicht du.«
    Bill blieb stehen und rang in komischer Verzweiflung die Hände. »Das ist es ja gerade. Wenn ich das Kind bekommen würde, wäre alles gar nicht so schlimm. Aber du glaubst nicht, wie ich leide. Wenn ich mir vorstelle, daß du im Krankenhaus…«
    »Bill!« In Sheilas Stimme schwang ein liebevoller Vorwurf mit. »Es wird schon gutgehen, glaube mir. Außerdem ist Professor Harris eine Kapazität auf seinem Gebiet. Er hat mich im Laufe der Schwangerschaft immer wieder untersucht. Und er sagt, ich sei völlig gesund. Besser könnte es gar nicht sein.«
    »Trotzdem.« Bill schüttelte den Kopf.
    »Komm mal her.« Sheila streckte die Arme aus.
    Bill ging auf sie zu. Wie ein Schulbub zu seiner Mutter, um die schlechten Zensuren zu beichten.
    Sheila nahm das Gesicht ihres Mannes in beide Hände. Sie hauchte einen Kuß auf Bills Lippen. »Ich bin so froh, daß du bei mir bist«, flüsterte sie, »und glaube mir, ich liebe dich so innig wie am ersten Tag.«
    Bill nickte. Sprechen konnte er nicht. Er sah seine Frau an. Sheila war eine Schönheit und in den letzten Monaten noch mehr aufgeblüht. Ihr langes Haar hatte sie der Hitze wegen hochgesteckt Sie trug nur etwas Rouge auf den Wangen, und ihre herrlichen blauen Augen wirkten wie klare Bergseen. Wenn sie lächelte, hatte Bill immer das Gefühl, auf ihrem Gesicht würde die Sonne aufgehen.
    »Hast du den Koffer gepackt?« fragte Sheila.
    »Ja.«
    »Ich wußte gar nicht, daß du so ernst sein kannst«, flüsterte die junge Frau. »Warum lachst du nicht? Freust du dich nicht auf unser Kind?«
    »Doch. Aber ich mache mir deinetwegen Sorgen.«
    Sheila schüttelte den Kopf. Dann streckte sie den rechten Arm aus. »Komm, hilf mir doch. Ich möchte ein paar Schritte laufen.«
    Bill hob seine Frau behutsam an. Sheila machte ein paar zögernde Schritte. Sie ging zum Fenster, drückte zwei Lamellen mit Daumen und Zeigefinger auseinander und schaute in den prächtigen Garten. Das Sonnenlicht brach sich blitzend auf der Oberfläche des Schwimmbeckens. Es war windstill.
    »An diesem Anblick erfreue ich mich immer wieder«, sagte Sheila. »Unser Kind wird sich hier austoben können.«
    Bill trat neben sie und legte einen Arm über ihre Schulter. »Ja, es wird sicherlich Spaß daran haben.«
    In den letzten Wochen war es ruhig geworden im Hause der Conollys. Mit seinem Freund John Sinclair hatte sich Bill auf kein Abenteuer mehr eingelassen. Er wollte Sheila nicht unnötig aufregen. Sie machte sich sowieso immer zuviel Sorgen um ihren Mann. Sheila hatte eine permanente Angst um Bill. Seit ihrer Hochzeit achtete sie darauf, daß ihr Mann möglichst zu Hause blieb und dort seine Berichte schrieb. Vor der Heirat war er in die Welt gezogen, hatte von seinen Erlebnissen berichtet und war zu einem wahren Starreporter herangereift. Oft hatte er mit John Sinclair, dem Geisterjäger, gemeinsam gekämpft, und mehr als einmal war er buchstäblich im letzten Moment dem Tod von der Schippe gesprungen.
    Sheila hatte seinen Tatendrang gebremst. Und Bill fügte sich. Nur manchmal, da brach er aus,

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